Heidel findet Bundesliga-Spannung gut: "Das, was wir uns seit Jahren wünschen"
Von Yannik Möller
In der Bundesliga zeigt sich ein bislang offenes Rennen um die Spitzenplätze. Anstatt über die vermeintlich mangelnde Qualität der Liga zu meckern, betont Christian Heidel, wie positiv der bisherige Saisonverlauf doch gesehen werden müsste.
Entweder man möchte eine möglichst starke Spitzengruppe in der Bundesliga, die dann international auch so gut wie möglich aufgestellt ist, oder aber man bevorzugt einen spannenden und offenen Kampf um die Europa-Plätze. Beides zusammen ist nur schwer in Einklang zu bringen.
Nachdem die ganzen letzten Jahre über die Eindimensionalität der Liga gemeckert wurde, weil ohnehin immer der FC Bayern Meister wurde und immer die gleichen Teams in der Champions League gespielt haben, zeichnet sich bisher ein sehr offenes Rennen um die ersten sechs, sieben Tabellenplätze ab.
Das freut nicht nur zahlreiche Fußballfans, sondern auch Christian Heidel. Der Sportvorstand der Mainzer kann dem erneuten Gemecker, die Qualität der Liga würde sinken und der Saisonstart wäre der Beweis dafür, nur sehr wenig abgewinnen.
Heidel freut die Bundesliga-Spannung: "Ich jedenfalls finde das Top"
"Irgendwie ist es typisch deutsch, dass auch das jetzt direkt wieder negativ gesehen wird. Da wird nun an der Qualität des deutschen Fußballs gezweifelt und rumgemäkelt, weil Mannschaften wie Union und Freiburg und eben nicht Bayern und Dortmund oben ganz oben stehen", erklärte er gegenüber der Bild.
Stattdessen möchte er sich lieber an der Spannung erfreuen, wie er betonte: "Es ist spannend, dieses Jahr, jeder kann jeden schlagen – und genauso das ist es doch, was wir uns schon seit Jahren immer gewünscht haben! Ich jedenfalls finde das top in dieser Saison."
Auch die Nullfünfer sind ein gutes Beispiel dafür: Einerseits stehen sie auf Rang zwölf, andererseits haben sie nur zwei Punkte Abstand auf den ersten internationalen Platz sieben. Bis zur Europa League sind es lediglich drei Zähler.
"So eng ging es in der Liga schon lange nicht mehr zu, wie dieses Mal", so der 59-Jährige.
Zwar ist die Spielzeit mit erst neun absolvierten Spieltagen noch recht jung und noch immer sind die Bayern für die allermeisten Funktionäre und Fans der klare Favorit, wenn es um die Meisterschaft geht - doch ist der Weg dahin in diesem Jahr ein anderer. Zumindest in den ersten Monaten.
Angesichts der Tabellenführung von Union Berlin hatte Heidel auch noch ein Lob für die Eisernen übrig: "Sie haben die wahrscheinlich älteste Mannschaft der Liga und machen das gut mit ihrer Erfahrung. Klar, sie spielen vielleicht nicht den attraktivsten Fußball, aber sie stehen defensiv extrem gut."