Xavi-Klub verärgert über Barça-Verhalten: Wird der Wunsch-Trainer teurer?
Von Guido Müller
In aller Herrgottsfrühe machte sich am Mittwochmorgen eine Delegation des FC Barcelona, angeführt von Vize-Präsident Rafael Yuste und dem Direktor Fußball Mateu Alemany, Richtung Doha auf, um mit Scheich Mohammed bin Hamad über den Wechsel von Xavi Hernández zu verhandeln.
Nicht mit an Bord: ausgerechnet bin Hamads Amtskollege Joan Laporta. Doch dieser könnte die Reise in die katarische Hauptstadt doch noch kurzfristig antreten. Und zwar aus finanziellen Gründen.
Hintergrund: eigentlich hatte sich bin Hamad erbeten, dass von Seiten des FC Barcelona der ranghöchste Vertreter (also Präsident Laporta) bei den Verhandlungen zugegen sei, um das wichtige Thema auf Augenhöhe zu behandeln.
Al-Sadd droht mit Geldstrafe, falls Laporta nicht erscheint
Sollte dies nicht der Fall sein, drohte die katarische Seite mit einer Art Konventionalstrafe in Höhe von einer Million Euro. So zumindest berichtet es der katalanische Radiosender Esport3 (via mundodeportivo.com).
Grund genug für Laporta, seine Pläne, den Verhandlungen fern zu bleiben, nochmals zu überdenken und ebenfalls, mit etwas Verspätung, nach Doha zu reisen. Eine seriöse Planung einer für die Zukunft des Klubs immens wichtigen Reise sieht irgendwie anders aus.
Es geht auch um Xavis Barça-Klausel
Von der Präsenz Laportas bei den Unterredungen hängt nämlich auch die Zahlung (oder Nicht-Zahlung!) der berühmten Xavi-Klausel ab.
Die ist nämlich, gemäß zitiertem Medium, viel höher als gedacht. Bis zu fünf Millionen Euro könnten die Besitzer von Xavis Noch-Arbeitgeber Al-Sadd von Barça verlangen, um ihren Trainer, der erst im Juni seinen Vertrag verlängert hatte, an die Blaugrana abzutreten.
Um diese Ablösezahlung zu verhindern, will der katalanische Gigant offenbar die Strategie fahren, einige lukrative Freundschaftsspiele mit Al-Sadd auszuhandeln. Doch dies wiederum würden die Verantwortlichen um bin Hamad wohl nur akzeptieren, wenn Laporta auch am Verhandlungstisch sitzt.
Kataris schon vor den Verhandlungen verärgert
Schon in den vergangenen Tagen hatten bin Hamad und sein Umfeld ihre Verärgerung darüber ausgedrückt, dass von spanischer Seite der Wechsel von Xavi praktisch schon als ausgemacht dargestellt worden war - und man eben nur mal kurz nach Doha rüberjetten müsse, um ihn festzumachen.
Verstimmte Verhandlungspartner noch vor den eigentlichen Gesprächen - ein Alptraumszenario für jeden Unterhändler (als welche Yuste und Alemany agieren würden). Noch dazu, wenn die Gegenseite mit der finanziellen Keule droht.
Angesichts der klammen Kassen der Katalanen sollte der Preis eines Flugtickets nach Doha da eigentlich das geringste Übel sein.