Werder Bremen: 6 potenzielle Verstärkungen für die Offensive im Falle des Abstiegs

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Rein sportlich kommt die Corona-Pause dem ​SV Werder ziemlich gelegen. In der Rückrunde holte man bis dato vier mickrige Punkte. Aktuell pflegt man die Hoffnung, es laufe besser, sobald der Ball wieder rollt. Sofern möglich, plädiert man für die Fortsetzung der ​Bundesliga. Die Spieler haben etwas geradezubiegen, heißt es. Das haben sie in der Tat: Tabellenplatz 17 und acht Punkte Rückstand auf Mainz, dem Tabellenfünfzehnten, sind äußerst unkomfortabel. 

​Sofern die Saison nicht abgebrochen wird, droht der Abstieg in die ​zweite Bundesliga. Zahlreiche Abgänge sind dann unvermeidlich. Die Verträge der Stürmer-Oldies Claudio Pizarro und Fin Bartels laufen aus. Ein Milot Rashica ist selbstverständlich auch nicht zu halten. Es muss also Ersatz für die Offensive her. 

90min listet sechs Offensiv-Kandidaten für die Grün-Weißen auf, die das Potenzial haben, den Traditionsklub im Falle eines Abstiegs so schnell wie möglich wieder in das Oberhaus zu schießen. 


​Silvère Ganvoula (VfL Bochum)

​VfL ​Bochums kongolesischer Stürmer ist in jeder Hinsicht eine Wundertüte. Der 1,91 Meter-Mann besitzt nicht nur eine enorme Physis und hält den Ball gut im Spiel, sondern ist auch am Ball erheblich besser geworden. Kritiker behaupten gerne, der 23-Jährige stolpere zu häufig über seine eigenen Füße. In der Tat wirkt das Ganze teilweise etwas holzig - sicherlich auch wegen seiner Größe. Aber: Ganvoula schoss in dieser Saison bereits elf Tore und bereitete sechs weitere vor. Spätestens seit seiner 40-Meter-Diagonalpass-Vorlage auf Simon Zoller ist auch der letzte Kritiker still geworden.

​Der Mann mit starkem Durchsetzungsvermögen und ungeahnter Finesse sowie Technik wurde von der BILD-Zeitung zuletzt gar als Rohdiamant bezeichnet. Für die Dienste des noch bis 2022 an den VfL gebundenen Nationalspielers müsste der SVW ungefähr sechs Millionen Euro in die Hand nehmen. ​Zuletzt wurde Ganvoula immer wieder mit Hannover 96 in Verbindung gebracht.


Jamie Leweling (Greuther Fürth)

Ziemlich gegensätzlich ist dieser junge Mann: Leweling ist nicht im Zentrum zu Hause, sondern beackert vornehmlich den linken oder rechten Flügel. Außerdem ist er einige Jahre jünger, hat erst 14 Ligaspiele und drei Tore auf dem Buckel. Dennoch steckt im 19-jährigen Jungspund eine Menge Potenzial.

Das beidfüßige Talent stieß erst im vergangenen Sommer von der U19 der ​Kleeblätter zu den Profis. Hier mischt der Flügelflitzer schon gehörig mit, stellte sein Können vor allem in den letzten Spielen unter Beweis. Ein guter Rashica-Ersatz mit Perspektive! Marktwert: 900.000 Euro - und somit bezahlbar.


​Florian Krüger (Erzgebirge Aue)

​Zurück zur klassischen Position des Mittelstürmers: ​Aues Offensivmann Krüger ist für seine Spritzigkeit und Spielfreude sowie seinem Elan für mutige Dribblings bekannt. Attribute, die einen Positionswechsel auf Links- oder Rechtsaußen durchaus zulassen. Krüger ist stets mit flinken Füßen unterwegs, gilt als Sprinter im Dauereinsatz und belebend für seine Kollegen. 

Glücklicherweise ist der 21-Jährige, der 2018 aus der Ausbildungsschmiede des ​FC Schalke 04 zum Zweitligisten wechselte, mittlerweile frei von Verletzungssorgen. Und das müsste auch so bleiben, denn einen weiteren Dauerverletzten könnten die ohnehin schon vom Pech geplagten Bremer nicht gebrauchen. 258 Tage fehlte der Youngster in seiner Karriere bisher verletzungsbedingt. In dieser Spielzeit kommt Krüger, Deutschlands U20-Nationalspieler, auf elf Torbeteiligungen in 25 Pflichtspielen. Sein Marktwert: ebenfalls 900.000 Euro.


Sinan Bakis (Admira Wacker)

Bakis' Coach Klaus Schmidt stellte den eigentlichen Außenstürmer vor Saisonbeginn auf die Position des Mittelstürmers. Seither trifft der Deutsch-Türke, der in seiner Jugend für den Bonner SC und Bayer Leverkusen kickte, wie am Fließband. Elf Tore in 19 Ligaspielen küren ihn zum Top-Scorer seines Teams. In drei aufeinanderfolgenden Spielen erzielte Bakis jeweils einen Doppelpack. 

​Trainer Schmidt (via laola1.at): "Er hat einen sehr guten Abschluss, eine sehr gute Zweikampf-Dynamik." Bakis selbst könnte die Österreicher im Sommer verlassen. "Deutschland oder England haben mich schon immer gereizt", so der 26-Jährige. Marktwert: 650.000 Euro


​Kevin Stöger (Fortuna Düsseldorf)

Mit 98 Zweitliga- sowie 33 Erstligaspielen bringt Stöger sicherlich die nötige Erfahrung mit, um den Bremern im Falle eines Abstiegs beim Projekt Wiederaufstieg behilflich zu sein. Der 26-jährige Österreicher ist im offensiven Mittelfeld oder auf dem linken Flügel zu Hause. Der große Vorteil: Stögers Vertrag bei ​Fortuna läuft aus. Der Mittelfeldmann, der sich vor rund elf Monaten das Kreuzband riss, wäre also ablösefrei zu haben. 


Serdar Dursun (Darmstadt 98)

​Dursun traf in der laufenden Saison bereits 14 Mal und bereitete vier weitere Tore der ​Lilien vor. Keine schlechte Zahlen, die dem 1,90 Meter großen Deutsch-Türken zu Buche stehen. Falls Frank Baumann die Fühler ausstreckt, wird der Manager im Rennen um die Dienste des Mittelstürmers sicherlich zahlreiche Mitbewerber haben. 

​So soll auch ​Hannover-Sportchef Gerry Zuber seit längerem an Dursun dran sein. Ein Vorteil für 96: Dursun spielte bereits für die U19 und U23 des Klubs. Obendrein kommt die Ehefrau des 28-Jährigen aus der niedersächsischen Landeshauptstadt. Marktwert: 950.000 Euro