Bochum-Gladbach: Darum war der Spielabbruch "alternativlos"

Das Spiel wurde abgebrochen
Das Spiel wurde abgebrochen / Dean Mouhtaropoulos/GettyImages
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"Es hätte ein spannender Fußballabend werden sollen. Es ist ein Abend geworden, der uns fassungslos und traurig zurücklässt. Die Taten einzelner beschädigen erheblich das positive Bild, das der VfL Bochum 1848 und seine Fans in den vergangenen Monaten abgegeben haben. Wir stehen für Toleranz und Fairplay. Das Werfen von Bechern und Gegenständen gehört definitiv nicht dazu."

Dieses Statement brachte der VfL Bochum hervor, nachdem das Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach beim Stand von 2:0 für die Gäste abgebrochen werden musste. Ein Vollidiot war zuvor der Meinung gewesen, dass er einen Bierbecher aus kürzester Distanz auf den Kopf des Linienrichters Christian Gittelmann werfen musste - er sorgte dadurch für den erst achten Spielabbruch in der Bundesliga-Geschichte.

"Er [Gittelmann] war benommen, ist ins Krankenhaus gebracht worden und wird dort entsprechend untersucht", erklärte Hauptschiedsrichter Benjamin Cortus (via kicker) nach dem Abbruch der Partie. Florian Heft, der zweite Linienrichter, habe Gittelmann auf dem Weg ins Hospital begleitet.

"Bei einem tätlichen Angriff auf einen Spieloffiziellen, in dem Fall den Schiedsrichter-Assistenten, ist ein Spielabbruch einfach alternativlos", machte Cortus zudem deutlich, dass er keine andere Wahl hatte, als die Partie vorzeitig abzupfeifen.

Skurrilen und dämlichen Bemerkungen einiger Fans, dass Gittelmann nach dem Kopftreffer normal den Platz verlassen konnte und ein Abbruch somit doch gar nicht unbedingt nötig gewesen wäre, entgegnete Cortus, dass sein Assistent zunächst "unter Adrenalin" gestanden habe. "Wenn das nachlässt, merkt man es erst richtig", erklärte der Schiedsrichter.

Bochums Vorstandsvorsitzender Hans-Peter Villis fand gegenüber der Bild zudem deutliche Worte für den Übeltäter: "Ich hoffe, dass unsere Anhänger den Werfer anschwärzen. Wir werden denjenigen sicher finden. Mit solchen Fans wollen wir nichts zu tun haben. Hier gibt es ein paar Fans, die ihre Hände und ihr Gehirn nicht im Griff haben. Aber das sind einzelne. Das ist nicht das Verhalten des VfL. Das sind einzige Idioten, die das Image des Vereins nach unten ziehen. [...] Man kann sich ärgern, und 'scheiße' schreien, aber nicht sowas. Wir wünschen dem Assistenten alles Gute. Wir können den Abbruch absolut nachvollziehen. Da gibt’s auch keine andere Meinung."


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