Gladbach baggert an Hertha-Talent Ullrich
Von Christian Naß
Borussia Mönchengladbach bedient sich gerne in der Jugendabteilung von Hertha BSC. Nach Luca Netz steht nun wohl das nächste Hertha-Juwel auf dem Wunschzettel der Fohlen.
Nach Informationen von Transfermarkt soll sich Gladbach bereits mit Lukas Ullrich einig sein. Nach dem verlorenen Finale um die U19-Meisterschaft gegen Borussia Dortmund postete der Linksverteidiger auf Instagram: "Jetzt heißt es nach vorne gucken. Ich freue mich auf eine neue Zukunft und die nächsten Schritte in meiner Karriere."
Ullrich absolvierte in der abgelaufenen Saison 16 Spiele in der U19-Bundesliga Nord/Nordost. Dabei erzielte er fünf Tore und bereitete zwei weitere Treffer vor.
Hertha nutzt zwielichtige Klausel bei Ullrich
Der 18-Jährige ist seit 2015 bei den Berlinern und unterschrieb 2019 im Alter von 15 Jahren einen Dreijahresvertrag. Dies ist gemäß DFB-Spielordnung die Maximallaufzeit für Spieler unter 18 Jahren. Normalerweise würde der Vertrag somit im Juni 2022 enden. Allerdings ließen sich die Verantwortlichen der Alten Dame eine Option auf Verlängerung in den Vertrag schreiben. Von dieser Klausel machten die Berliner im April 2022 Gebrauch. Demnach läuft der Vertrag von Ullrich noch bis zum Sommer 2023.
Juristisch sind solche Klauseln allerdings unwirksam. Im FIFA-Reglement heißt es dazu: "Für Spieler unter 18 Jahren beträgt die maximale Laufzeit eines Vertrags drei Jahre. Klauseln mit längerer Laufzeit werden nicht anerkannt." Dennoch ist ein Vorgehen wie bei Ullrich in der Bundesliga weit verbreitet, speziell im Nachwuchszentrum von Hertha BSC. Ein Geschäftsmodell, das sich lohnt. Denn sofern kein anderer Verein oder gar der DFB dagegen juristisch vorgeht, muss bei einem Transfer nach Ablauf der erlaubten drei Jahre eine Einigung gefunden werden.
Ähnlich wird es wohl auch bei dem deutschen Junioren-Nationalspieler laufen. Gladbach ist nun am Zug und wird vermutlich mit den Berlinern über eine Ablöse verhandeln.