Gladbach: Umbruch ja, aber mit ein paar etablierten Kräften
Von Malte Henkevoß
Dass sich bei Borussia Mönchengladbach ein großer Umbruch andeutet, ist bereits seit Monaten klar. Spätestens seit dem Transfer von Denis Zakaria, dem zukünftigen, ablösefreien Abgang von Matthias Ginter und dem Rücktritt von Max Eberl hat die Borussia das Image eines Chaos-Vereins. Trotz des anstehenden Neuaufbaus sollen allerdings ein paar etablierte Kräfte der Fohlenelf treu bleiben.
Für Max Eberls Nachfolger Roland Virkus geht es vor allem darum, dass eine Situation wie die aktuelle von Matthias Ginter, in der ein absoluter Leistungsträger den Verein am Ende ohne Ablöse verlassen kann, in Zukunft auf jeden Fall vermieden werden soll. Dafür stehen jetzt zwei Gladbacher Ikonen im Fokus des neuen Sportdirektors, welche die Elf vom Niederrhein in den vergangenen Jahren stark geprägt haben.
Zum einen geht es dabei um die Nummer eins in Mönchengladbach und der Schweizer Nationalmannschaft, Yann Sommer. Der immerhin schon 33-Jährige Torwart ist mit Sicherheit nicht der Grund, warum die Borussia nicht wirklich aus dem Keller kommt, er zeigt weiterhin regelmäßig starke Paraden. Sommers Vertrag läuft 2023 aus, er ist eine der wichtigen Identifikationsfiguren des Klubs. Logisch, dass Virkus mit dem Keeper verlängern will.
Selbiges gilt auch für Jonas Hofmann. Der 29-Jährige ist ebenfalls noch bis zum nächsten Sommer in Gladbach angestellt, allerdings gibt es für den Mittelfeldspieler wohl bereits ein paar Interessenten. Die Bild berichtet, dass sich beispielsweise Atlético Madrid und Tottenham Hotspur für den deutschen Nationalspieler interessieren. Bleibt abzuwarten, wann ein erstes Angebot für Hofmann eingeht.
Im Gegensatz zum besten Torschützen der Borussia ist Virkus wohl bereit, einige andere Offensivkräfte ziehen zu lassen. Speziell die beiden Franzosen Marcus Thuram und Alassane Plea, die beide in dieser Saison die Erwartungen weitaus unterboten haben, stehen auf der Abschussliste. Selbiges gilt wohl auch für Breel Embolo, der in seiner Zeit bei der Borussia mehr durch Verletzungen als regelmäßige Leistungen auffiel.
Laut Informationen der Bild würden sich die Borussen bei allen drei Spielern im Bereich von 15 Millionen Euro gesprächsbereit erklären. Fraglich ist nur, welcher Klub nach einer derart schwierigen Gladbacher Saison bereit ist, eine Menge Geld für einen der beschädigten Stürmer in die Hand zu nehmen.
Der Umbruch in Mönchengladbach wird kommen. Noch vor Kurzem sagte Roland Virkus, dass es für die Fans vor allem darum geht, in Zukunft realistische Erwartungen mitzubringen: "Unsere Fans und wir alle müssen darauf einstellen, dass wir nicht automatisch ein Klub sind, der um die Champions League spielt. Bescheidenheit wird gefragt sein." Klingt nach einer schwierigen Zeit für alle Borussia-Fans.