Leverkusen-Pleite gegen Atalanta: Diaby sorgt für Hoffnung trotz knapper Niederlage
Von Simon Zimmermann
Nach starkem Beginn von Bayer Leverkusen dominiert Atalanta das Achtelfinal-Hinspiel der Europa League in Bergamo. La Dea setzte sich am Ende verdient mit 3:2 durch - Moussa Diaby hielt die Werkself mit seinem Anschlusstreffer aber im Spiel. Für das Rückspiel in der BayArena bleibt alles offen.
Tore:
0:1 - Charles Aranguiz (11. Minute)
1:1 - Ruslan Malinowskyj (23.)
2:1 - Luis Muriel (25.)
3:1 - Luis Muriel (49.)
3:2 - Moussa Diaby (63.)
Im Gewiss Stadium oder früher deutlich romantischer genannt: Stadio Atleti Azzurri d'Italia, stieg am Donnerstagabend vielleicht das spannendste Duell im Achtelfinale der Europa League. Atalanta Bergamo empfing zum Hinspiel Bayer Leverkusen. Ein Aufeinandertreffen zweier starker Offensivreihen, das Spektakel versprach.
Bayer-Coach Gerardo Seoane veränderte seine Startelf im Vergleich zum 1:1 in München auf zwei Positionen: Statt Hincapie (Bank) und Demirbay (Rot-Sperre) begannen Palacios und Alario. Das System wurde damit wieder auf das gewohnte 4-2-3-1 umgestellt, mit Alario als Stoßstürmer.
Für die Werkself war es übrigens ein Jubiläum: Bayer 04 absolvierte die 50. Partie in der Europa League/UEFA-Cup. Kein anderes deutsches Team trat in diesem Wettbewerb häufiger an!
Werkself zu Beginn stark - doch Atalanta schlägt zurück
In der neunten Minute wäre die Werkself beinahe früh in Führung gegangen. Aranguiz zirkelte einen direkten Freistoß eigentlich perfekt über die Mauer. Der Ball klatschte allerdings knapp unter dem Kreuzeck an den Innenpfosten und wieder raus.
Zwei Minuten später zielte der Chilene noch genauer. Bayer kombinierte sich über die rechte Seite gekonnt nach innen, Wirtz legte quer auf Aranguiz, der die Kugel perfekt flach ins Eck platzierte und Atalanta-Keeper Musso keine Chance ließ.
In der Folge hatte Bayer La Dea eigentlich gut im Griff. Bis Malinowskyj in der 23. Minute die kalte Dusche bescherte. Atalanta kombinierte sich von der linken Seite nach innen, wo Malinowskyj recht einfach zum Abschluss kam - 1:1!
Und es kam noch schlimmer. Nur zwei Minuten später brachte Muriel Atalanta sogar in Front. Dieses Mal legte Malinowskyj nach einem Leverkusener Ballverlust auf den durchstartenden Muriel auf, der eiskalt einschob.
Im Anschluss verlor Bayer die Kontrolle über das Spiel, rettete den knappen Rückstand aber bis zum Pausenpfiff.
Kalte Bayer-Dusche nach dem Seitenwechsel
Nach dem Seitenwechsel ging es aber zunächst bitter weiter aus Bayer-Sicht. In der 49. Minute war Muriel erneut zur Stelle und erhöhte auf 3:1. Wieder war es die Kombination aus Malinowskyj und Muriel, die für den Treffer sorgte. Atlanta kombinierte erneut recht ungestört, ehe der Kolumbianer trocken abschließen konnte.
In der 57. Minute hätte Muriel mit seinem dritten Tor beinahe für die Vorentscheidung gesorgt. Nach einem Querpass kam Atalantas Torjäger völlig frei zum Abschluss - Hradecky bewahrte Bayer mit einer überragenden Fußabwehr vor noch schlimmeren.
Leverkusen wurde von La Dea jetzt an die Wand gespielt. Einzig Hradecky war es zu verdanken, dass das Ergebnis nicht noch bitterer wurde. Seoane reagierte und nahm Alario vom Feld, um auf eine Fünferkette umzustellen. Torsicherung war angesagt.
Diaby sorgt für Hoffnung
Wie es dann so kommt, war urplötzlich Moussa Diaby zur Stelle. Nach einem hohen Ball in die Spitze sprang die Kugel dem Franzosen auf den Fuß. Der nahm sich ein Herz und zog aus der Distanz präzise mit links ins lange Eck ab - nur noch 2:3 aus Leverkusener Sicht!
Dabei blieb es dann auch. Atalanta gewinnt das Hinspiel verdient, Leverkusen darf sich nach starkem Beginn glücklich schätzen, dass man mit nur einem Tor Rückstand ins Heim-Rückspiel kommende Woche geht.