BVB-Erkenntnisse zum Pokalsieg: Bellingham gibt großes Versprechen ab - Brandt unter ferner liefen

Bellingham gab ein starkes Pflichtspiel-Debüt für den BVB
Bellingham gab ein starkes Pflichtspiel-Debüt für den BVB / Lars Baron/Getty Images
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Der BVB ist souverän in die Pflichtspiel-Saison gestartet. Drittligist MSV Duisburg wurde deutlich mit 5:0 abgefertigt. Einen großen Anteil am Einzug in die zweite Pokalrunde hatte Neuzugang Jude Bellingham. Der britische Teenager verzückt die Schwarz-Gelben schon jetzt. Ein deutscher Nationalspieler dagegen eher weniger.

Die 30. Spielminute in der Duisburger Schauinsland-Reisen-Arena war eine historische: Für Borussia Dortmund und für Neuzugang Jude Bellingham. Der junge Brite erzielte nach sehenswerter Vorarbeit von Thorgan Hazard seinen ersten Treffer in Schwarz-Gelb und stellte dabei auch gleich eine neue Klub-Bestmarke auf. Bellingham löste mit seinem Debüt-Tor Nuri Sahin als jüngsten BVB-Torschützen aller Zeiten ab. Mit gerade einmal 17 Jahren und 77 Tagen. Sahin war bei seinem ersten BVB-Profitor fünf Tage älter.

Bellingham passt perfekt ins BVB-System!

Doch es war nicht allein dieses Tor und die neue BVB-Bestmarke, die das Borussen-Lager vom Neuzugang schwärmen lässt. Spätestens nach dem klaren 5:0-Erfolg gegen den Drittligisten lässt sich festhalten: Bellingham ist einer DER Gewinner der Dortmunder Vorbereitung - und ein ganz heißer Kandidat für den Titel 'Rookie des Jahres' in der Bundesliga!

45 Minuten reichten dem englischen U21-Nationalspieler, um allen zu zeigen, warum halb Europa hinter ihm her war. Präsent im Zweikampf, dynamisch, sicher im Passspiel und torgefährlich - Bellingham hat alles, was ein Weltklasse-Box-to-Box-Spieler braucht. Gegen Duisburg brachte er 34 seiner 37 gespielten Pässe an den Mitspieler, gewann 62 Prozent seiner Zweikämpfe, gab zwei Torschüsse ab, und erzielte das zwischenzeitliche 2:0. 49 Ballkontakte belegen, dass Bellingham bereits bestens ins BVB-Kombinationsspiel integriert ist.

Mit etwas Glück erzielte Bellingham das 2:0
Mit etwas Glück erzielte Bellingham das 2:0 / Lars Baron/Getty Images

Doch nicht nur seine bereits überragend ausgeprägten Fähigkeiten am Ball machen Bellingham zum Volltreffer. Immer wieder treibt er an, dreht sich lieber in Spielrichtung auf statt die Sicherheitsvariante nach hinten zu nehmen. Dem Dortmunder Spiel tut das extrem gut, weil Bellingham deutlich mehr Dynamik und Zug in das bisweilen träge wirkende Kombinationsspiel bringt. Mit Axel Witsel als Nebenmann im zentralen Mittelfeld scheint Bellingham jetzt schon sehr gut zu harmonieren.


Brandt bleibt nur die Reservisten-Rolle

Während sich deutlich abzeichnet, dass Bellingham zum Bundesliga-Start erste Wahl sein wird, zeichnet sich ebenso klar ab, dass für Julian Brandt nur ein Platz auf der Bank bleibt. Im zentralen Mittelfeld neben Witsel muss er sich hinter dem jungen Briten und auch Thomas Delaney anstellen, in der Offensive stehen Sancho, Reyna, Reus und vermutlich auch Hazard vor ihm.

Brandt bleibt derzeit nur die Joker-Rolle
Brandt bleibt derzeit nur die Joker-Rolle / Lars Baron/Getty Images

Nach seiner Einwechslung in der 57. Minute für Reyna konnte Brandt jedenfalls wenig Eigenwerbung betreiben. Ein großer Faktor bei der bescheidenen Form des Nationalspielers bleibt wohl seine Position. Eine feste hat er unter Favre nämlich weiterhin nicht gefunden. Sieht der BVB-Coach Brandt als Zehner, hängende Spitze, auf dem Flügel oder als Achter? Es scheint so, als wisse es Favre selbst nicht. Eine Unsicherheit, die sich deutlich auf den Spieler überträgt.

Aktuell jedenfalls muss sich Brandt ziemlich deutlich hinten anstellen!