Barça: Cruyff will kein Koeman-Nachfolger sein - Hoffen auf die Rückkehr der Verletzten

Kann demnächst wieder auf wichtige Spieler zurückgreifen: Ronald Koeman
Kann demnächst wieder auf wichtige Spieler zurückgreifen: Ronald Koeman / Quality Sport Images/Getty Images
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Dass der FC Barcelona unter den aktuellen Umständen auf Augenhöhe mit dem FC Bayern München agieren würde, hatten die meisten culés schon vor dem Champions League-Kracher zwischen beiden Klubs nicht erwartet. Doch dass es am Ende so deprimierend werden würde, wie am Dienstag gesehen, auch nicht. Ronald Koeman muss nun schnellstmöglich die richtigen Tasten finden, um einer vorzeitigen Entlassung zu entgehen. Doch so leicht wie sich der Klub einen möglichen Trainerwechsel vorstellt, wird es wiederum auch nicht.


Laporta-Berater Jordi Cruyff steht nicht als möglicher Koeman-Nachfolger zur Verfügung

Denn Jordi Cruyff, der erst im August seine neue Stelle als beratendes Mitglied im Management der Fußball-Abteilung des Klubs übernommen hat, hat bereits deutlich gemacht, dass er als Nachfolger Koemans nicht zur Verfügung stehen wird.

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Erteilte einer möglichen Ablösung Koemans eine klare Abfuhr: Jordi Cruyff / RODRIGO BUENDIA/Getty Images

Damit reagierte der 47-jährige Sohn der im März 2016 verstorbenen Vereinslegende Johan Cruyff auf die sich zuletzt häufenden Gerüchte innerhalb des Klubs, die ihn mit der Cheftrainerrolle verbanden, falls Koeman geschasst würde.

Doch aus loyaler Treue und - auch das gibt es im Profi-Fußball noch - purer Freundschaft würde Cruyff junior Koeman, langjähriger Freund dessen Vaters und der ganzen Cruyff-Familie, nie in den Rücken fallen.

"Habe meine Prinzipien!"

Bereits im Juli sagte er gegenüber der Marca: "Ich werde Koeman niemals auf dem Trainerposten ersetzen. Das wäre hässlich - und ich habe meine Prinzipien."

Seitdem hat sich an seiner Haltung nicht ein Deut geändert. Was den ursprünglichen Plan (?) Laportas endgültig zunichte macht.

Denn der Klub-Chef, im März wiedergewählt, hatte die für den 1. August vorgesehene Inkorporation des Cruyff-Sohnes im Juni dieses Jahres mit den Worten angekündigt, dass dieser dann als eine Art Joker bereitstünde, für den Fall "dass bestimmte Umstände eintreten", die personelle Wechsel erforderlich machen.

Joan Laporta
Sein vermeintlicher Plan mit Jordi Cruyff als möglichem Koeman-Ersatz ist nach dessen Worten zunichte gemacht: Joan Laporta / Quality Sport Images/Getty Images

Doch der angedachte Joker will kein Joker sein. Ohne also einen Nachfolger für Koeman bereits in den eigenen Reihen zu haben, erweist sich eine Entlassung Koemans für Laporta als weitaus komplizierter als ursprünglich geplant.

Abgesehen davon, dass sie den hochverschuldeten Klub erneut bares Geld in Form einer Abfindung kosten würde, denn bei aller Verbundenheit mit dem Klub ist dennoch nicht davon ausgehen, dass Koeman auf ihm zustehende Zahlungen verzichten würde.

Vier Spiele bis Monatsende, in denen Koeman und sein Team die Kurve kriegen müssen

Es muss also irgendwie mit Koeman weitergehen. Zumindest noch einige Wochen. Verbunden mit der Hoffnung, dass sich endlich positive sportliche Ergebnisse einstellen. Die kommenden vier Gegner bis Monatsende (FC Granada, FC Cádiz und UD Levante in der Liga, Benfica in der Champions League) werden die Gradmesser dafür sein.

Als möglicher Hoffnungsmacher für eine erfolgreiche Bestreitung dieser Duelle (drei Siege sind zumindest im Liga-Betrieb fest eingeplant) könnte sich ein Blick auf das Barça-Lazarett erweisen.

Denn von dort gibt es recht positive Neuigkeiten. In den kommenden Tagen nämlich sollen Ansu Fati und Sergio Agüero wieder ins normale Mannschaftstraining einsteigen.

Anssumane Fati, Ousmane Dembele
Auf Dembélé und Fati kann Koeman bald genauso wieder bauen, wie auf Agüero / Quality Sport Images/Getty Images

Ferner steht auch Ousmane Dembélé kurz vor seiner Rückkehr, ist aber erst für die Woche nach der nächsten Länderspiel-Pause (Mitte Oktober) für den Spielbetrieb eingeplant.

Zudem soll der im Sommer nächsten Jahres auslaufende Vertrag des Franzosen nach Informationen der Mundo Deportivo in der kommenden Woche um zwei Jahre verlängert werden.

Kein Zweifel: ein Trio dieser Güteklasse würde jeder Mannschaft gut zu Gesicht stehen. Erst recht dem FC Barcelona in diesen schwierigen Septembertagen des Jahres 2021.