Bierhoffs emotionales Plädoyer für das DFB-Team: "Tut weh, wie mit den jungen Spielern umgegangen wird"

Oliver Bierhoff kann auch emotional. Der Nationalelf-Manager äußerte sich auf der PK vor dem Testspiel gegen Tschechien am Mittwoch ausführlich zur Lage beim DFB-Team.

"Wir haben mit der Nationalmannschaft Sympathien verspielt. Wir sind aktuell nicht Deutschlands liebstes Kind. Das kann mir als Verantwortlichen natürlich nicht gefallen", blickte der 52-Jährige auf die Stimmung im Land rund um die deutsche Nationalmannschaft.

Doch allein an den Vorstellungen der Mannschaft wollte Bierhoff dies nicht festmachen. Vielmehr holte er zum Gegenschlag aus: "Mir tut es aber weh, wie mit jungen Spielern umgegangen wird. Es wird eine Art dunkle Wolke über die Nationalmannschaft geschoben. Es geht mir um die Tonalität, um die Stimmung, die hineininterpretiert wird. Wir wissen, dass wir Schritt für Schritt das Vertrauen zurückgewinnen müssen. Diese Mannschaft will ein neues Bild einer Nationalmannschaft angehen."

Bierhoff: "Es tut mir weh, dass wir das nicht honorieren"

Mehrmals betonte Bierhoff das Vertrauen in die "jungen Spieler" und seine Unterstützung für den Weg, den Bundestrainer Joachim Löw seit der verpatzten WM 2018 eingeschlagen hat. "Die jungen Spieler sind das seit dem Umbruch angegangen. Natürlich waren auch Fehler dabei, aber wir haben in den vergangenen zwei Jahren nur gegen Holland verloren. Viele Nationen tauchen nach so einem schlechten Turnier wie 2018 auch zwei, drei Jahre einfach ab. [...] Die jungen Spieler haben das Vertrauen verdient und sie werden es auch zurückzahlen."

Besonders in der aktuellen Lage müsse man den Spielern Respekt zollen: "Ich sehe zum Teil müde Gesichter, die natürlich durch die Situation in den letzten Monaten da sind. Aber sie stellen sich und sie gehen nicht den bequemen Weg. Es tut mir weh, dass wir das nicht honorieren."

Recht deutlich versuchte Bierhoff mit seinen Worten den Druck von der Mannschaft zu nehmen: "Man kann gerne Jogi und mich als Verantwortliche kritisieren, aber die jungen Spieler haben unser Vertrauen verdient - und sie werden es zurückzahlen."