Countdown zum Pokalfinale: Die Pokalsaison 2016/17

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FBL-GER-CUP-FRANKFURT-DORTMUND / TOBIAS SCHWARZ/Getty Images
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Das Pokalfinale 2017 war bislang das letzte in der Vereinsgeschichte der Borussia und gleichzeitig der letzte große Titel für den BVB. Nach vier gescheiterten Finals in Folge war das Ziel damals bereits zu Beginn der Saison klar formuliert worden, die Reise sollte nach Berlin gehen - und dort mit einem Pokalsieg enden!

In der ersten Runde auf dem Weg nach Berlin ging es für den BVB ins Moselstadion gegen den SV Eintracht Trier 05. Das Team von Trainer Thomas Tuchel startete druckvoll und so erzielten die Schwarz-Gelben in Person von Shinji Kagawa das 1:0 in der achten Minute, ehe der Japaner in der 33. Minute den Doppelpack schnürte und das 2:0 für den BVB markierte.

Die letzten Hoffnungen des Oberligisten, nochmal in die Partie zu finden, wusste Weltmeister André Schürrle zu verhindern, indem er wenige Sekunden vor Abpfiff der ersten Halbzeit das 3:0 und somit den Endstand erzielte. Mit 2:22 Torschüssen hätte der BVB jedoch deutlich höher gewinnen müssen.

Berlin, Berlin, Viertelfinale!

In der zweiten Runde sollte der BVB zum ersten Mal Bekanntschaft mit Berlin machen, denn die Dortmunder empfingen Eisern Union im heimischen Signal Iduna Park. Auch wenn der BVB die dominierende Mannschaft war, schafften es die Unioner immer wieder durch schnelle Konter, durchaus für Gefahr im Strafraum der Borussen zu sorgen. In der 44. Minute war es jedoch der Unioner Michael Parensen, welcher mit einem Eigentor das 1:0 für den BVB erzielte.

Nach der Pause und unter ständigem Druck der Berliner schaltete der BVB in den Verwaltungsmodus, welcher sich neun Minuten vor dem Ende der Partie rächen sollte. Nur wenige Sekunden nach seiner Einwechselung erzielte Steven Skrzybski im Diensten der Berliner das 1:1, den anschließenden Druck der Borussen hielten die Unioner stand und so ging es über die Verlängerung ins Elfmeterschießen.

Aus heutiger Sicht könnte man sagen: Es war das Duell Roman Weidenfeller gegen Union Berlin, denn der damalige Zweitligist scheiterte in den ersten beiden Versuchen am Weltmeister und im letzten an der Latte, während der BVB seine Elfmeter sicher verwandelte und somit das Ticket für das Achtelfinale buchen konnte.

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FBL-GER-CUP-DORTMUND-UNION-BERLIN / PATRIK STOLLARZ/Getty Images

In der nächsten Runde musste erneut eine Berliner Mannschaft den Weg nach Dortmund antreten und so empfing der BVB die Hertha aus Berlin. Nach einer starken Anfangsphase des BVB war es jedoch der Hauptstadtklub, welcher nach einer ungefähren halben Stunde durch Kalou den ersten Treffer erzielen konnte, mit welchem es auch in die Halbzeitpause ging. Doch die Freude über die Halbzeitführung sollte für die Berliner nicht lange anhalten, denn nur zwei Minuten nach der Pause erzielte der BVB durch Marco Reus den Ausgleich.

Da es folglich beide Mannschaften nicht schafften, eine Entscheidung herbeizuführen, ging es in die Verlängerung. Da auch in dieser die Tore ausblieben und lediglich nur Sokratis für den BVB wenige Sekunden vor Abpfiff nach Reklamieren die Gelb-Rote Karte gesehen hatte, ging es abermals ins Elfmeterschießen.

Wie schon in der vorherigen Runde wurde ein Torhüter zur entscheidenen Figur des Abends, im Gegensatz zur zweiten Runde war es allerdings Roman Bürki, der im Kasten der Borussia stand. Mit seiner Parade gegen Darida und einem ansonsten sehr sicheren Auftreten während des Elfmeterschießens, führte Bürki den BVB ins Viertelfinale des Pokals!

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FBL-GER-CUP-DORTMUND-HERTHA BERLIN / SASCHA SCHUERMANN/Getty Images

Dort ging es für den BVB an die Bremer Brücke zu den Sportfreunden aus Lotte. Der Drittligist, welcher in dieser Pokalsaison bereits Werder Bremen und Bayer Leverkusen besiegen konnte, begann mutig und erspielte sich so einige Chancen. Erst mit zunehmender Spielzeit schaffte es der BVB, in die Partie zu finden, und erzielte durch Christian Pulisic und André Schürrle binnen zehn Minuten die ersten Treffer der Partie. Den Schlusspunkt setzte der BVB-Kapitän Marcel Schmelzer, welcher mit seinem direkten Freistoßtreffer in der 83. Minute das 3:0 erzielen konnte.

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FBL-GER-CUP-LOTTE-DORTMUND / PATRIK STOLLARZ/Getty Images

Über München nach Berlin!

Im Halbfinale stand für den BVB die nächste Auswärtsfahrt an, dieses Mal ging es zum deutschen Meister und amtierenden Pokalsieger Bayern München.

Die Borussen begannen das Spiel mutig und hatten schon früh in der Partie erste Chancen, ehe nach einem katastrophalen Fehlpass von Javi Martínez auf Sven Ulreich Raphael Guerreiro den Ball abfing und mit einem Schuss durch die Beine des bayrischen Torhüters Marco Reus in Szene setzte, welcher aus kurzer Distanz den Ball nur noch einschieben brauchte.

Nach dem frühen Tor der Borussen drehten die Bayern allerdings auf und erzielten durch Martínez nach einer knappen halben Stunde den Ausgleich, ehe Mats Hummels noch kurz vor der Pause im Stil eines Mittelstürmers den zweiten Treffer für die Bayern markieren konnte.

Auch nach der Pause blieben die Bayern die spielbestimmende Mannschaft und kamen so zu einigen gefährlichen Torchancen. Eine, die den meisten Borussen heute noch vor Augen sein dürfte, ist die von Arjen Robben, welche Sven Bender nur mit Hilfe seiner Fußspitze auf der Linie klären konnte.

Diese Großchance der Bayern schien den BVB allerdings belebt zu haben, denn sechs Minuten später erzielte der BVB durch ein Zuspiel von Dembele auf Aubameyang den Ausgleich. Durch den zweiten Treffer beflügelt, machte der BVB weiter Druck und nur fünf Minuten nach dem Ausgleich hatte Tuchel wieder Grund zum Jubeln: Nachdem Philipp Lahm in der gegnerischen Hälfte den Ball verloren hatte, schalteten Guerreiro und Reus blitzschnell um. Guerreiro spielte auf Reus, welcher in letzter Sekunde den Ball an Dembele abgab. Dieser machte einen Haken und vollendete den Angriff im Tor der Bayern, welchen es nicht mehr gelang, den 2:3-Rückstand zu korrigieren.

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FBL-GER-CUP-BAYERNMUNICH-DORTMUND / GUENTER SCHIFFMANN/Getty Images

Nach vier Anläufen: Der BVB zurück in Berlin!

Das Endspiel in Berlin stand für die Borussia ganz unter dem Zeichen des Anschlags auf den Mannschaftsbus, welcher sich nur wenige Wochen zuvor im Vorfeld des Champions League Heimspiels gegen Monaco ereignet hatte.

Der Titel sollte gewonnen werden, um ein Zeichen zu setzen. Ein Zeichen, dass der Verein auch in der dunkelsten Stunde noch näher zusammengewachsen ist. Dieser neue Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft zeigte sich bereits in den letzten Bundesligaspielen und auch im Finale in Berlin, welches der BVB unbedingt für den durch den Anschlag verletzten Marc Bartra sowie den länger ausfallenden Julian Weigl gewinnen wollte.

Der Finalgegner Eintracht Frankfurt hatte zwar etwas dagegen, war jedoch schon früh am Abend das erste Mal überwunden. Nach einer starken Vorlage von Piszczek auf Dembele zeigte er das, was ihn in dieser Saison so stark gemacht hatte und vollendete sehenswert nach acht Minuten zum 1:0 für den BVB. Ähnlich wie sein entscheidendes Tor im Halbfinale gegen die Bayern. Nach der starken Anfangsphase des BVB fand aber auch die Eintracht immer mehr ins Spiel und konnte nach einem Konter durch Ante Rebic nach 29. Minuten den Ausgleichstreffer erzielen.

Nach dem Unentschieden zur Pause wurde der BVB langsam wieder aktiver und kam so zu einigen guten Möglichkeiten. Eine von diesen zeigte sich in einem sehenswerten Lupfer von Guerreiro auf Pulisic, welcher zu Beginn der zweiten Halbzeit für den verletzten Marco Reus ins Spiel gekommen war, ehe der Amerikaner vom damaligen Frankfurter Torhüter Lukas Hradecky gefoult wurde. Den anschließenden Foulelfmeter verwandelte Aubameyang mit einem Chipball frech zum 2:1 für den BVB.

Dem anschließenden Druck der Frankfurter hielt der BVB stand und somit war es amtlich: Pokalsieger!

Eintracht Frankfurt v Borussia Dortmund  - DFB Cup Final 2017
Eintracht Frankfurt v Borussia Dortmund - DFB Cup Final 2017 / Etsuo Hara/Getty Images

Zum vierten Mal in der Vereinsgeschichte konnten die Borussen den begehrten Pokal gewinnen und so war es Kapitän Schmelzer, welcher die Trophäe in den Berliner Nachthimmel strecken durfte. Doch nicht nur für Schmelzer waren es ein besonderer Abend, sondern auch für Marco Reus. Der deutsche Nationalspieler konnte an diesem 27. Mai 2017 seinen ersten und bislang einzigen großen Pokal gewinnen.

Heute, am 13. Mai 2021, bietet sich für den heutigen Kapitän mal wieder die Chance einen ganz großen Titel zu gewinnen. Jeder BVB-Fan wird ihm diesen Erfolg von Herzen wünschen...

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FBL-GER-CUP-DORTMUND-CELEBRATIONS / INA FASSBENDER/Getty Images