Farke kann auch "unangenehm": Gladbacher werden "durchbeleidigt"
Von Yannik Möller
Borussia Mönchengladbach hat einen guten Saisonstart hinlegen können. Für die Spieler kann es unter der Regie von Daniel Farke trotzdem auch "unangenehm" werden. Das liegt etwa an zahlreichen Beleidigungen während der Spiele.
Auf dem Platz konnte sich Gladbach einen guten Start in die Saison sichern. Zwar nervt das Last-Minute-Remis gegen Schalke 04 mitsamt der zwei vergebenen Punkte noch immer, doch hält man mit zwei Siegen aus den anderen Partien derzeit den zweiten Tabellenplatz.
Abseits des Platzes ist längst klar, dass Daniel Farke für neuen Schwung sorgen will - und das bislang auch schafft. Seine wohl temperierte Art im Umgang mit den Spielern sorgt für Lob. Er kann hart und fordernd sein, zugleich aber auch ein netter und verständnisvoller Ansprechpartner.
Zu seiner Art und Weise gehört aber auch, dass sich seine Spieler während der Spiele einiges anhören müssen.
Farke erklärt: Spieler-Beleidigungen wegen des großen Ehrgeizes
"Wenn jemand auf meiner Bank sitzen würde, dann würde der mich von der ersten bis zur letzten Sekunde meine Spieler von oben bis unten durchbeleidigen hören", verriet er nun (via Bild). Seine Erklärung: "Das ist grundsätzlich so, weil ich jede Szene immer perfekt haben möchte."
Dabei ruft Farke natürlich keine allzu groben Beleidigungen quer über das Spielfeld. Stattdessen nuschelt er die Wörter lieber in sich selbst hinein.
"Ich mache das aber so, dass das niemand anders mitbekommt, ich mache das mehr mit mir aus. Ab und zu muss mein Trainer-Team die Ohren auf Durchzug stellen", so der 45-Jährige.
Dahingehend ist im der 9:1-Sieg im Pflichtspiel-Auftakt im DFB-Pokal im Gedächtnis geblieben. Der Coach erinnerte sich: "Ich kann durchdrehen, selbst wenn wir Chancen über Chancen kreieren. Im Pokal beim 9:1-Sieg sind wir für Champagnerfußball gefeiert worden - ich habe die Jungs von oben bis unten durchbeleidigt." Er finde einfach "so viele Szenen", in denen es hätte besser laufen können.
Die Bild möchte an den Lippen des Trainers erkannt haben, dass Wörter wie "Blinder" oder "Dilettant" oftmals noch die nettesten Begriffe sind, die er dafür auswählt.
Lob für Farke-Gangart: "Ein absolut guter Typ"
Probleme scheinen seine Spieler damit aber nicht zu haben. Stattdessen wird er für seine Gangart gelobt, wo sein Gebaren während der Partien natürlich zugehört.
Christoph Kramer etwa lobte: "Ich muss sagen, ich mag seine klare Ansage sogar sehr gern. Er erklärt die Dinge ja auch hinterher. Man hat das Gefühl: Macht Sinn, macht Spaß, leuchtet mir ein!"
Und auch Jonas Hofmann gab zu, dass Farke hin und wieder auch mal "unangenehm" und "richtig laut" werden könnte. "Aber er ist ein absolut guter Typ", schob er noch hinterher. Der bisherige Start in die neue Saison gibt ihm und seiner Herangehensweise zumindest Recht.