Brüderpaare mit den meisten Bundesliga-Einsätzen: Bender-Zwillinge auf Platz 9

Hängen im Sommer ihre Fußballschuhe an den Nagel: Lars & Sven Bender
Hängen im Sommer ihre Fußballschuhe an den Nagel: Lars & Sven Bender / Pool/Getty Images
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Mit Lars und Sven Bender verliert die Bundesliga im Sommer zwei sehr bekannte Gesichter. Nach über einem Jahrzehnt im deutschen Fußball-Oberhaus beenden die 32-jährigen Defensivspieler, die seit 2017 wieder gemeinsam auf dem Platz stehen, ihre Karrieren. Die Zwillingsbrüder in Diensten von Bayer 04 Leverkusen bringen es aktuell auf 518 Einsätze in der Bundesliga. Acht Brüderpaare haben noch mehr Partien auf dem Konto als die beiden Ex-Nationalspieler.


8. Helmut & Erwin Kremers (534 BL-Einsätze)

Helmut Kremers & Erwin Kremers
Helmut & Erwin Kremers zu Gast in der Talkshow 3Nach9 / Tristar Media/Getty Images

Helmut Kremers: 273
Erwin Kremers: 261

Die Brüder aus Mönchengladbach waren das erste Zwillingspaar in der Bundesliga und während ihrer aktiven Zeit unzertrennlich. 1967 rückten die Kremers zunächst gemeinsam in den Profikader der Borussia auf, ehe beide zwei Jahre später zu den Kickers Offenbach wechselten.

Nach zwei Spielzeiten zog es die heute 72-Jährigen zum FC Schalke 04, wo Erwin bis zu seinem Karriereende im Sommer 1979 spielte. Sein Bruder Helmut, der 1974 Weltmeister wurde, hielt den Königsblauen noch eine weitere Saison die Treue. Nach einem einjährigen Gastspiel bei Rot-Weiss Essen ließ der Verteidiger seine Karriere in Kanada ausklingen.

7. Uli & Dieter Hoeneß (538 BL-Einsätze)

Uli Hoeneß
Machte den FC Bayern zu einem Weltverein: Uli Hoeneß / Alexander Hassenstein/Getty Images

Uli Hoeneß: 250
Dieter Hoeneß: 288

Uli (69) und sein fast genau ein Jahr jüngerer Bruder Dieter Hoeneß standen während ihrer Profizeit nie gemeinsam für den gleichen Klub auf dem Platz. Uli wechselte im Sommer 1970 aus der Jugend der TSG Ulm (heute SSV Ulm) zum FC Bayern, mit dem er auch als Spieler große Erfolge feierte. Knapp neun Jahre später musste der Weltmeister, der im November 1978 an den 1. FC Nürnberg verliehen wurde, seine Karriere wegen einer schweren Knieverletzung beenden.

Der gebürtige Ulmer blieb dem deutschen Rekordmeister jedoch erhalten, wurde mit 27 Jahren Manager und machte den FC Bayern zu einem Weltverein. Am Transfer seines Bruders, der im Sommer 1979 vom VfB Stuttgart nach München kam, war der Ehrenpräsident laut eigener Aussage nicht beteiligt. Dieter, der auch für die TSG Ulm und den VfR Aalen auf Torejagd ging, hielt den Bayern bis zu seinem Karriereende 1987 die Treue.

6. Hamit & Halil Altintop (543 BL-Einsätze)

Hamit & Halil Altintop
Hamit & Halil Altintop standen einst gemeinsam für Schalke 04 auf dem Platz / MICHAEL GOTTSCHALK/Getty Images

Hamit Altintop: 192
Halil Altintop: 351

Die Wege der beiden Gelsenkirchener Jungs trennten sich zunächst im Sommer 2003. Während Hamit die SG Wattenscheid 09 in Richtung Schalke 04 verließ, schloss sich Halil dem 1. FC Kaiserslautern an. Drei Jahre später waren die Zwillingsbrüder bei den Königsblauen zumindest für eine Saison lang wieder vereint.

2007 wechselte Hamit zum FC Bayern. Real Madrid, Galatasaray Istanbul und SV Darmstadt 98, wo der 84-fache türkische Nationalspieler seine Karriere Anfang 2018 beendet hat, heißen die weiteren Stationen des 38-Jährigen. Sein Bruder brach seine Zelte auf Schalke im Januar 2010 ab und war in der Folgezeit unter anderem für Eintracht Frankfurt und den FC Augsburg am Ball. Das letzte halbe Jahr seiner Karriere verbrachte der offensive Mittelfeldspieler wieder beim 1. FC Kaiserslautern (bis Sommer 2018).

5. Bernd & Karlheinz Förster (563 BL-Einsätze)

 Karlheinz Förster
Verbrachte den Großteil seiner Karriere beim VfB Stuttgart: Karlheinz Förster / Alex Grimm/Getty Images

Bernd Förster: 291
Karlheinz Förster: 272

Acht Jahre lang (1978 - 1986) standen Bernd (65) und Karlheinz (62) Förster gemeinsam für den VfB Stuttgart auf dem Platz. In dieser Zeit zählten die beiden Vereinslegenden zweifelsohne zu den besten Verteidigern im deutschen Fußball-Oberhaus. Mit den Schwaben holten die zwei Europameister in der Saison 1983/84 die Meisterschaft.

Während Bernd, der vor seinem Wechsel nach Stuttgart beim 1. FC Saarbrücken und beim FC Bayern unter Vertrag stand, seine Karriere 1986 beendete, zog es seinen Bruder Karlheinz, der im Jahr 1982 als Fußballer des Jahres ausgezeichnet wurde, nach Frankreich zu Olympique Marseille, wo er bis zum Ende seiner aktiven Laufbahn (1990) spielte.

4. Karl-Heinz & Michael Rummenigge (618 BL-Einsätze)

Karl-Heinz Rummenigge
Hat zwei Bundesliga-Spiele mehr absolviert als sein Bruder Michael: Karl-Heinz Rummenigge / Pool/Getty Images

Karl-Heinz Rummenigge: 310
Michael Rummenigge: 308

Sieben Jahre nach seinem großen Bruder Karl-Heinz (65), der im Sommer 1974 mit 18 Jahren beim FC Bayern unterschrieben hatte, wechselte auch Michael (57) zum deutschen Rekordmeister, für den sie bis 1984 gemeinsam aufliefen, ehe der heutige Vorstandsvorsitzende für die Rekordsumme von elf Millionen DM zu Inter Mailand wechselte.

Nach drei Spielzeiten bei den Nerazzurri ließ der zweimalige Gewinner des Ballon d'Or seine Karriere in der Schweiz bei Servette Genf (1987 - 1989) ausklingen. Michael spielte noch bis 1988 für die Bayern und wechselte anschließend zu Borussia Dortmund. Die letzten zweieinhalb Jahre seiner Karriere verbrachte der offensive Mittelfeldspieler in Japan bei den Urawa Red Diamonds (bis Anfang Januar 1996).

3. Friedhelm & Wolfgang Funkel (625 BL-Einsätze)

Friedhelm Funkel
Übernahm Mitte April den Trainerposten beim 1. FC Köln: Friedhelm Funkel / Lukas Schulze/Getty Images

Friedhelm Funkel: 320
Wolfgang Funkel: 305

Friedhelm Funkel ist mittlerweile seit über drei Jahrzehnten im Trainergeschäft unterwegs und schaffte sechs Mal den Aufstieg in die Bundesliga - Rekord. Aktuell kämpft der 67-Jährige mit dem 1. FC Köln um den Klassenerhalt. Sein Bruder Wolfgang (62) hatte als Übungsleiter nicht so großen Erfolg und kam weder beim 1. FC Kaiserslautern noch bei Hansa Rostock über den Status des Co- bzw. Interimstrainers hinaus. In Sachen Bundesliga-Einsätze liegen die beiden Brüder jedoch fast gleich auf.

Nach einem einjährigen Gastspiel bei Rot-Weiß Oberhausen wechselte Wolfgang zur Saison 1984/85 zu Bayer 05 Uerdingen. Sein großer Bruder war ein Jahr zuvor zu den Krefeldern, für die er bereits von 1973 bis 1980 am Ball war, zurückgekehrt. 1985 gewannen die Funkel-Brüder mit Uerdingen den DFB-Pokal. Mit dem Karriereende von Friedhelm 1990 ging die gemeinsame Zeit zu Ende. Wolfgang lief die letzten vier Jahre seiner aktiven Laufbahn für den 1. FC Kaiserslautern (bis 1995) auf.

2. Ditmar & Michael Jakobs (689 BL-Einsätze)

Ditmar Jakobs
Stand bei der WM 1986 auf dem Platz: Ditmar Jakobs (r.) / STAFF/Getty Images

Ditmar Jakobs: 493
Michael Jakobs: 196

1974 verließ Ditmar Jakobs seinen Ausbildungsverein Rot-Weiß Oberhausen und wechselte zu Tennis Borussia Berlin. Über den MSV Duisburg kam der Vorstopper im Sommer 1979 zum Hamburger SV, mit dem er unter anderem den Europapokal der Landesmeister gewann. Bis zu seinem tragischen Karriereende (bei einer Rettungsaktion hatte sich im Tornetz ein Karabinerhaken in seinen Rücken gebohrt) im September 1989 erreichte der 67-Jährige bei den Norddeutschen Legendenstatus.

Mit seinem sechs Jahre jüngeren Bruder Michael kickte der Ex-Nationalspieler nie zusammen. Der Verteidiger wurde ebenfalls bei RWO ausgebildet und spielte nach dem Abschied aus seiner Geburtsstadt zunächst zwei Spielzeiten lang für die SG Wattenscheid 09. Nach weiteren Stationen beim VfL Bochum und Schalke 04 verschlug es den 61-Jährigen zu Hertha BSC (1988 - 1991).

1. Klaus & Thomas Allofs (802 BL-Einsätze)

Klaus Allofs
War bei Werder Bremen jahrelang erfolgreich als Sportchef tätig: Klaus Allofs / Boris Streubel/Getty Images

Klaus Allofs: 424
Thomas Allofs: 378

Klaus (64) und Thomas Allofs (61) haben zusammen nicht nur über 800 Bundesliga-Spiele bestritten, sondern auch weit über 300 Tore erzielt. Die beiden Brüder spielten nicht nur auf der gleichen Position, sondern waren auch für ein bzw. zweieinhalb Jahre in Frankreich unterwegs. Aufgrund einer Verletzung beendete Thomas (1992) bereits vor Klaus (1993) seine Karriere.

In der Bundesliga standen die zwei Mittelstürmer nicht nur bei Fortuna Düsseldorf (1978 - 1981), sondern auch beim 1. FC Köln (1986 - 1987) gemeinsam auf dem Platz. Klaus, der bei seiner letzten Profistation Werder Bremen jahrelang sehr erfolgreich als Sportchef gearbeitet hat, kehrte im letzten Jahr als Vorstand zur Fortuna zurück. Sein Bruder war bei den Rheinländern bis 2013 rund zehn Jahre lang Mitglied des Vorstandes gewesen.


Quelle Daten: www.transfermarkt.de

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