Borussia Dortmund: Rassismus-Eklat bei der U19 gegen Sevilla
Von Yannik Möller

Während die Profis von Borussia Dortmund am Mittwochabend mit 4:1 über den FC Sevilla siegten, kam die U19 im gleichen Duell in der Youth League nicht über ein 1:1 hinaus. Im traurigen Fokus: Rassistische Ausfälle gegen Abdoulaye Kamara.
Die Youth League ist de facto die Champions League für die U19-Jugendmannschaften der Klubs, die in ihren Gruppen in der Königsklasse auflaufen. Da die Profis des BVB am Mittwochabend in Sevilla spielten und dort einen wichtigen Sieg einfahren konnten, traten die Youngster bereits am Nachmittag bei den Andalusiern an.
Während die Partie mit einem 1:1-Unentschieden endete, womit Sevilla eher zufrieden sein konnte als die Dortmunder, standen jedoch rassistische Ausfälle und Beleidigungen gegenüber Abdoulaye Kamara im traurigen Fokus.
"Da fehlen mir die Worte": 17-jähriger BVB-Youngster Kamara rassistisch beleidigt
Die Ruhr Nachrichten berichten von dem Vorfall, beziehen sich dabei auf die Angaben von Schwarz-Gelb. Der erst 17-Jährige soll kurz vor der Halbzeit gleich mehrfach rassistisch beleidigt worden sein. Verächtliche Gesten und Affenlaute seinen vorgefallen. Das war auch der Hintergrund der mehrminütigen Unterbrechung, durch die sich der Schiedsrichter erst einmal finden musste.
Der Referee beließ es allerdings bei Ermahnungen, da er die Beleidigungen nicht selbst vernommen haben soll.
"In der Halbzeit haben wir gemeinsam mit den Jungs entschieden, weiterzuspielen", erklärte U19-Coach Mike Tullberg. Erste Überlegungen, das Spiel abzubrechen, wurden schließlich zusammen wieder abgelegt. Man habe sportlich die passende Antwort liefern wollen, so die Begründung.
"Das Ergebnis rückt heute in den Hintergrund, weil wir wieder hier stehen und über rassistische Äußerungen vom Gegner sprechen müssen. Ich stand vor vier Wochen in Cottbus, da wurden meine Spieler wegen ihrer Hautfarbe beleidigt. Heute haben wir erneut mehrere Situationen mit Beleidigungen der Hautfarbe und Geräuschen erlebt. Da fehlen mir die Worte", so Tullberg fassungslos.