BVB: Die größten Gewinner und Verlierer vom 4:0-Erfolg gegen Schalke
Von Jan Kupitz

Zwei Monate Pause? Revierderby? Keine Zuschauer? Kein Problem für den BVB, der sich zum Restart der Bundesliga gleich von seiner besten Seite zeigte und den FC Schalke mit einem deftigen und hochverdienten 4:0 auf die Heimreise schickte.
90min zeigt, wer sich bei Schwarz-Gelb am Wochenende in den Vordergrund spielen konnte - und wer leider zu den (wenigen) Verlierern zählt:
Die Gewinner beim BVB:
1. Julian Brandt
In Abwesenheit von Reus und Sancho war Julian Brandt noch mehr gefordert, dem BVB mit seiner Kreativität weiterzuhelfen. Etwas überraschend wurde der Ex-Leverkusener nicht im zentralen Mittelfeld aufgeboten, sondern auf dem halblinken Flügel.
Seiner Leistung tat das aber keinen Abbruch. Mit einem Geniestreich leitete er wunderbar das 1:0 ein, den zweiten BVB-Treffer legte er dann direkt vor. Der 24-Jährige war Dreh- und Angelpunkt und hat Reus mehr als würdig vertreten.
2. Thorgan Hazard
Eigentlich war Hazard gegen die Königsblauen gar nicht für die Startelf vorgesehen, doch weil sich Giovanni Reyna beim Aufwärmen verletzt hatte, rutschte der Belgier kurzfristig in die Startelf. Mit einem Tor und einer Vorlage hat Hazard dann auch gleich gezeigt, dass er ein Mann für die erste Elf ist.
3. Thomas Delaney
Ende Oktober hatte Thomas Delaney seinen bis dato letzten Einsatz gehabt - gegen Schalke war der Däne aufgrund der Verletzungen von Can und Witsel dann direkt zu Beginn wieder gefordert. Und was soll man sagen? Delaney hat abgeliefert.
Gewohnt zweikampfstark und aggressiv besetzt er das Mittelfeld, gab den Schalkern keinen Raum zur Entfaltung. Nach 68 Minuten verließen ihn dann die Kräfte, doch bis dahin hatte der 28-Jährige eine beachtliche Leistung gezeigt.
4. Manuel Akanji
Da Dan-Axel Zagadou verletzungsbedingt bis Saisonende ausfällt, rückt nun Manuel Akanji wieder in den Fokus. Der Schweizer, der sich in der Hinrunde sehr viele Böcke geleistet hatte, ist bei den BVB-Fans höchst umstritten - doch gegen Schalke trieb er seinen Anhängern ausnahmsweise mal keine Sorgenfalten auf die Stirn.
Das lag natürlich auch daran, dass die Beschreibung "laues Lüftchen" noch ein Kompliment für Schalkes Offensivbemühungen wäre; aber auf Akanjis Leistung lässt sich aufbauen.
5. Mahmoud Dahoud
Ähnlich wie Akanji ist auch Dahoud im schwarz-gelben Fanlager einer der Spieler, die zuletzt nicht besonders gut wegkamen. Umso überraschender, dass der 24-Jährige gegen Schalke in der Startelf stand.
Überragend war Dahouds Leistung sicherlich nicht, doch auch hier gilt: Man kann darauf aufbauen. Es war zumindest ein Schritt in die richtige Richtung.
6. Raphael Guerreiro
Mit zwei Treffern war Raphael Guerreiro gegen S04 der Spieler des Spiels. Der Portugiese versprühte so unfassbar viel Spielfreude, als hätte es die zweimonatige Unterbrechung gar nicht gegeben. In dieser Form ist Guerreiro einer der besten Spieler der Liga.
Verlierer beim BVB:
7. Giovanni Reyna
Auf diesen Tag hatte Giovanni Reyna so lange gewartet: Gegen den FC Schalke sollte der Youngster sein Startelfdebüt in der Bundesliga feiern. Doch dann verletzte sich der US-Boy ausgerechnet beim Aufwärmen und musste seinen Einsatz schließlich abblasen. Bitter!
8. Mario Götze
Reus: verletzt. Sancho: angeschlagen. Reyna: beim Aufwärmen verletzt. Da könnte man doch zumindest denken, dass Mario Götze gegen den Erzrivalen mal ein paar Spielminuten bekommt, um sich zu zeigen. Pustekuchen!
Erst in der 87. Spielminute wurde der 27-Jährige von Favre eingewechselt - zur Erinnerung: Das 4:0 war bereits nach einer Stunde gefallen, die Partie somit längst entschieden. Und trotzdem durfte Götze erneut nur für ein paar Zeigerumdrehungen auf den Platz. Die nächste Ohrfeige für den Spielmacher.
9. Nico Schulz
Verletzungsbedingt stand Schulz gegen Schalke nicht zur Verfügung. Als wäre das nicht schon bitter genug, konnte die direkte Konkurrenz im Revierderby derart viel Eigenwerbung betreiben, dass man sich schon fragt, ob der Linksverteidiger nach seiner Rückkehr überhaupt noch in die Nähe eines Stammplatzes kommen kann? Aktuell ist Schulz davon so weit entfernt wie Schalke von gutem Fußball.