Ausgerechnet nach Svensson-Entschuldigung: Heidel wettert gegen Jöllenbeck
Von Yannik Möller
Der in der Nachspielzeit gegebene Elfmeter für den FC Schalke beim Sieg über Mainz 05 sorgt noch immer für Nachwehen. Nachdem sich Bo Svensson bereits bei Matthias Jöllenbeck entschuldigte, gibt es nun Kritik von Christian Heidel - und zwar wegen des Umgangs mit der Entschuldigung.
Es war keineswegs überraschend, sondern viel eher verständlich, dass der sehr späte und durch den VAR unterstützte Pfiff zum Elfmeter für Schalke 04 für sehr viel Frust bei Mainz 05 sorgte. Immerhin bekamen die Gäste aus Gelsenkirchen dadurch die Chance für den Siegtreffer, die durch Marius Bülter auch ausgenutzt wurde.
Bo Svensson sprach in den Minuten nach dem Abpfiff der 2:3-Niederlage unter anderem von einem "Skandal" und einem "bitteren Beigeschmack" aus Sicht der anderen Abstiegskandidaten. Auch die Erklärungen von Matthias Jöllenbeck, der die Hintergründe zu seiner Entscheidung ausführte, wollte er in der Form nicht akzeptieren.
Am Tag darauf, also am vergangenen Samstag, soll Svensson sich der Bild zufolge beim Schiedsrichter für seine teils deutlichen Aussagen entschuldigt haben. Auch dafür, dass er ihm eine andere Elfmeter-Entscheidung aus der Vorsaison vorgehalten hatte.
Heidel-Frust über Jöllenbecks Umgang mit der Entschuldigung
"Das finde ich gut", lobte Christian Heidel den Schritt seines Trainers. Immerhin sollten Trainer und Schiedsrichter "stets im vernünftigen Austausch bleiben". Doch dann kritisierte der Mainzer Sportvorstand den Unparteiischen: "Warum Dr. Jöllenbeck damit aber sofort an die Presse geht, bleibt sein Geheimnis, passt jedoch für mich ins Bild."
Jöllenbeck hatte sich gegenüber der Frankfurter Rundschau zur Entschuldigung Svenssons geäußert und lobend erklärt: "Er hat glaubwürdig und aufrichtig um Entschuldigung gebeten. Er bereue sein Verhalten, insbesondere mich persönlich angegangen zu haben." Der Ton, den Heidel dabei wahrgenommen haben möchte, fand er alles andere als gut.
Sein Trainer werde so "in eine Ecke gestellt", in der er nichts zu suchen habe. "Bo war emotional, ja - aber Emotionalität wollen wir doch im Fußball. Er hat Herrn Jöllenbeck mit keinem Wort persönlich angegriffen, dafür musste er sich nicht entschuldigen, und das hat er auch nicht getan", wollte Heidel klarstellen. Svensson habe den Schiedsrichter keineswegs "persönlich angegangen", wie er es formuliert hatte.
"In der Sache", so Heidel weiter, habe sein Trainer schließlich "absolut Recht": "Das war kein Elfmeter. Zuerst hat Bülter am Trikot gezogen, Cacis Halten war dann nur die Konsequenz aus dem ersten Foul. Warum wurde das erste Foul nicht geahndet?" Zudem habe er keine "krasse Fehlentscheidung" gesehen, die ein Eingreifen des VAR gerechtfertigt hätte.