Sebastian Rudy klagt: "Schalke hat es verpasst, mich zu schützen"

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Sebastian Rudy ist nach einer durchwachsenen Vorsaison zurück bei seinem alten Arbeitgeber, der TSG Hoffenheim , und kann dort an seine guten Leistungen vergangener Tage anknüpfen. Im Interview mit t-online verriet er nun, warum es auf Schalke für ihn nicht geklappt hat.

So soll vor allem das geplante Spielsystem der Königsblauen überhaupt nicht zu Rudys Spiel-Stil gepasst haben: "Auf Schalke waren plötzlich andere Tugenden von mir gefragt, [...] es hätte jedoch klar sein müssen, dass es zu spät ist, mich mit meinen 29 Jahren umzuformen." 

Und so hatte der Mittelfeldmann, der derzeit nur an die TSG ausgeliehen ist, häufig das Gefühl, dass man ihn bei den Knappen "in der Öffentlichkeit zum Gesicht der Krise machte". 

Erhoffte Schalker Unterstützung blieb aus

​"Da hat Schalke es verpasst, mich als Spieler zu schützen", so Rudy, der die vergangen Saison mit den Schalkern nicht nur auf Tabellenplatz 14 beendete, sondern letztendlich auch mit der schlechtesten Punkte-Ausbeute seit Einführung der Drei-Punkte-Regel. 

Und so stand für den 29-Jährigen fest, dass es in der nun laufenden Saison eine Veränderung braucht, da es auch unter dem neuen Trainer David Wagner keine nennenswerten Fortschritte gab: "Es gab ziemlich klare Signale, dass es auf Schalke in eine andere Richtung gehen würde, sodass ich mir dann meine Gedanken gemacht habe."

Rudy vertraut auf Bundestrainer Löw

Für den ambitionierten Rudy kam ein Tapetenwechsel auch mit Blick auf die anstehende EM 2020 gelegen, auf die er sich nach einer gelungenen Hinrunde wieder ernsthafte Hoffnungen macht, zumal Bundestrainer Joachim Löw ihn unlängst wieder für das Nationalteam nominierte - nach beinahe einem Jahr Abstinenz.

Dieses Vertrauen habe ihm gut getan, so der defensive Mittelfeld-Spezialist: "Es hat mir gut getan, wieder Nationalmannschaftsluft zu schnuppern und zu wissen, dass ich vom Leistungsvermögen dran bin, [...] Jogi Löw weiß ganz genau, was er an mir hat. Ich bin in meinem Spiel sehr zuverlässig, selbstreflektiert in meinen Stärken und dennoch flexibel Einsetzbar." 

Wird Sebastian Rudy genau beobachten: Joachim Löw vor der EM 2020

Ob es für den Mittelfeld-Motor tatsächlich mit zur Europameisterschaft geht, ist zumindest fraglich, führt man sich die geringe Einsatzzeit von gerade einmal acht Minuten in den letzten vier Spielen für die Nationalmannschaft vor Augen. Dies hat letztendlich ohnehin Trainer Löw zu entscheiden, der sich um Rudys Motivation zumindest keine Sorgen zu machen braucht.