Borussia Dortmund: Die Hinrunden-Noten für die BVB-Stars

Für den BVB lief es in der Hinrunde nicht immer rund
Für den BVB lief es in der Hinrunde nicht immer rund / Lars Baron/Getty Images
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Das Jahr 2020 ist vorbei - für den BVB ein Jahr mit einigen Höhen, aber auch vielen Tiefen inklusive Trainerwechsel. Auch wenn die Hinrunde aufgrund des geänderten Spielplans noch nicht ganz vorbei ist, ist es schöne Tradition, die Profis zum Jahresende zu benoten. Und an so eine Tradition halten wir uns natürlich.

Also, hier ist sie: Die Einzelkritik zu den BVB-Stars!

1. Torhüter

Roman Bürki ist ein sicherer Rückhalt für den BVB
Roman Bürki ist ein sicherer Rückhalt für den BVB / Mika Volkmann/Getty Images

Roman Bürki: Eigentlich ist der Schweizer die unangefochtene Nummer eins beim BVB, doch im Oktober musste Bürki urplötzlich für einige Spiele auf die Bank. Leistungstechnische Gründe steckten nicht dahinter, der 30-Jährige war stets ein zuverlässiger Rückhalt. Note: 8/10

Marwin Hitz: Eine solide Nummer zwei, die der BVB in Hitz da hat. In dieser Saison kam der Eidgenosse in vier Pflichtspielen zum Einsatz, machte dabei nicht viel falsch. Unhaltbare hält der Routinier allerdings auch nicht. 6/10

2. Abwehrspieler:

Akanji, Hummels und Passlack konnten überzeugen
Akanji, Hummels und Passlack konnten überzeugen / INA FASSBENDER/Getty Images

Dan-Axel Zagadou: Verletzungsbedingt verpasste Zagadou große Teile der Hinrunde, erst im Dezember war der Franzose wieder fit. Daher ohne Bewertung

Manuel Akanji: In der letzten Saison war Akanji häufig ein Sicherheitsrisiko beim BVB, in dieser Saison hat er sich jedoch wieder gefangen. Zwar unterläuft ihm hier und da noch ein Fehler, größtenteils spielt er aber einen abgeklärten Stiefel. 6/10

Mats Hummels: Der Fels in der Brandung. Auch mit 32 Jahren zählt Hummels noch zu den besten Abwehrspielern der Bundesliga - in der Hinrunde war der Innenverteidiger ohne Zweifel der stärkste Feldspieler der Schwarz-Gelben. 10/10

Raphael Guerreiro: Der Portugiese wird hier und da immer noch unterschätzt, dabei ist Guerreiro ohne Zweifel einer der besten Kicker der Liga. Vor allem im 3-4-3-System weiß der 26-Jährigen auf der linken Außenbahn zu glänzen. Mit acht Torbeteiligungen in der Liga zudem enorm torgefährlich. 9/10

Nico Schulz: Der Nationalspieler (das allein klingt so crazy) hat sein Glück in Dortmund immer noch nicht gefunden. Schulz darf eigentlich nur ran, wenn es gar nicht mehr anders geht - bis auf das Spiel in St. Petersburg waren seine Leistungen zudem arg überschaubar. 2/10

Mateu Morey: Der Spanier durfte sich erst spät in der Hinrunde beweisen, zeigte bei seinen Einsätzen aber zumindest gute Ansätze. Aber klar ist auch, dass Morey noch reichlich Luft nach oben hat - wäre ja auch schlimm, wenn nicht. Der Kerl ist gerade mal 20 Lenzen jung. 5/10

Lukasz Piszczek: In seiner mutmaßlich letzten Profisaison ist der Pole nur noch der Notnagel - das ist aber längst nicht so abwertend gemeint wie es klingen mag. Der 35-Jährige hilft aus, wenn Not am Mann ist und fungiert ansonsten als Leitwolf für das junge Team. 5/10

Thomas Meunier: Als Nachfolger von Achraf Hakimi hatte der Belgier keinen leichten Stand - und doch darf man von einem Neuzugang von Paris SG, noch dazu belgischer Nationalspieler, deutlich mehr erwarten, als Meunier über weite Strecken gezeigt hat. Offensiv bringt Meunier nichts zustande, defensiv immer mal wieder mit Aussetzern. 3/10

Felix Passlack: Im Sommer war das Eigengewächs eigentlich schon abgeschrieben. Doch aufgrund von Verletzungssorgen erhielt der 22-Jährige früh seine Chance, die er zu nutzen wusste. Unter Edin Terzic war Passlack zuletzt allerdings außen vor und zweimal in Folge nicht im Kader. 6/10

3. Mittelfeldspieler:

Delaney läuft Witsel den Rang ab
Delaney läuft Witsel den Rang ab / TF-Images/Getty Images

Emre Can: Der 'aggressive leader', wie es gerne heißt, tut dem Spiel der Dortmunder gut. Can strahlt eine Siegermentalität aus und geht dazu (meistens) mit Leistung voran. Fußballerisch hat er aber so seine Schwächen. 8/10

Axel Witsel: So stark seine erste Saison im schwarz-gelben Trikot war, so stark hat Witsel seitdem nachgelassen. Offensiv trägt der Belgier nahezu nichts mehr bei, auch defensiv ist der 31-Jährige anfällig geworden. In weiten Teilen der Hinrunde war Witsel eher Klotz am Bein statt Hilfe. 3/10

Jude Bellingham: Der teuerste Minderjährige der Geschichte erlebte beim BVB einen Einstand nach Maß und durfte sich gleich zu Saisonbeginn Stammspieler nennen. Seine Ruhe am Ball sowie sein Spielverständnis sind beeindruckend - an ihm wird der BVB noch viel Freude haben. 8/10

Thomas Delaney: Der wohl meistunterschätzte Spieler im BVB-Kader. Delaney verfügt über ein nahezu komplettes Paket und ist der mannschaftsdienlichste Akteur der Schwarz-Gelben. Auf ihn ist einfach immer Verlass. 6/10

Mo Dahoud: Beim BVB ist Dahoud nie richtig warm geworden. Zwar gab es immer mal Phasen, in denen er sein Können andeutete - durchsetzen konnte er sich aber nie. Auch in dieser Hinrunde kam er über ein paar ordentliche Ansätze nicht hinaus. 4/10

Julian Brandt: Großes Talent besitzt der Nationalspieler ohne Frage, doch er macht viiiiiel zu wenig daraus. Bislang ist Brandt einer der Absteiger der Saison - 2021 muss er schleunigst Gas geben! 3/10

4. Stürmer:

Dortmunds Wunderkinder Sancho und Haaland
Dortmunds Wunderkinder Sancho und Haaland / Pool/Getty Images

Gio Reyna: Einer der Shootingstars der bisherigen Saison ist Giovanni Reyna. Der 18-Jährige gehört mittlerweile zum Stammpersonal der Schwarz-Gelben und verzückt die Fans mit technischer Extraklasse - wie zum Beispiel sein Traumtor gegen den VfB Stuttgart. Macht er so weiter, hat der BVB den nächsten Superstar geformt. 8/10

Marco Reus: Es ist hart, das zu sagen, aber: Gemessen an seinen Fähigkeiten war Reus die größte Enttäuschung der BVB-Hinrunde. Der 31-Jährige hat nach seiner langen Verletzung nie in Tritt gefunden und lässt als Kapitän jegliche Leader-Qualitäten vermissen. In dieser Form hätte er eigentlich kaum Spielzeit verdient gehabt. 2/10

Thorgan Hazard: Aktuell wird Hazard bereits von seiner dritten Muskelverletzung in dieser Saison ausgebremst, ein richtiger Faktor ist der Belgier daher noch nicht. Doch wenn er fit ist, dann zeigt er auch, dass er sich vor den jungen Wilden um Sancho und Reyna nicht verstecken muss. 6/10

Jadon Sancho: Nach den vielen Wechselgerüchten im Sommer sucht Sancho seine Leichtigkeit - gefunden hat er sie nur selten. Natürlich darf man einem Spieler seines Alters auch mal eine Schwächephase zugestehen, verglichen mit seinem fantastischen Vorjahr fällt aber trotzdem deutlich ab. 4/10

Reinier: Die Leihgabe von Real Madrid hat ein gruseliges erstes Jahr beim BVB erlebt. Der Brasilianer sollte eigentlich als Backup von Haaland herhalten, hatte aber große Anlaufschwierigkeiten. Da er auch noch vom Coronavirus ausgebremst wurde, war er zuletzt fast ganz außen vor. Daher ohne Bewertung

Erling Haaland: Die norwegische Tormaschine war mal wieder on fire. 14 Pflichtspiele, 17 Tore, drei Vorlagen - so die Bilanz des 20-Jährigen, ehe er von einem Muskelfaserriss ausgebremst wurde. Einziger Kritikpunkt (auf hohem Niveau): Es hätten durchaus noch ein paar mehr Buden sein können. 9,5/10

Youssoufa Moukoko: Will man einen 16-Jährigen bewerten, der ohnehin im Fokus der Öffentlichkeit steht? Nein, zumindest nicht mit Zahlen. Deshalb ziehen wir als erstes Fazit, dass der Youngster sein großes Potenzial bei seinen Einsätzen mehr als nur angedeutet hat und ihm - sofern er verletzungsfrei und klar im Kopf bleibt - eine große Zukunft bevorsteht.