Schalkes Corona-Sparplan: Kündigungen vermeiden und den Klub absichern
Von Yannik Möller
In schwierigen und ungewissen Zeiten steht auch Schalke 04 zusammen. Die Profis verzichten freiwillig und aus eigener Verantwortung auf Teile des Gehalts, um dem Verein und den anderen Mitarbeiten entgegenzukommen. So sollen vor allem etwaige Kündigungen vermieden werden.
In der Bundesliga und europaweit kommen Spielern ihrem Verein entgegen, sodass sie auf Teile ihrer Gehaltszahlungen verzichten. So ist es auch auf Schalke, wo der Mannschaftsrat in Person von Kapitän Omar Mascarell auf die Vereinsführung zukam. Dementsprechend mit dabei: Benjamin Stambouli, Guido Burgstaller, Daniel Caligiuri und Alexander Nübel. Auch Bastian Oczipka und Michael Langer sollen an vorderster Front dabei gewesen sein, um die Situation im Namen der Mannschaft zu besprechen.
Gehaltsverzicht spart Schalke etwa 10 Mio. Euro - Kündigungen sollen dadurch vermieden werden
Vor wenigen Wochen sprach die Vereinsführung noch von einer womöglich "existenzbedrohenden" Lage für den S04 - auch Königsblau ist aufgrund fehlender Rücklagen und zusätzlichen Verbindlichkeiten bedroht. Durch den ruhenden Spielbetrieb und die somit ausbleibenden Zahlungen der TV-Gelder gehen zahlreiche Vereine aus der ersten und zweiten Liga finanziell gesehen auf dem Zahnfleisch.
Zunächst sind die getroffenen Sparmaßnahmen bis zum offiziellen Saisonende, dem 30. Juni angedacht. Schon früh wurde signalisiert, dass dies lediglich ein vorerst getroffener Zeitraum sei, den man - falls notwendig - noch verlängern bzw. neu ausarbeiten könnte. Laut Bild sollen dadurch rund 10 Millionen Euro eingespart werden. Eine wichtige und solidarische Summe mit dem Primärziel, eventuell notwendige Kündigungen zu vermeiden. Dies sei der allererste Gedanke hinter dieser Aktion, die es bei mehreren Klubs in der Bundesliga gibt.
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"Unsere Mannschaft packt an. Zunächst auf dem Platz, nun ebenso im Klub", äußerte sich Trainer David Wagner stolz (via Bild). Der Coach zur allgemeinen Lage weiter: "Wir alle bedingen und brauchen miteinander - weltweit. Diese Erkenntnis werden wir uns hoffentlich auch bewahren, wenn Corona gestoppt ist."
Einsparungen nicht für Transfers gedacht - Erneue Leihe bei Todibo das Ziel
Das nun eingesparte Geld sei jedoch nicht dafür gedacht, mögliche Transfers auszuloten, sondern um im Verein für möglichst gesunde Verhältnisse zu sorgen. So ist es laut Bild wahrscheinlich, dass man beispielsweise die Leihe von Jean-Clair Todibo um ein weiteres Jahr verlängern möchte. Die Kaufoption von 25 Millionen Euro, die angesichts des großen Talents eine nahezu sichere Investition wäre, erscheint nun nur noch weiter entfernt zu sein, als sie vielleicht ohnehin schon war. Ob man die Kaufoption in der Höhe mitnehmen könnte, erscheint jedoch fraglich: Der FC Barcelona wird vermutlich bemerkt haben, dass man für Todibo deutlich mehr fordern kann.