Wie geht es für Werder-Eigengewächs Maxi Eggestein weiter?

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Maxi Eggestein wusste beim ​SV Werder Bremen zuletzt weniger zu überzeugen. Nach einer überragenden Spielzeit 2018/19 herrscht beim Eigengewächs derzeit Dürre. Wie geht es für den Denker und Lenker weiter? Kehrt Eggestein den Bremern im Falle eines Abstiegs den Rücken zu?

Das enorme Potenzial von Youngster Maximilian Eggestein war früh ablesbar. Hinter Nick Woltemade und Thomas Schaaf ist Eggestein der drittjüngste​ Bundesliga-Spieler der Vereinsgeschichte. Spätestens seit seiner starken Saison 2018/19, in der er sogar zwei Mal auf der Bank der Nationalelf Platz nahm, ist das Bremer Eigengewächs auch international bekannt. 

Vor allem seine unglaubliche Konstanz und Laufbereitschaft machten Eggestein zu einem Top-Spieler der Bundesliga. Nach der Saison 2018/19, in der Eggestein in 39 Pflichtspielen an 13 Toren beteiligt war, wurde er erneut - wie bereits im Vorjahr - zum Spieler mit den meisten gelaufenen Kilometern gekürt.

Beim 2:0-Auswärtssieg auf Schalke im Oktober 2018 schnürte Maxi Eggestein seinen ersten Doppelpack

Dürrephase bei Werder-Profi Eggestein

​Derzeit herrscht beim 23-Jährigen jedoch Dürre. Der Plan, nach seiner Vertragsverlängerung bis 2023, an seine starken Leistungen anzuknüpfen, um endgültig das Potenzial für den so oft betonten "nächsten Schritt" zu haben, ging nach hinten los. Es fehlt an nahezu allem, was ihn zuvor auszeichnete.

Auch das Ziel Europa rückte zuletzt in völlige Ferne und drehte sich sogar zum Horror-Szenario Abstiegskampf. Wie es für Werders Hoffnungsträger weiter geht, ist somit fragwürdiger denn je. Zuletzt betonte Eggestein immer wieder, er wolle die Saison mit seinen Kollegen noch gerade biegen. Mit acht Punkten Rückstand auf Platz 15 ist das aber alles andere als einfach.

Geht Maxi mit Werder runter?​

​Was passiert also, wenn Werder runter muss? Folgt Eggestein den Bremern - mal abgesehen von seiner aktuellen Durststrecke - in Liga zwei? Seinem Naturell entspräche es sicherlich, aber soll er es überhaupt? Oder wagt der gebürtige Hannoveraner den nächsten Schritt? Wechselt er zur Not auch zu einem Klub, der ihn nicht hundertprozentig zusagt, nur um Geld in die Kassen seines finanziell geschwächten Klubs zu spülen? 

​Beide Szenarien klingen auf den ersten Blick sicherlich "nett". Aber was wäre "netter"? Ein wechselnder Eggestein, der finanzielle Kapazitäten für den Umbruch in ​Liga zwei zur Verfügung stellt oder ein Eggestein, der Herz und Motor des sportlichen Umbruchs in Liga zwei ist. Jemand, der den Klub kennt und dafür sorgt, dass es so schnell wie möglich zurück in das Fußball-Oberhaus geht.

Für die U21-Nationalmannschaft schnürte Eggestein bereits 16 Mal die Fußballschuhe

​Wird Eggestein zum Bode 2.0?

Ein enormer Zwiespalt macht sich breit. Aus finanzieller Sicht ginge den Bremern bei einem Verbleib eine beträchtliche Stange Geld durch die Lappen. Werder ist allerdings ein extrem dankbarer Klub. Alle im Verein wissen, was Eggestein für die Hanseaten geleistet hat. Das Geld war in Bremen noch nie an vorderster Reihe. 

Falls Eggestein Lust hat, wird der Klub seinem Schützling also sicherlich keine Steine in den Weg legen. Im Falle eines Abstiegs wäre Eggestein maßgeblich am Wiederaufbau des sinkenden Schiffs beteiligt. Eggestein könnte in die Fußstapfen eines Marco Bode treten. Der Aufsichtsratvorsitzende spielte ausschließlich für Werder und absolvierte 495 Pflichtspiele im grün-weißen Dress.

​Eggestein selbst stellt sich laut Berater Gunther Neuhaus zumindest auf "alle denkbaren Szenarien ein". Zahlreiche Klubs seien weiterhin interessiert, denn seine hohe Qualität habe er zu genüge nachgewiesen und "das ist auch der Branche bekannt". Eggestein selbst, äußerte sich bezüglich seiner Zukunft gegenüber demkickerkryptisch: "Wichtig sind die kommenden zehn Spiele. Was danach passiert - wer weiß das schon?"