Ersatzgeschwächter BVB kommt in Augsburg nicht über ein 1:1 hinaus: Die schwarz-gelbe Einzelkritik
Von Oscar Nolte
Der BVB lässt erneut Federn liegen. Ersatzgeschwächt kam die Borussia gegen den FC Augsburg nicht über ein 1:1 hinaus und leistete sich wieder einmal eine unerklärliche Schwächephase, die der FCA nutzte. Die Dortmunder Einzelkritik.
Tore:
0:1 Hazard (35.)
1:1 Sarenren Bazee (78.)
Ohne Marco Reus, ohne Erling Haaland - das war die Hypothek, die der BVB in Augsburg zu stemmen hatte. Mit Thomas Meunier, Dan-Axel Zagadou und Giovanni Reyna fielen weitere wichtige Spieler aus. Marco Rose setzte daher auf eine Dreierkette in der Abwehr, in der Pongracic und Can an der Seite von Hummels spielten. Guerreiro und Hazard bespielten die Außenbahnen. Mit Brandt und Malen gab es lediglich zwei klare-Offensivspieler beim Auswärtsspiel in der Fuggerstadt.
BVB verfällt gegen Augsburg erneut in unerklärliche Lethargie
Der BVB zeigte über 65, 70 Minuten jedoch eine lupenreine und konzentrierte Leistung. Mit viel Rotation umging die Mannschaft von Marco Rose einem statischen Spiel und brachte Variation rein. Thorgan Hazards traumhaftes Solo-Tor nach 35 Minuten krönte eine starke erste Halbzeit.
Auch nach dem Seitenwechsel spielten die Gäste kontrolliert und fleißig. Donyell Malen traf zwei Mal das Aluminium, ansonsten gab sich der BVB größtenteils damit zufrieden, die Führung zu verwalten. Nach 65, 70 absolvierten Minuten schaltete der BVB dann aber wieder unerklärlich in einen lethargischen Gang und ließ dem FCA viel Leine. Die nutzte der eingewechselte Sarenren Bazee zum nicht unverdienten 1:1, bei dem es schließlich auch blieb.
FC Augsburg 1:1 BVB - Einzelkritik und Noten
1. Tor & Abwehr
Gregor Kobel: Selten gefordert, wenn dann aber verlässlich zur Stelle. Wackelte nach 70 Minuten, als er einen Rückpass vertendelte und dafür beinahe bestraft wurde. Machtlos beim Gegentreffer. 7/10
Marin Pongracic: Schwieriger Abend, der nicht leichter wurde, als die Augsburger Fans ihn bei jedem Kontakt auspfiffen. Leistete sich viele kleine Fehler, was aber zumindest teilweise dem fehlenden Rhythmus zuzuschreiben ist. Köpfte den Ball vor dem Ausgleichstreffer unglücklich in die Augsburger Füße. 5/10
Mats Hummels: Hatte einen gelegentlichen Schlendrian in seinem Spiel, wurde im Spielverlauf aber zunehmend stärker. Vor allem in Durchgang Zwei als Abwehrchef in den Zweikämpfen präsent. 7/10
Emre Can: Starker Auftritt als rechtes Glied in der Dreierkette. Tat der BVB-Abwehr mit seinem Tempo und seiner Kompromisslosigkeit gut. Wählte in den richtigen Momenten den Weg nach vorne und überzeugte im Spiel mit dem Ball. 8/10
2. Mittelfeld
Axel Witsel: Ordnete und verwaltete das Spiel vor der Abwehr und half immer wieder als vierter Innenverteidiger aus. Herausragende Passquote (94 Prozent) und ebenfalls ordentliche Zweikampfwerte (57 Prozent). 8/10
Raphael Guerreiro: Hat aufgrund der vielen Blessuren und dem daraus resultierenden Praxismangel noch Sand im Getriebe. Die Dortmunder Angriffe liefen meist über ihn, der Portugiese wirkte aber noch ohne den nötigen Esprit. 7/10
Jude Bellingham: Rieb sich wie gewohnt aus und war sehr präsent im Dortmunder Zentrum. Wirkte gegen Ende der Partie allerdings etwas müde. Trotzdem ein erneut gutes Spiel des englischen Nationalspielers. 7/10
Mo Dahoud (bis 81.): Sehr umtriebig und spielfreudig. Initiierte mit seiner wahnsinnigen Ballkontrolle viele gute Dortmunder Angriffe und bemühte sich auch im Spiel gegen den Ball. 8/10
Thorgan Hazard: Glänzte mit seinem Solo-Tor in der 35. Spielminute und machte es auf der rechten Außenbahn vor allem Defensiv gut. Tauchte zu häufig aber in der Offensive ab. 8/10
3. Sturm
Julian Brandt (bis 68.): Sehr fleißig und umtriebig als hängende, im rechten Halbfeld angesiedelte hängende Spitze. Glücklos im Spiel mit dem Ball und doch mit wieder ansteigender Formkurve. 7/10
Donyell Malen (bis 68.): Verhungerte gegen die defensiv eingestellten Augsburger und wurde von seinen Mitspielern nur äußerst selten gefüttert. Probierte es zweimal mit einer Einzelaktion und traf jeweils das Aluminium. 7/10
4. Einwechselspieler
Youssoufa Moukoko (ab 68.): Probierte es häufig mit dem Kopf durch die Wand und übersah dabei seine besser positionierten Mitspieler. Muss mannschaftsdienlicher werden, wenn er mehr Minuten bekommen möchte. 6/10
Marius Wolf (ab 68.): Wurde gebracht, um die Führung zu verwalten. Versuchte nach dem Ausgleich Intensität in das Dortmunder Spiel zu bringen. Viel gelang ihm aber nicht. 6/10
Reinier (ab 81.): ohne Bewertung.