Seoane geht gelassen mit Leverkusens Defensiv-Schwäche um

Gerardo Seoane
Gerardo Seoane / Lars Baron/GettyImages
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Leverkusen geht bislang in der Rückrunde einen sehr erfolgreichen Weg - trotz weiterhin vieler Gegentore. Das bringt Trainer Gerardo Seoane aber nicht aus der Ruhe.


Inzwischen steht Leverkusen nur noch fünf Punkte hinter dem BVB auf dem dritten Rang. Nach unten, zum Rand der Plätze für die Königsklasse, konnte sich schon ein solides Polster aufgebaut werden. Schaut man in den bisherigen Rückrunden-Verlauf, so kann die Werkself definitiv eher nach oben als nach unten gucken.

Die Mannschaft von Gerardo Seoane wirkt gefestigter, als sie es über Teile der Hinrunde war. Letzteres ist nicht verwunderlich, gab es im Sommer doch erst den Trainerwechsel. So wie das Team zurzeit aufspielt, sind sie nicht nur erfolgreich, sondern auch unterhaltsam. Allen voran für die eigenen Fans - aber auch neutrale Zuschauer kommen regelmäßig auf ihre Kosten.

Der Grund ist das mutige Offensivspiel, das aufgrund einer guten Herangehensweise und starker Einzelspieler zuhauf in Toren mündet. Mit 58 erzielten Treffern in 22 Spielen stellt Leverkusen die zweitbeste Offensive. Die Sorge: Gleichzeitig werden noch immer zu viele Gegentreffer zugelassen.

Seoane: Mehr Räume für den Gegner "gehören irgendwie dazu"

Seoane geht damit aber ziemlich gelassen um. "Im Prinzip geht es darum, die Balance zwischen Offensive und Defensive so zu gestalten, dass man punktet. Mannschaften, die viel Offensivdrang haben, offenbaren auch gewisse Räume nach hinten. Das gehört irgendwo dazu", so seine Erklärung (via kicker).

Allerspätestens mit dieser Herleitung ist klar: Der Schweizer gewinnt seine Spiele deutlich lieber mit einem 4:3, als durch ein 1:0. Der Trend gibt ihm dabei völlig recht - bislang geht dieser Spielstil voll auf.

Nichtsdestotrotz arbeitet er selbstredend auch daran, möglichst viele Gegentreffer zu verhindern. So wird das Risiko minimiert, auch mal nicht genügend Tore zu erzielen. Rückblickend auf das Spiel gegen den VfB Stuttgart erinnerte er sich: "Es gibt bei beiden Gegentoren gewisse Situationen, die man ansprechen kann, die man individuell als auch in der Gruppe besser lösen kann."

Florian Wirtz
Leverkusen ist zurzeit gut in Form / Christof Koepsel/GettyImages

Dennoch sei es grundsätzlich "nicht beunruhigend für mich, dass wir Tore bekommen". Zugleich betonte Seoane: "Aber es ist klar, dass wir danach streben, dem Gegner so wenig Chancen wie möglich zu geben." Und diesen Ansatz wird er so verfolgen, dass seine Mannschaft noch sicherer und dominanter im eigenen Ballbesitz wird. Hat das eigene Team den Ball, ist die Gefahr für einen Gegentreffer am geringsten.

Den größten Knackpunkt sieht er nämlich nicht in der eigenen Staffelung, wenn alle Spieler hinter dem Ball sind. "Es sind mehr die Umschaltsituationen, wenn nicht alle hinter dem Ball sind, da gibt es noch ein paar Probleme", gab der 43-Jährige zu. Unruhe kommt bei ihm aber nicht auf, weiß er doch um die Zuverlässigkeit seines offensiven Stils.


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