"Alle sofort zugestimmt": Hoeneß spricht über Guerreiro-Transfer
Von Oscar Nolte
Beim FC Bayern laufen aktuell die Umwäzungen der sportlichen Führung und des Kaders für die neue Saison. Ehrenpräsident Uli Hoeneß hat sich am Sonntag zum Transfer von Raphael Guerreiro und der Suche nach einem neuen Sportvorstand geäußert.
Nach den chaotischen letzten Monaten soll beim FC Bayern wieder mehr Ruhe und Ordnung einkehren. Karl-Heinz Rummenigge ist zu diesem Zweck in den Aufsichtsrat zurückgekehrt, mit Jan-Christian Dreesen wurde zudem ein neuer CEO installiert, der ein ganz anderes Profil aufweist als Vorgänger Oliver Kahn.
"Der Verein hat sich befriedet, es ist total ruhig", sagte Uli Hoeneß nun am Sonntag am Rande eines Benefizspiels gegenüber Sky. "Wir setzen uns einmal die Woche zusammen mit dem großen Kreis, der alle Dinge bespricht. Bis jetzt läuft das sehr gut, es wird nicht so viel in der Zeitung geschrieben. Die Dinge, die wir machen, werden nicht in der Öffentlichkeit diskutiert, sondern im kleinen Kreis und das tut der Sache gut."
Hoeneß schwärmt von Guerreiro
Nachdem Rummenigge am Samstag vor dem Champions League-Finale den ablösefreien Transfer von Raphael Guerreiro bestätigt hat, äußerte sich nun auch Hoeneß zu den Umständen der Verpflichtung des Portugiesen.
"Als der Name bei uns in dem Kaderplanungskreis genannt wurde, er ist ablösefrei, haben wir alle sofort zugestimmt", erklärte Hoeneß.
"Das ist ein Spieler, den wir sehr gut gebrauchen können, weil er vielseitig ist. Er kann linker Verteidiger spielen, er kann links vorne spielen, theoretisch auch mal im Mittelfeld. Wenn man einen ausgeglichenen Kader hat, braucht man Spezialisten - ein Neuner ist ein Spezialist - aber man braucht auch Spieler, die mehrere Positionen spielen können."
Hoeneß über die Suche nach dem Salihamidzic-Nachfolger: "Liegen im Zeitplan"
Noch offen ist die Frage, wer beim FC Bayern auf Hasan Salihamidzic als Sportvorstand folgt. Namen wie Max Eberl, Markus Krösche und Stefan Reuter geisterten zuletzt durch die Medien. Diese Namen wollte Hoeneß nicht kommentieren.
"Wir sind im Zeitplan und haben ein paar Ideen, aber die lassen sich nicht von heute auf morgen realisieren. Karl-Heinz und ich haben versprochen, dass wir so lange helfen bis wir die Positionen, die zu besetzen sind, besetzt haben", so der Ehrenpräsident, der aktuell wieder eine zentralere Rolle beim Rekordmeister spielt.
Hoeneß kritisiert Einfluss des Nahen Ostens auf den Fußball
Hoeneß nahm sich die Zeit, um Pep Guardiola zum Champions League-Titel zu gratulieren. Die Entwicklung von Manchester City und den generellen Einfluss von Geldern aus Saudi-Arabien sieht er aber kritisch.
"Das ist nicht nur Manchester City, sondern alles, was aus dem Nahen Osten kommt. Ich habe große Sorgen, was da aus Saudi-Arabien kommt, die scheinen unendlich Geld zu haben. Wir zahlen das über unseren Ölpreis. Aber lamentieren macht keinen Sinn, wir müssen andere Wege finden, um dem zu begegnen."
"Es wird sicher nicht einfach die nächsten zehn Jahre. Sie sehen das im Golf, da haben sie auch alles aufgekauft. Aber der Vorteil ist, sie können nur mit elf Spielern spielen und ein Kader kann nur 15 bis 16 Spieler haben. Also wird es auf der Welt immer mehr als 50-60 gute Spieler geben und an die müssen wir ran."
Dass der FC Bayern im Rahmen der Partnerschaft mit Qatar Airways selber von den unerschöpflichen Geld-Quellen aus dem Nahen Osten profitiert, ist Hoeneß in diesem Moment wohl entfallen.