Formtief bei Sancho und Eingewöhnungsprobleme bei Reinier - doch der BVB bleibt cool

Die beiden "Sorgenkinder" des BVB: Jadon Sancho und Reinier
Die beiden "Sorgenkinder" des BVB: Jadon Sancho und Reinier / DeFodi Images/Getty Images
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In der vergangenen Saison konnte Jadon Sancho mit einer überragenden Quote aufwarten. In insgesamt 44 Pflichtspielen für die Borussia gelangen dem 20-Jährigen sagenhafte 40 Scorerpunkte, paritätisch aufgeteilt in eigene Treffer und Vorlagen. Von diesen Zahlen ist der junge Engländer zu Beginn der diesjährigen Spielzeit noch weit entfernt.

Noch kein Liga-Tor für Sancho

Denn im laufenden Exerzitium gelangen dem Außenstürmer wettbewerbsübergreifend erst zwei Tore und drei Assists. In der heimischen Liga konnte er bisher noch gar nicht einnetzen. Doch beim BVB verlieren sie deshalb nicht die Ruhe.


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"Momentan fehlt ihm diese natürliche Leichtigkeit", kommentierte Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc das Formtief seines Schützlings gegenüber den Ruhr-Nachrichten. Und fügt noch hinzu: "Natürlich sprechen wir auch mit ihm, aber Leichtigkeit lässt sich nicht herbeireden." Spekulationen, ob das momentane Leistungstief Sanchos an einem gescheiterten Wechsel des Spielers in diesem Sommer liegt, kann man anstellen. Muss man aber nicht.

Vielleicht reicht es einfach aus, sich zu vergegenwärtigen, dass der Brite immer noch verdammt jung ist. Und was man schon von einem gestandenen Profi kaum einfordern kann (nämlich über Jahre hinweg regelmäßig Top-Leistungen abzuliefern), kann man von einem gerade dem Teenager-Alter entsprungenen Jung-Profi erst recht nicht verlangen.

Favre: "Du kannst nicht ein Jahr lang in Topform sein!"

In diese Richtung argumentiert auch Sanchos Coach Lucien Favre, der sich schützend vor seinen Spieler stellt. "Du kannst nicht ein Jahr lang in Topform sein. Wenn er mal einen Monat nicht bei 100 Prozent ist, müssen wir das akzeptieren."

Reinier bislang noch kein Faktor

Wie man auch rund um den Borsigplatz akzeptieren muss, dass der große Name des Stammvereins nicht unbedingt mit korrelativer Qualität des Spielers einhergehen muss. Womit wir bei Reinier, der Leihgabe von Real Madrid, wären. Der hat sich nämlich bislang noch so gar nicht sportlich einbringen können in seiner neuen Heimat.

Mit vielen Vorschusslorbeeren von den Königlichen geholt, zollt der Brasilianer immer noch den hohen physischen Ansprüchen im deutschen Fußball Tribut. "Das Thema Körperlichkeit ist bei ihm noch nicht da", meint Zorc bereits den Hauptgrund der schwierigen Eingewöhnung des 18-jährigen Brasilianers lokalisiert zu haben. "Man merkt ihm an, dass er in Spanien monatelang kaum trainieren und nicht spielen konnte."

Entsprechend mager nimmt sich die Leistungsbilanz des Südamerikaners aus. Bis in die Startelf hat er es bislang noch nicht geschafft. Insgesamt stehen 105 Spielminuten in sieben wettbewerbsübergreifenden Kurzeinsätzen. Am längsten stand er dabei beim DFB-Pokalspiel in Duisburg (26 Minuten) auf dem Platz.

Spieler wird allmählich ungeduldig

Eine Situation, die den Spieler allmählich immer ungeduldiger werden lässt. Schließlich war es nicht sein Plan, zwei Jahre lang (die Leihe ist bis zum Sommer 2022 vereinbart) als kurzarbeitender Lückenfüller zu agieren. Einem Bericht der as zufolge soll er bereits laut über seine Situation nachgedacht haben. Und wolle demzufolge mit den BVB-Bossen das Gespräch suchen, wenn sich an seiner momentanen Lage bis zur Weihnachtspause nichts ändert.

Doch noch haben sie bei Schwarz-Gelb die Hoffnung nicht aufgegeben, dass Reinier, wenn er erstmal den notwendigen Fitness-Stand erreicht hat, noch wichtig für sie werden kann. Zumal er in der nächsten Woche wohl auf jeden Fall zum Einsatz kommen wird. Nämlich für die U23-Auswahl seines Heimatlandes im Testspiel gegen Ägypten.