Abwehrsorgen wegen Thiaw: Schalke muss Viererkette umstellen
Von Yannik Möller
Malick Thiaw könnte Schalke 04 vorerst Spiel fehlen. Da zugleich auch Marcin Kaminski nicht spielen kann, warten direkt Abwehrsorgen auf Mike Büskens.
Zwar nicht zum allerersten Mal in dieser Saison, doch als bewusste Entscheidung mitsamt Plan ging Schalke am vergangenen Wochenende mit einer Viererkette ins Spiel. Dazu hatte sich Interimscoach Mike Büskens mit seinen Assistenten entschieden - eine der Änderungen im Vergleich zu Dimitrios Grammozis.
Eine standardmäßige Viererkette mit einer Doppel-Sechs aus Florian Flick und Ko Itakura davor. Letzterer ließ sich im Spielaufbau regelmäßig fallen, um die gewohnte Struktur im Spiel und gleichzeitig eine Überzahl gegen den Zweier-Sturm des FC Ingolstadt zu haben.
Eine Herangehensweise, die auch für die Partie gegen Hannover 96 denkbar gewesen wäre. Doch anstatt weiter daran zu feilen, werden sich Büskens und Co. Gedanken darüber machen müssen, wie die Abwehr an diesem Spieltag überhaupt aufgestellt werden soll - es gibt Personalsorgen!
Thiaw mit dickem Knie - Kaminski und Sané gegen Hannover keine Option
Beim Training am Mittwoch musste Malick Thiaw erst auf dem Platz behandelt und anschließend mit dem Golf-Cart zum Ärzteteam gefahren werden. Das rechte Knie ist die Problemzone, die Sorgen bereitet. Als er vom Gelände gefahren wurde, war es bereits dick bandagiert. Am Gesicht waren die Schmerzen des U21-Nationalspielers zu erkennen.
So würde es keineswegs überraschen, sollte er für das anstehende Wochenende ausfallen - wenn nicht gar darüber hinaus. Was nebenbei auch ein Nachteil für seinen Verkaufspreis ist, bringt das Trainerteam vor eine Bastelaufgabe.
Denn mit dem wahrscheinlichen Thiaw-Ausfall ist es längst nicht getan. Auch Marcin Kaminski wird keine Option sein, da er gelbgesperrt auf der Tribüne Platz nehmen muss. Dazu kommt ein Einsatz für Salif Sané vermutlich noch zu früh - er verpasste bereits die letzten anderthalb Spiele.
Schon allein durch den Ausfall von drei Innenverteidigern läuft es gegen Hannover erneut auf eine Viererkette hinaus. Eine notdürftige Dreierkette zu basteln wäre sehr riskant, selbst wenn sie rein taktisch vielleicht passender wäre.
Lode winkt Startelf-Debüt - Palsson rückt wieder in den Fokus
Dementsprechend läuft zurzeit alles auf eine Innenverteidigung aus Itakura und Marius Lode hinaus. Letzterer wurde im Winter verpflichtet, hat seitdem aber nur vier kurze Einwechslungen bekommen. Dem Norweger wird ein sehr guter Spielaufbau zugesprochen, was von Vorteil wäre, da Itakura diesen Part dann nicht mehr hauptverantwortlich aus dem Zentrum heraus übernehmen könnte.
Es wäre der erste Startelf-Einsatz für den 29-Jährigen, der schon im Hinblick auf die nächste Saison geholt wurde. Spätestens dann soll er ein wichtiger und regelmäßiger Bestandteil der Schalker Defensive sein.
Durch diese notwendigen Anpassungen rückt auch Victor Palsson wieder ins Visier. Er wäre sehr wahrscheinlich der erste Kandidat, um die Sechser-Lücke von Itakura zu füllen. Ob es dann bei einer doppelten Besetzung - zusammen mit Flick - bleibt, wäre abzuwarten.
Ebenso denkbar: Eine grundsätzliche Umstellung mit nur einem Spieler im defensiven Mittelfeld und zwei Achtern davor. So würde S04 eher in einem 4-3-3 antreten. Ob die Abwehrsorgen aber für einen so weitreichenden Schritt verantwortlich sein werden, ist unklar und bislang spekulativ.