Alarmzeichen aus der S04-Kabine: Ist die Mannschaft bereits zerrüttet?
- Schalke-Kabine soll extrem gespalten sein
- Unterschiedliche Lager sorgen für Unruhe
- Kann der neue Trainer die Spannungen kitten?
Von Yannik Möller
Mit sieben Punkten aus acht Spielen ist der FC Schalke sehr schlecht in die Saison gestartet. Entsprechend schlecht scheint auch die Stimmung in der Kabine zu sein. Anstatt als Einheit aufzutreten, scheint es Gruppenbildung und gegenseitige Vorwürfe zu geben.
Eine Mannschaft, die mit dem klaren Ziel in die Saison gegangen ist, ganz oben mitzuspielen und bestenfalls direkt wieder aufzusteigen, steht nach acht Spieltagen auf dem drittletzten Platz. Da ist es doch nur logisch, dass keine Hochstimmung vorherrscht.
Allerdings scheint es beim FC Schalke nicht nur eine gedämpfte Stimmung zu geben. Stattdessen ist von Gruppenbildung, gegenseitigen Vorwürfen und großer Unzufriedenheit die Rede.
Vorwürfe, Frust und Druck: Probleme innerhalb der Schalke-Kabine
So berichtet die Bild von größeren Abkopplungen innerhalb der S04-Kabine. Ein Beispiel: Ralf Fährmann. Nachdem sich sein Berater öffentlich über den Bankplatz seines Klienten beschwerte, obwohl mit Marius Müller ein sehr stark aufspielender Keeper völlig zurecht zwischen den Pfosten stand, hat er innerhalb der Mannschaft an Kredit eingebüßt. Weil die Kritik zumindest durch die Beschwerden seitens Fährmann angestachelt worden sein müssen, gelte er intern nun als Egoist.
Apropos Müller: Neben ihm gelten dem Bericht zufolge auch Sebastian Polter und Marcin Kaminski als große Unterstützer von Thomas Reis. Dass der inzwischen ehemalige Coach gehen musste, auch weil einige Spieler intern gegen ihn wetterten, sorgt für viel Frust bei dem Trio. Gegenüber den Teamkollegen, die sich gegen Reis ausgesprochen hatten, sollen sie alles andere als gut zu sprechen sein.
Ein weiteres Problem sind offenbar die Neuzugänge Paul Seguin ist Ron Schallenberg. Während Seguin seinen Wechsel zu Königsblau bereits bereuen soll, weil bei Union Berlin alles besser gewesen sei, hatte er sich auch sehr kritisch zum Training unter Reis geäußert. Schallenberg hingegen soll sich sehr zurückgezogen haben und deutlich leiser geworden sein. Auch seine eigenen Leistungen, die bislang alles andere als zufriedenstellend waren, dürften einen gewissen Anteil daran haben. Die Bild spekuliert deshalb, ob er dem großen Druck auf Schalke womöglich nicht gewachsen ist.
Allerdings ist es nicht nur die Bild, die von diesen Problemen berichtet. Auch die Ruhrnachrichten sprachen diese Bereiche an, weitestgehend auch mit denselben Spielern. Dementsprechend ergibt sich ein gefährliches Gesamtbild.
Gefährlich wäre eine zerrüttete Kabine aus zwei Gründen: Zum einen wäre die Mannschaft deutlich weniger leistungsfähig als Einheit, wenn sie in Gruppen zerfällt, die sich gegenseitig Vorwürfe machen. Zum anderen fehlt so die Verbindung zu den Fans. Diese war sowohl in der Aufstiegs-, als auch in der vergangenen Abstiegssaison zweifelsfrei vorhanden. Das hat für eine Wucht und Kraft gesorgt, auf die Schalke dringend setzen muss - dann aber nicht mehr kann. Somit steht der neue Cheftrainer vor sehr großen Herausforderungen.
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