Bericht: Strafverfahren gegen Bayern-Vorstandsriege eingeleitet

Auch gegen Oliver Kahn wird ermittelt
Auch gegen Oliver Kahn wird ermittelt / Handout/GettyImages
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Gegen mehrere Mitglieder der Führungsriege des FC Bayern soll ein Strafverfahren laufen. Es geht um Verstöße gegen das Mindestlohngesetz. Betroffen sind auch Oliver Kahn, Hasan Salihamidzic und Karl-Heinz Rummenigge.


Der FC Bayern findet sich dieser Tage im Fokus des Hauptzollamtes München wieder. Dieses ermittelt im Auftrag der Staatsanwaltschaft München. Es geht um den Verdacht des Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt, um Verstöße am Mindestlohngesetz. Das Nachwuchsleistungszentrum, also der Bayern-Campus, soll davon betroffen sein.

Diese Vorwürfe gehen aus einem Schreiben des Hauptzollamtes hervor, das dem WDR vorliegen soll. Auch Vorstandschef Oliver Kahn, sein Vorgänger Karl-Heinz Rummenigge sowie aktueller Stellvertreter Jan-Christian Dreesen und Sportvorstand Hasan Salihamidzic sind betroffen. Dazu: Vorstandsmitglied Andreas Jung und Jörg Wacker, von dem sich der Klub im Oktober getrennt hatte.

Dumpinglöhne am Bayern-Campus: Vorwürfe auch gegen Kahn, Rummenigge und Co.

Ihnen allen wird vorgeworfen, von potenziell unerlaubten Dumpinglöhnen am Campus gewusst und das Vorgehen somit zumindest toleriert zu haben. Dass vorerst diese prominenten Namen genannt werden, soll an der Art der Ermittlung liegen: da sich die Vorwürfe gegen die AG des Vereins richten, wird zunächst gegen den Vorstand ermittelt. Im Verfahren selbst wird die Schuld einzelner Personen aufgearbeitet.

Ein Grund, weshalb Campus-Chef Jochen Sauer noch nicht genannt wurde (via Sportschau). Über das anberaumte Ermittlungsverfahren hatte der WDR mit seinem Magazin 'Sport Inside' bereits Ende November berichtet. Ende Januar soll es diverse Zeugenbefragungen geben, darunter auch mehrere ehemalige Jugendtrainer des NLZ.

Die Münchener haben sich zu den Vorwürfen bislang nicht äußern wollen. Als Auslöser für die Verfahren gelten die Berichte eben jenes WDR-Magazins. Noch vor ein paar Monaten wurde über die Online-Kanäle der Sportschau über Dumpinglöhne an NLZs mehrerer Profi-Vereine berichtet.