Ärger unter Nagelsmann - Gravenberch plant Tuchel-Neustart

Julian Nagelsmann mit Ryan Gravenberch
Julian Nagelsmann mit Ryan Gravenberch / Alexander Hassenstein/GettyImages
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Unter Julian Nagelsmann hat Ryan Gravenberch in seiner ersten Saison beim FC Bayern längst nicht die Einsatzzeiten bekommen, die er sich erhofft hatte. Stattdessen gab es anhaltende Kritik und sogar eine Ansage vor der gesamten Mannschaft. Unter Thomas Tuchel visiert er nun einen Neustart an.

Bislang kommt Ryan Gravenberch in dieser Saison gerade einmal auf 685 Einsatzminuten - wettbewerbsübergreifend. Auf volle 90 Minuten gerechnet sind das lediglich sieben ganze Spiele. Das liegt natürlich weit unter den Erwartungen eines Spielers, der zum FC Bayern wechselt. Völlig unabhängig vom Alter und der Konkurrenz.

Unter Julian Nagelsmann gab es für den jungen Niederländer aber kein weiteres Vertrauen. Wie Sport1 berichtet, war insbesondere die in den Augen des Trainerteams mangelhafte Defensivarbeit als Hintergrund anzusehen.

Nagelsmann wütete über mangelhafte Defensiv-Arbeit - Kritik an Gravenberch vor der Mannschaft

Aus diesem Grund schaffte es Gravenberch bei der Niederlage gegen Bayer Leverkusen erst gar nicht in den Kader - es gab es für ihn zuvor mehrere Hinweise seitens Nagelsmann und seiner Assistenten. Der Ausgangspunkt: der 4:2-Sieg über Victoria Pilsen. Nach der Gravenberch-Einwechslung gab es noch die zwei Gegentore. Die defensive Unsicherheit machte der Trainer allen voran am 20-Jährigen fest. Seitdem war die Arbeit gegen den Ball ein anhaltender Kritikpunkt.

Der Höhepunkt dieser Kritik erfolgte Sport1 zufolge beim Testspiel gegen RB Salzburg. Weil er zuvor wenig gespielt hatte, sollte Gravenberch eigentlich die vollen 90 Minuten aufspielen dürfen. Stattdessen erfolgte die Auswechslung zur Halbzeit.

Der Ansicht von Nagelsmann nach, habe Gravenberch sich bei mehreren Angriffssituationen des Gegners zu viel Zeit gelassen, um wieder auf die defensiven Aufgaben umzuschalten. Dazu sei er zu häufig zu locker mit nach hinten gelaufen. Das Resultat: In der Kabine und vor der ganzen Mannschaft soll Nagelsmann den Youngster lautstark kritisiert haben. Anschließend gab es für ihn nur noch zwei Startelf-Einsätze, bei denen er aber auch nie durchspielen durfte.

Umso größer wurde natürlich auch der Frust beim Mittelfeldspieler. Immerhin war ihm seitens Hasan Salihamidzic im Zuge des Transfers zugesichert worden, bereits in seiner ersten Saison in München ausreichend Spielpraxis zu erhalten. Ein Versprechen, das bislang keineswegs erreicht wurde. Entsprechend groß ist nun die Hoffnung, dass sich das unter Thomas Tuchel ändert.

Unter dem neuen Coach will sich Gravenberch nun in den Fokus spielen. Leicht wird das aber nicht. Immerhin muss Tuchel sofort überzeugen - und das bei schwierigen Aufgaben vor der Brust. Da wäre es wohl keine Überraschung, wenn Leon Goretzka und Joshua Kimmich vorerst weiter im Fokus stehen.