FC Barcelona: Macht ein Spielertausch mit Atlético Madrid den Weg für Messi-Verbleib frei?

Bleibt Dreh-und Angelpunkt aller Planungen der Blaugrana: Superstar Lionel Messi
Bleibt Dreh-und Angelpunkt aller Planungen der Blaugrana: Superstar Lionel Messi / Quality Sport Images/Getty Images
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Seit knapp zwei Wochen ist Barcelonas Superstar Lionel Messi vertragslos und könnte sich nun theoretisch jederzeit einem neuen Klub anschließen. Doch hinter den Kulissen arbeitet Vereinspräsident Joan Laporta fieberhaft daran, die Klub-Legende zu einem "ja" für die Zukunft zu überreden. Und es sieht gut aus für die Blaugrana.


"Der Prozess der Verlängerung schreitet angemessen voran!" Mit diesen sieben Worten beschrieb der Präsident am gestrigen Montag anlässlich der Präsentation des Magie-Spektakels "Nada es imposible" ("Nichts ist unmöglich!") des spanischen Illusionisten Mago Pop im Victoria-Theater zu Barcelona die aktuelle Situation (via marca.com).

Der Titel der Show passte dabei natürlich wie die Faust aufs Auge. Denn offensichtlich scheint der Klub auf dem besten Weg zu sein, seinen Superstar trotz der dramatischen finanziellen Schieflage (die Verluste der vergangenen Saison sollen sich auf bis zu 300 Millionen Euro belaufen!) zu einer Unterschrift unter ein neues Arbeitspapier bewegen zu können.

Liga nimmt Registrierung von Messi vor

Eine der größten Hürden bei diesem Unternehmen ist auch bereits genommen: die spanische Liga, in Person ihres Präsidenten Javier Tebas, hat vor einigen Tagen die Eintragung von Lionel Messi ins Spielerregister für die kommende Spielzeit vorgenommen.

Dabei ging es in erster Linie um die Befolgung der Richtlinien des sogenannten Financial Fairplay. Offenbar haben die Bücher der Blaugrana die Liga-Bosse überzeugen können. Womit jetzt eigentlich nur noch der letzte Schritt fehlt: die finale Übereinkunft zwischen Lionel Messi und seinem Klub.

Zweifel daran, dass es so kommen wird, gibt es jetzt nur noch wenige. Immerhin hat der Klub in den vergangenen Wochen und Monaten das in seiner Macht stehende getan, um den Argentinier von einem Verbleib in der Mittelmeermetropole zu überzeugen.

Mit Sergio "Kun" Agüero wurde ein langjähriger Buddy Messis ins Nou Camp gelockt. Und auch die jüngsten Schritte in der Personalie Antoine Griezmann (30) deuten darauf hin, dass man im Klub alles versucht, sich finanziellen Freiraum zu verschaffen, um das Gehalt von Messi stemmen zu können.

Lionel Messi, Sergio Agüero
Stürmen Agüero und Messi bald auch gemeinsam im Barça-Trikot? / Buda Mendes/Getty Images

Der Franzose wäre nach den Verpflichtungen von Memphis Depay und besagtem Sergio Agüero rein sportlich sowieso verzichtbar. Angesichts des nicht gerade bescheidenen Gehalts des Franzosen (33 Millionen brutto jährlich) und der diesem Salär nicht entsprechenden sportlichen Leistungen seit seiner Ankunft vor zwei Jahren um so mehr.

Antoine Griezmann
Hatte seine beste Zeit bei Atlético Madrid: Antoine Griezmann / Power Sport Images/Getty Images

Tauschen Azulgrana und Rojiblancos die Spieler?

Einem Bericht der Mundo Deportivo zufolge soll der FC Barcelona nun an einem Tausch zwischen dem Franzosen und Saúl Ñíguez von Atlético Madrid interessiert sein. Die Katalanen würden damit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.

Saul Niguez
Verlässt Ñíguez die Colchoneros nach dreizehn Jahren? / Quality Sport Images/Getty Images

Zum einen würde die vom Financial Fairplay geforderte Reduzierung der Gehaltsmasse des Klubs respektiert werden.

Denn wenn auch Ñíguez natürlich nicht für ein Butterbrot und ein Ei im Nou Camp aufschlagen würde, so ist das Standing des Noch-Colchoneros dennoch nicht mit dem des Weltmeisters von 2018 vergleichbar. Bei Atlético kommt der 26-Jährige auf ein Jahressalär von 11,8 Millionen Euro.

Zum anderen gewönnen die Azulgrana einen defensiven Mittelfeldspieler, der die Planstelle des völlig enttäuschenden Transfer-Flops Miralem Pjanic einnehmen könnte, von dem man sich nach nur einem Jahr auch schon wieder trennen will.

Dem Bericht nach sollen beide involvierten Spieler auch schon Bereitschaft zu dem Tausch-Deal signalisiert haben. Griezmann könnte an alter Wirkungsstätte versuchen, wieder auf das Niveau seiner Vor-Barcelona-Zeit zu kommen, Ñíguez wiederum könnte in Can Barça sogar perspektivisch auf mehr Einsatzzeiten als beim amtierenden spanischen Meister kommen.

Die wird er nämlich bei Atlético spätestens nach der Verpflichtung des frischgebackenen Copa-América-Siegers Rodrigo De Paul (27) auf keinen Fall mehr garantiert haben.

Barça will keinen neuen "Fall Suárez"!

Doch es gibt noch einen kleinen Haken: Die Verantwortlichen der Blaugrana fürchten einen neuen "Fall Suárez". Der Uruguayer wurde im Spätsommer letzten Jahres, noch unter dem Eindruck des vorherigen Systemversagens gegen die Bayern im Champions-League-Viertelfinale, zu einem Spottpreis an Atlético verschachert.

Das Ende ist bekannt: Mit 21 Liga-Toren strafte der 34-Jährige alle seine Kritiker (vor allem in Barcelona!) Lügen und schoss die Rojiblancos zum 11. Meistertitel. Eine Wiederholung eines solchen Szenarios wollen die Macher im Nou Camp verständlicherweise um jeden Preis verhindern.