Werder-Schlamassel geht weiter - Baumann hält an Trainer Kohfeldt fest!
Von Simon Zimmermann
Werder Bremen muss im Abstiegskampf den nächsten Rückschlag wegstecken. Die Maßnahmen von Trainer Florian Kohfeldt liefen auch in Leipzig ins Leere. Dennoch will Frank Baumann weiter am SVW-Coach festhalten.
Für Werder Bremen setzte es am Samstagnachmittag in Leipzig die nächste Pleite. Mit 0:3 musste sich die Kohfeldt-Elf den Roten Bullen geschlagen geben. Besonders bitter: Zwei Standards brachte Grün-Weiß in Durchgang eins auf die Verliererstraße. Es waren bereits die Gegentore Nummer 16 und 17 nach ruhendem Ball. Das 0:3, praktisch mit dem Wiederanpfiff, besiegelte den nächsten Bremer Rückschlag.
Im Vorfeld der Partie versuchten die Verantwortlichen alles. Ein Kurz-Trainingslager wurde einberaumt, Chefscout und Ex-Profi Clemens Fritz reiste als eine Art Ratgeber mit, das Team sollte noch einmal eingeschworen werden auf den Abstiegskampf.
Baumann will weiter an Kohfeldt festhalten
Die Realität heißt Rang 17 und vier Zähler Rückstand auf das rettende Ufer. Sieben der letzten acht Liga-Spiele wurden verloren. Ungeachtet des nächsten Rückschlags, soll der "Bremer Weg" fortgeführt werden. Für Geschäftsführer Frank Baumann steht Trainer Florian Kohfeldt weiter nicht zur Debatte. "Irgendwann wird der Tag kommen, an dem Florian Kohfeldt kein Trainer bei Werder Bremen mehr ist. Aber wir sind absolut davon überzeugt, dass dieser Tag auch in der nächsten Zeit nicht gekommen sein wird", sagte er im Sky-Interview nach dem Spiel.
"Ich sehe jeden Tag, wie er mit der Mannschaft arbeitet und wie akribisch er sie vorbereitet. Er erreicht die Mannschaft auch, sie steht hinter ihm." Zusammen wolle man "die richtigen Maßnahmen finden, um uns aus der Situation zu befreien", so Baumann weiter.
Kohfeldt selbst denkt nicht ans Aufgeben: "Wir haben jetzt noch zwölf Spiele. Auf jeden Fall bin ich kämpferisch. Wir müssen weitermachen."
Wie lange kann Werder sich den üblichen Mechanismen noch erwehren?
Am kommenden Spieltag gastiert der BVB im Weserstadion. Zuletzt gelang gegen die Dortmunder im Pokal an Ort und Stelle eine Überraschung. In der Liga muss diese fast schon wiederholt werden - ansonsten droht man den Anschluss zu verlieren. Bis auf Weiteres soll die Wende mit Kohfeldt geschafft werden. Werder bleibt damit ein Gegenmodell zu den berühmten "Mechanismen im Fußball". Wie lange man dieses noch aufrecht erhalten kann, bleibt abzuwarten.
Zuletzt mehrten sich die Stimmen, die dem Festhalten an Kohfeldt kritisch gegenüberstehen. Fraglich, wie lange man sich an der Weser dem Negativlauf noch erwehren kann, und ob es Kohfeldt tatsächlich schafft, den Turnaround zu schaffen.