Nach BVB-Entlassung: Gladbach-Anhänger machen sich über Rose lustig
Von Daniel Holfelder
Die überraschende Entlassung von Marco Rose sorgt nicht nur im BVB-Lager für hitzige Diskussionen. Auch die Anhänger von Roses Ex-Klub Borussia Mönchengladbach reagieren auf den Rauswurf des 45-Jährigen.
"Normalerweise interessieren uns andere Vereine nur zweitrangig, erst recht, wenn sie sich auf der Sympathieskala ganz nah am Geißbockklub aufhalten. Was zählt, ist das Wohl der einzig wahren Borussia vom Niederrhein. Aber wenn man vor ein paar Minuten die Meldung von diesem komischen Klub aus Lüdenscheid getickert bekommen hat, gibt es wohl keinen Borussen, dem nicht ein Lächeln auf die Lippen gezaubert wurde: Der BVB und Marco Rose trennen sich mit sofortiger Wirkung", schreibt das Gladbacher Fanprojekt, das mit 6.500 Mitgliedern eine der größten deutschen Fanvertretungen darstellt, auf seiner Website www.fp-mg.de.
Weiter heißt es: "Ein Jahr, nachdem unsere Borussia für den 'großartigen' Marco Rose in seinen Augen mindestens eine Nummer zu klein war, als er seinen Worten eines gemeinsamen Aufbaus, quasi einer Ära Rose beim VfL, mal so absolut gar keine Taten folgen ließ, ein Jahr also, nachdem er uns schmachvoll und schändlich im Stich ließ, ist sein neues Lebensprojekt auch gescheitert. Von seiner letztjährigen Hybris und dem Wunsch nach dem Titelgewinn mit dem BVB ist nicht viel übriggeblieben, außer einem vormals frommen Wunsch und einem weiteren Ex-Arbeitgeber."
Die Anhänger nehmen damit Bezug auf Rosen umstrittenen Abschied aus Gladbach vor rund einem Jahr. Der ehemalige Profi von Mainz 05 hatte damals von einer vertraglich vereinbarten Ausstiegsklausel Gebrauch gemacht und dabei vielen Fans und auch Sportdirektor Max Eberl, der mit Rose eine neue Ära begründen wollte, vor den Kopf gestoßen.
Nach der Bekanntgabe seines Wechsels zum BVB hatte die Borussia eine Niederlagenserie hingelegt und die Qualifikation für das internationale Geschäft verpasst. Das Gladbacher Fanprojekt sieht in Roses abruptem Abschied auch einen wesentlichen Grund für das schlechte Abschneiden in dieser Spielzeit: "Marco Rose hatte uns getäuscht. Er hatte uns enttäuscht. Er entschied sich für die eigene Karriere und gegen das zuvor von Tausenden geglaubte gemeinsame Projekt. Er versprach einfach zu viel und lieferte zu wenig. Und er leitete damit auch die Krise maßgeblich ein, die uns in anderthalb schwierige Jahre geschickt hat und deren Scherben wir heute noch mühsam aufkehren."
Wenn nach der Trennung von Adi Hütter mit Lucien Favre der neue Borussia-Coach nicht schon mehr oder weniger feststünde - Marco Rose wäre vermutlich kein Kandidat.
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