Bericht: Schalke verpfändete TV-Einnahmen

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Durch die finanziellen Folgen der Coronakrise sind zahlreiche Profi-Klubs aus Deutschland auf die Zahlungen der TV-Gelder angewiesen - für viele Vereine bedeuten sie wichtige Einnahmen. Wie die Sportbild berichtet, soll  Schalke 04 die vierte Charge der aktuellen Saison bereits verpfändet, also an Dritte abgetreten haben.

Einige deutsche Vereine sind auf gravierende Sparmaßnahmen angewiesen, um inmitten der aktuellen Krise eine gewisse finanzielle Liquidität aufrechterhalten zu können. Schalke 04 steht seit Wochen immer wieder im Fokus, wenn es darum geht, wie schwer so mancher Klub getroffen ist. Immer wieder ist zu hören, dass es beim S04 um die Existenz geht - das hatten Finanz-Vorstand Peter Peters und Marketing-Vorstand Alexander Jobst auch klar und mehrfach kommuniziert. 

S04-Finanzvorstand Peter Peters steht dieser Tage häufiger im Fokus so mancher Fan-Kritik

Überall wo es möglich ist, ​soll gespart werden. Neben dem Gehaltsverzicht, den Steuerstundungen und der Kurzarbeit wurden auch die Fans gebeten, auf Rückerstattungen für Tickets und Logen zu verzichten. Die TV-Gelder, so Peters in einem Fanchat der letzten Wochen, sind für Schalke von großer Bedeutung. 

Schalke verpfändete 16 Millionen Euro - Legales Mittel zur finanziellen Sicherheit

Nun berichtet die Sportbild, dass Königsblau die demnächst zumindest theoretisch fällige vierte Rate an TV-Einnahmen bereits verpfändet hat. Die etwa 16 Millionen Euro, die dem Verein zustehen, seien somit bereits an Dritte abgetreten worden - aus Gründen der (finanziellen) Sicherheit, heißt es weiter. Immerhin standen bereits vor der durch das Coronavirus verursachten Krise satte 200 Millionen Euro Verbindlichkeiten auf dem S04-Plan, während das Stadion bereits im vergangenen Juli abbezahlt war. Ein Zeichen dafür, dass häufig und über Jahre hinweg auf Pump gearbeitet wurde. 

Das Verpfänden ist ein Vorgehen, was Klaus Hofmann, Präsident beim ​FC Augsburg, bereits kritisierte: "Wenn man liest, dass der eine oder andere Klub schon seine künftigen Fernseheinnahmen abgetreten, also verpfändet hat, dann kann man schon ein Stück weit von Wettbewerbsverzerrung sprechen."

Auf Nachfrage soll sich Schalke zu dem Thema nicht dazu geäußert haben. Was für so manchen Fan auf den ersten Blick kurios und vielleicht fragwürdig erscheinen mag, ist für einen Verein wie den S04 ein legales Mittel zur Finanzierung. Dennoch weist dieses Vorgehen auf, durch welche Methoden innerhalb des Budgets gearbeitet wird. "Wenn der Fußball nicht da ist, bleibt uns wenig, vielleicht sogar nichts", hatte Peters kürzlich formuliert. Einen kicker-Bericht, dass Schalke kurz vor der gefürchteten Insolvenz stehe, dementierte er jedoch.