FC Bayern: Kompetenzgerangel zwischen Salihamidzic und Flick bereitet Sorgen
Von Simon Zimmermann
Beim FC Bayern rumort es in der Führungsetage: Sportdirektor und Bald-Sportvorstand Hasan Salihamidzic und Cheftrainer Hans-Dieter Flick scheinen unterschiedliche Auffassungen bei der Transferpolitik zu haben. Intern werden die Reibereien mit Sorge betrachtet. Schließlich gilt der kommende Transfersommer als wegweisend für den FCB.
Das Verhältnis von Hansi Flick und Sportdirektor Hasan Salihamidzic gilt spätestens seit dem Winter-Trainingslager als angespannt. Der Bayern-Chefcoach forderte in Doha öffentlich Verstärkungen, Bald-Sportvorstand Brazzo missfiel das Vorpreschen des Trainers merklich. Streitpunkte gibt es zwischen den beiden auch bei konkreten Personalien: So ist Flick ein Befürworter von Timo Werner, Salihamidzic sieht den RB-Stürmer jedoch nicht als passenden Transfer für den Rekordmeister an.
Brazzo will vielmehr weiterhin Leroy Sané als Königstransfer an die Isar lotsen. Anders als zu Werner ("ein Spieler für eine Top-Mannschaft") und Havertz (Flick schätzt ihn aus gemeinsamen Tagen bei den DFB-Junioren) äußert sich Flick zu Sané in der Öffentlichkeit nicht.
Angespanntes Verhältnis zwischen Flick und Brazzo bereitet Sorge
Nach Berichten der Sportbild wird das angespannte Verhältnis der beiden intern durchaus kritisch gesehen. Flick hatte zuletzt ein Veto-Recht bei Transferfragen gefordert. Ob ihm das von Salihamidzic zugesprochen wird, bleibt offen. Gerade in Hinblick auf den geplanten Angriff auf dem Transfermarkt in diesem Sommer, eine entscheidende Frage.
Beim FC Bayern will man wohl trotz der aktuellen Krise auf dem Markt zuschlagen. In den vergangenen beiden Jahren hielt man sich dort eher zurück. Rekordeinkauf Lucas Hernandez und Barça-Leihgabe Philippe Coutinho konnten die Erwartungen (noch) nicht erfüllen. Auch der FCB kann sich keine weiteren teuren Fehlgriffe mehr erlauben.
Schon mit Vorgänger Kovac kam es in der Transferpolitik zu Kompetenzgerangel. Kovac' Vorschläge wurden von Brazzo abgelehnt, der Ex-Coach fühlte sich bei Verpflichtungen von Salihamidzic übergangen. Flick bekam das als dessen Co-Trainer hautnah mit - und wollte als Chef eine solche Handhabe von Beginn an vermeiden.
Ab der neuen Saison ist Salihamidzic als Sportvorstand in einer höheren Position, Flick dürfte dann einen neuen Zwei-Jahres-Vertrag in der Tasche haben. Beide müssen also in Zukunft weiter eng zusammenarbeiten. Es wird spannend zu sehen, wie sich Flick und Brazzo in Zukunft arrangieren können.
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