BVB-Fans verzichten auf Teil-Rückkehr ins Stadion

Eine volle "Süd" wird es erst einmal nicht geben
Eine volle "Süd" wird es erst einmal nicht geben / Sylvain Lefevre/Getty Images
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Die Bundesliga erarbeitet momentan Konzepte für die kommende Saison, die es zumindest einem Teil der Fans ermöglichen soll, wieder live im Stadion dabei zu sein. Die Fans von Borussia Dortmund werden allerdings darauf verzichten.

Im Interview mit dem Portal Reviersport äußerte sich Thilo Danielsmeyer sehr verhalten über die kommenden Überlegungen der Liga, mithilfe eines Auswahlverfahrens einem Teil der Anhänger bald wieder Zutritt zu den Stadien zu gewähren. "Zunächst einmal muss ich sagen, dass der Verein sich wirklich große Mühe gibt, eine möglichst gute Lösung für möglichst viele Fans zu finden. Denn eins ist klar: Wenn nur 25 000 Fans statt über 80 000 ins Stadion können, kann es keine gerechte Lösung für alle geben", erklärt Danielsmeyer seinen Standpunkt.

Entweder alle oder keiner!

Dabei geht es ihm um die Bedeutung der Fanszene für die Wurzeln des immer mehr zum reinen Geschäftsmodell verkommenden Produkt Fussball. "Ich möchte, dass wir möglichst viel vom alten Fußball retten können. Der lebt nun mal von den Fans. Wenn jetzt der Fan aus dem Sauerland nicht mehr mit seinen sechs Kumpeln zum Spiel kommen kann, sondern vielleicht nur noch mit zwei oder drei, dann ist das nicht dasselbe", zeigt sich Danielsmeyer besorgt um die Entwicklung.

Die Dortmunder Fanszene will nur gemeinsam wieder die Ränge füllen
Die Dortmunder Fanszene will nur gemeinsam wieder die Ränge füllen / Martin Rose/Getty Images

So sehr man den Ansatz verstehen kann und die präsentierte Solidarität des Dortmunder Fanprojekts erfrischende Nähe in die in letzter Zeit sonst eher unbedachten und arroganten Aussagen der BVB-Verantwortlichen trägt, muss sich die Szene darüber im Klaren sein, dass sie damit vereinsschädigend handelt. Für Danielsmeyer gibt es jedoch keine Alternative:

"Die aktive Fanszene wird dann wohl nicht ins Stadion gehen. Sie sagen ganz klar: Entweder alle oder keiner!" Die kommenden Wochen werden zeigen, inwiefern das zu erarbeitende Konzept die Anhänger zufriedenstellen wird.