Brazzos Baustellen beim FC Bayern: Alaba-Verlängerung und Havertz-Deal

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​Es ist März. Und damit wie jedes Jahr die gleiche Situation: mitten in die entscheidende Phase der laufenden Saison müssen die Manager allerorten schon die Planungen für die nächste Spielzeit einleiten. Beim deutschen Rekordmeister FC Bayern München ist das nicht anders wie bei der Konkurrenz. Auf Sportdirektor ​Hasan Salihamidzic kommt also viel Arbeit zu.

Denn zu bearbeitende Baustellen gibt es für die Münchener genug. Mal hinten angefangen, ist David Alaba sicherlich eine der Personalien, die absoluten Vorrang genießen. Umso erstaunlicher, dass sich beide Parteien noch nicht zusammengesetzt haben. Immerhin läuft der Vertrag des Österreichers im Sommer nächsten Jahres aus. Da die Münchener natürlich nicht in ein letztes Vertragsjahr mit dem Defensiv-Allrounder gehen werden, müssen in diesem Frühjahr/Frühsommer Nägel mit Köpfen gemacht werden. 

Alaba wartet auf ein Zeichen des FC Bayern

Der Spieler selbst zeigte sich dem kicker gegenüber tiefentspannt: "Ich gehe davon aus, dass der Verein auf uns zukommen wird." Kann er auch - denn andere werden es sonst ganz bestimmt tun. Dass Klubs vom Kaliber eines FC Barcelona oder Real Madrid schon seit längerem den Spieler im Visier haben, weiß man. Alles andere wäre auch eine Überraschung, schließlich hat sich der 27-Jährige in seinen mittlerweile insgesamt zehn Jahren - unterbrochen nur von einer halbjährigen Leihe zur TSG Hoffenheim zwischen Januar und Juli 2011 - zu einem der besten Linksverteidiger der Welt entwickelt. Im Grunde genommen ohne echte Schwachstelle: Alaba ist schnell, technisch versiert, taktisch intelligent - und kann Tore schießen. Dazu wird er mit zunehmenden Alter immer vielseitiger. In München spielt er seit geraumer Zeit den Part des Innenverteidigers - und löst auch diesen Job meistens mehr als zufriedenstellend. Sein Marktwert wird von transfermarkt.de auf 65 Millionen Euro taxiert - kein unüberwindliches Hindernis für die ganz Großen im europäischen Fußball-Konzert. 

Für die Münchener (und Salihamidzic) könnte bei den wohl demnächst anstehenden Verhandlungen einerseits die Nähe Bayerns zu Alabas Heimat Österreich sprechen. Andererseits hat der Spieler selbst in der Vergangenheit das eine oder andere Mal angedeutet, sich auch eine Beschäftigung im Ausland gut vorstellen zu können. Am Ende wird es - wie immer - aufs liebe Geld hinauslaufen. Ein neues Arbeitspapier könnte Alaba durchaus zu einem der bestbezahlten Profis im Bayern-Kader werden lassen.

Perisic - die kleine Lösung für die Offensive, um Havertz zu holen?

Ein Status, den der Kroate Ivan Perisic wohl nicht mehr erreichen wird. Wenngleich seine reinen Leistungszahlen gar nicht mal so schlecht sind: 13 Scorerpunkte (5 eigene Treffer, acht Vorlagen) in wettbewerbsübergreifenden 22 Spielen scheinen die Bayern-Verantwortlichen ernsthaft darüber nachdenken zu lassen, die Kaufoption für den Kroaten (20 Millionen müsste der FCB an Inter Mailand zahlen) tatsächlich zu ziehen. 

Doch ganz ehrlich: nach den Namen, die auf den Außenpositionen noch bis vor nicht allzu langer Zeit im Gespräch waren (Timo Werner, Leroy Sané) käme ein Perisic-Verbleib doch eher wie die kleine Lösung daher. Doch während Timo Werner sich durch eigene Wortmeldungen ("Ich passe zum FC Liverpool!") immer weiter in Richtung Mersey statt zur Isar hin bewegt, scheint auch die Münchener Begeisterung bezüglich eines Sané-Transfers zuletzt stark abgekühlt zu sein. Dem kicker zufolge soll es bei Rummenigge und Co. zu Zweifeln gekommen sein angesichts des Preises, den die Skyblues für den deutschen Nationalspieler vermutlich aufrufen werden. Und auch Sané kann sich offenbar einen längerfristigen Verbleib bei den Citizens vorstellen, wie The Telegraph jüngst berichtete. Also könnte der FC Bayern tatsächlich mit der preiswerten Variante aufwarten.

Kommen am Ende weder Sané noch Werner und Havertz?

Zumal die Münchener gleichzeitig die Hoffnung auf einen Havertz-Deal noch nicht aufgegeben haben. Der würde auf jeden Fall dreistellig kosten. Der FC Liverpool soll vor einigen Wochen ein Angebot von 125 Millionen Euro abgegeben haben. Also: kleine Lösung auf den offensiven Außen (mit Coman, Gnabry, Perisic und einem Talent aus den eigenen Reihen), um Mittel für Havertz freizubekommen? Könnte eine Strategie sein. Doch dabei sind natürlich die Absichten und Pläne von Kai Havertz die große Unbekannte. Was, wenn der Leverkusen-Star für sich schon längst die Entscheidung (gegen Bayern, pro Spanien oder Premier League) gefällt hat? Dann müssten die Bayern am Ende ohne drei ihrer vormals verkündeten Transferziele (Werner, Havertz und Sané) in die neue Saison gehen. Für das vom Klub ständig vorgelebte "Mia san mia-Bewusstsein" wäre das ein empfindlicher Schlag.