Bundesliga nach dem 22. Spieltag: Das Power-Ranking im Abstiegskampf

Schalke nach dem Sieg gegen Stuttgart
Schalke nach dem Sieg gegen Stuttgart / Lars Baron/GettyImages
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Nach langer WM-Winterpause hat die Bundesliga wieder ordentlich an Fahrt aufgenommen und geht so langsam in die heiße Phase über. Die Fans dürfen sich in dieser Saison nicht nur über einen spannenden Meisterschafts-, sondern traditionsgemäß auch über einen intensiven Abstiegskampf freuen.


Die Tabellensituation im Keller und das Power-Ranking der Abstiegskandidaten nach dem 22. Spieltag

Tabelle:

Platzierung

Verein

Punkte

13

FC Augsburg

24

14

Hertha BSC

20

15

VfB Stuttgart

19

16

TSG Hoffenheim

19

17

VfL Bochum

19

18

Schalke 04

16

Power-Ranking:

1. Schalke 04

Noch keine Niederlage in der Rückrunde, eine deutlich stabilisierte Defensive, ohnehin ein außergewöhnlicher Zusammenhalt in der Mannschaft sowie Support von den Fans - und nun auch der erlösende Heimsieg gegen den VfB Stuttgart: Schalke 04 ist die Mannschaft der Stunde im Abstiegskampf.

Cheftrainer Thomas Reis hat es geschafft, aus einer nicht bundesliga-tauglichen Truppe eine Mannschaft zu formen, die punkten kann, die selbst mit Spitzenteams wie Union Berlin mithalten kann. Durch den außergewöhnlichen Rückhalt der Fans scheint so etwas wie Aufbruchsstimmung zu entstehen.

Das einzige, was aktuell (noch) gegen Schalke spricht: die Knappen sind mit drei Punkten Rückstand weiterhin das klare Schlusslicht der Liga und können sich Rückfälle noch weniger erlauben, als die Konkurrenz. Im Power-Ranking trotzdem die klare Nummer Eins.

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SUUUU

2. Hertha BSC

Nach vier Niederlagen in Folge herrschte Anfang Februar eiszeitliche Stimmung bei Hertha BSC. Drei Spiele später sieht das Stimmungsbild bei der Alten Dame gänzlich anders aus.

Der 4:1-Erfolg gegen Borussia Mönchengladbach scheint ein Dosenöffner für die Mannschaft von Sandro Schwarz gewesen zu sein. Dem Heimsieg gegen die Fohlen ließ die Hertha ein starkes Auswärtsspiel beim BVB folgen, bei dem das Ergebnis (4:1) deutlicher wirkt, als es der Spielverlauf hergab. Am Samstag bestätigte die Hertha die aufsteigende Form nun mit einem 2:0-Heimsieg gegen den FC Ausgburg, der den Aufstieg in der Tabelle auf den komfortablen 14. Platz bedeutete.

Neben den Ergebnissen scheint auch die Chemie in der Mannschaft zu stimmen. Neuzugang Florian Niederlechner etwa betonte, dass die Stimmung überhaupt nicht zu einer Mannschaft passt, die im Abstiegskampf steckt, sondern zu deutlich angenehmeren Gefilden. Die Hertha wirkt ruhig und konzentriert und macht aktuell große Schritte in Richtung Klassenerhalt.

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SNSNN

3. FC Augsburg

Im neuen Jahr folgte beim FC Augsburg bisher auf jedes Spiel ergebnistechnisch das genaue Gegenteil: nach einer Niederlage gab es für die Fuggerstädter seit dem Bundesliga-Restart immer einen Sieg, auf den wiederum eine Niederlage folgte - undsoweiter.

Durch diese durchwachsenen Ergebnisse weiß man aktuell auch nicht so recht, wo man den FCA einordnen soll. Grundsätzlich spielt die Mannschaft unter Cheftrainer Enrico Maaßen eine solide Saison und sollte mit dem Abstiegskampf eigentlich nichts zu tun bekommen. Mit nur fünf Punkten Vorsprung vor dem Relegationsplatz ist Augsburg aber definitiv noch nicht fein raus.

In einem schwachen Spiel gegen die Hertha (0:2) verpasste es der FCA am Samstag, ein ordentliches Polster auf den Tabellenkeller aufzubauen. Drei Niederlagen aus den letzten fünf Spielen sind unter dem Strich eine zu viel.

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4. VfL Bochum

Der VfL Bochum ist neben Schalke 04 die Mannschaft, die nur gemessen am Etat die schlechtesten Aussichten im Abstiegskampf hat. Cheftrainer Thomas Letsch holt viel aus der Mannschaft raus, das reicht aktuell aber trotzdem nur für Platz 17.

Einen soliden Bundesliga-Start in das Jahr 2023 versaute sich der VfL zuletzt mit drei Niederlagen am Stück. Zuvor hatte sich Bochum im Pokalspiel gegen den BVB noch teuer verkauft und am Ende knapp mit 2:1 verloren. Seitdem befindet sich Bochum in einer leichten Abwärtsspirale.

Das Konstrukt der Mannschaft und vor allem die Ansätze unter Thomas Letsch geben nichtsdestotrotz Grund zur Hoffnung. Die Ergebnisse passen aktuell nicht, der Zusammenhalt und der Glaube beim VfL ist aber ungebrochen; das kann im Abstiegskampf durchaus viel wert sein.

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5. TSG Hoffenheim

Ergebnistechnisch ist die TSG Hoffenheim die schwächste Mannschaft der Bundesliga. Sieben ihrer letzten acht Pflichtspiele gingen verloren, nur ein Unentschieden gegen den VfB Stuttgart sprang für die Breisgauer heraus. Wettbewerbsübergreifend wartet die TSG seit Oktober 2022 auf einen Pflichtspielsieg.

Dennoch steht die TSG im Power-Ranking nicht auf dem letzten Platz. Das liegt zum einen daran, dass sich die Mannschaft durch den Trainerwechsel (Pellegrino Matarazzo folgte auf Andre Breitenreiter) zu stabilisieren scheint. Am Samstag lieferte sich Hoffenheim einen starken Kampf mit dem BVB, der zwar 1:0 verloren ging, bei dem die TSG sich einen Punkt aber redlich verdient hätte.

Zudem konnte sich Hoffenheim - im Gegensatz zu anderen Kellerteams - im Winter sehr gut verstärken und gerade mit John Anthony Brooks und Thomas Delaney viel Qualität und Erfahrung dazugewinnen. Insgesamt ist der Kader und das gesamte Konstrukt einfach zu stark, um abzusteigen. Die Ergebnisse müssen dem nur noch Recht geben. Der Trend zeigt nach dem guten Spiel gegen Borussia Dortmund in die richtige Richtung.

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6. VfB Stuttgart

Im Gegensatz zur TSG Hoffenheim kann der VfB Stuttgart im Jahr 2023 sogar schon zwei Siege vorweisen: im DFB-Pokal setzten sich die Schwaben knapp gegen den SC Paderborn durch, am vergangenen Wochenende gelang Stuttgart mit dem 3:0 gegen den 1. FC Köln zudem ein Befreiungsschlag.

Und doch stehen die Uhren beim VfB aktuell einfach ganz stark auf Abstieg. Bei der 2:1-Niederlage am Samstag gegen Schalke 04 zeigte die Mannschaft wieder einmal einen desolaten Auftritt, der gerade die Tugenden vermissen ließ, die im Abstiegskampf gefragt sind.

Auch der Trainerwechsel auf Bruno Labbadia scheint restlos verpufft zu sein. Abgesehen von den beiden Siegen, die allein betrachtet ein wenig Hoffnung machen könnten, läuft beim VfB aktuell alles katastrophal. Mit Serhou Guirassy fehlt zudem der gefährlichste Spieler der Mannschaft verletzt.

Ob letztlich die TSG Hoffenheim oder der VfB Stuttgart im Power-Ranking ganz unten stehen sollten: in Stuttgart ist es zweifellos kurz vor zwölf.

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