Philippe Coutinho enttäuscht erneut - Abschied im Sommer besiegelt?
Von Christian Gaul
Als die vor der Saison erlittene Kreuzbandverletzung von Leroy Sané dem FC Bayern München keine Wahl ließ, als sich anderweitig auf dem Transfermarkt zu orientieren, lieh der deutsche Rekordmeister Philippe Coutinho vom FC Barcelona aus. Dass der 27-jährige brasilianische Nationalspieler nach dieser Spielzeit fest verpflichtet wird, ist im Hinblick auf die immense Ablöseforderung und die bisher gezeigten Leistungen sehr unwahrscheinlich. Auch beim Pokalerfolg gegen die TSG Hoffenheim konnte der Offensivkünstler keine Argumente für eine Festanstellung bei den Bayern liefern.
Als Philippe Coutinho im Januar 2018 vom FC Liverpool für 145 Millionen Euro zum FC Barcelona wechselte, hatte man sich auf Seiten der Spanier sehr viel erhofft - sammelte der Brasilianer doch in rund 200 Pflichtspielen für die Reds 99 Torbeteiligungen. Auch in Barcelona war seine Ausbeute in Ordnung (76 Spiele, 32 Torbeteiligungen), doch kam er nie richtig auf der großen Bühne des spanischen Serienmeisters an. So landete er im Sommer 2019 auf dem Transfermarkt, der FC Bayern München schlug auch aufgrund des geplatzten Sané-Deals zu und lieh den mit einer festgeschriebenen Ablöse von 120 Millionen Euro dekorierten Coutinho für ein Jahr aus. 26 Pflichtspiele mit sieben Toren und acht Vorlagen für die Münchener später, steht er nun auch dort vor dem Aus.
Philippe Coutinho: Eine Gala, viel Durchnschnitt
Einzig am 15. Bundesligaspieltag konnte der offensive Mittelfeldspieler vollends überzeugen, indem er gegen Werder Bremen mit drei Toren und zwei Vorlagen entscheidend zum 6:1-Heimsieg beitrug. Zu diesem Zeitpunkt dachte man, dass der Knoten endlich geplatzt sei und die Verantwortlichen beim FC Bayern einen Kauf von Coutinho ernsthaft in Erwägung ziehen sollten. Doch nach dieser persönlichen Gala zeigte sich der Brasilianer erneut von seiner unscheinbaren Seite, welche die enorme Ablösegebühr für ihn nicht rechfertigt. Auch beim 4:3-Zittersieg der Bayern im Pokal gegen Hoffenheim spielte er über die vollen 90 Minuten weit unter seinen Möglichkeiten und war der schwächste Spieler der Münchener - zu oft verzettelte er sich in Einzelaktionen und ließ Spielfreude und Überzeugung gänzlich vermissen.
Unabhängig davon, wo er auf dem Feld positioniert wird, kann Coutinho sein riesiges Vermögen nicht über mehrere Spiele am Stück abrufen. Es wirkt, als fehle ihm die volle Akzeptanz in der Mannschaft, als finde er keinen Draht zu seinen Mitspielern. Gerade im engen Meisterkampf und den kommenden K.O.-Spielen in der Champions League muss er dauerhaft mehr als gute Ansätze und einen sicherlich vorhandenen Willen zeigen. Tut Coutinho dies nicht, dann wird das Kapitel Bayern München zum Saisonende geschlossen werden, da man den für ihn fälligen Betrag woanders besser anlegen kann.