Bruno Fernandes erklärt, warum Ralf Rangnick bei Man United gescheitert ist
Von Jan Kupitz
Bruno Fernandes hat zugegeben, dass Ralf Rangnick es bei Manchester United schwer hatte, weil er versuchte, einen neuen Spielstil in einer Mannschaft einzuführen, die wenig Selbstvertrauen hatte.
Rangnick wurde im Dezember letzten Jahres nach der Entlassung von Ole Gunnar Solskjaer zum Interimstrainer ernannt und hatte zunächst Erfolg, indem er Man United bis Mitte Februar wieder in die Top vier der Premier League führte, nachdem er nur eines seiner ersten elf Ligaspiele verloren hatte.
Doch in der Schlussphase der Saison geriet der Deutsche, der für sein intensives Pressing bekannt ist, mit seinem Team ins Straucheln: United verlor sechs der letzten elf Spiele und holte nur elf von 33 möglichen Punkten. Am Saisonende stand ein enttäuschender 6. Platz.
Unter dem neuen Trainer Erik ten Hag, der eine eigene Identität und Disziplin in den Klub gebracht hat, hat sich United seitdem verbessert. Doch Bruno Fernandes deutete an, dass es für Rangnick einfach der falsche Zeitpunkt war - 'der Professor' hatte demnach mit Spielern zu tun, deren Selbstvertrauen am Boden lag.
"Ralf kam mit seiner Idee, mit Intensität und Pressing zu spielen, so wie er es in Deutschland gewohnt war. Aber das hat bei uns nicht ganz geklappt, weil die Stimmung zwischen allen Beteiligten sehr gedrückt war und das Selbstvertrauen nicht sehr hoch war", sagte Fernandes gegenüber The Athletic. "Es ist wirklich schwierig, wenn man so einen [Negativ-]Lauf hat."
Er fuhr fort: "Es hat nichts mit Ralf zu tun. Er hat sein Bestes versucht. Er ist ein guter Trainer mit guten Ideen, aber es hat nicht allen gepasst. Das liegt daran, dass die Mannschaft von Ole [Gunnar Solskjaer] und seiner Idee aufgebaut wurde, und dann kommt ein neuer Trainer [mit seiner eigenen Idee] herein."
"Das könnte den Unterschied im Verein ausmachen, denn jeder Trainer, der hier war, hatte andere Vorstellungen und brachte andere Spieler mit", so Fernandes.
Rangnick, der in seinen Pressekonferenzen sehr offen über die Unzulänglichkeiten von United auf allen Ebenen gesprochen hatte, hatte ursprünglich zugestimmt, nach seiner Zeit als Interimstrainer eine zweijährige Beraterrolle zu übernehmen. Am Ende wollte der Verein jedoch einen klaren Schnitt machen, als ten Hag als neuer Trainer ausgewählt wurde - Rangnick nahm stattdessen ein Angebot für den Posten des österreichischen Nationaltrainers an.