Ersetzt Rodrigo den verletzten Luis Suárez bei Barça?
Von Guido Müller
Dass der FC Barcelona nach der schweren Verletzung von Luis Suárez nach einem schnellen Ersatz für den uruguayischen Stürmerstar sucht, ist ein offenes Geheimnis. Aus der prominenten Kandidatenliste scheint sich nun Spaniens Nationalspieler Rodrigo, derzeit in Diensten des FC Valencia, als wahrscheinlichste Option herauszukristallisieren.
So zumindest berichtet es, neben anderen spanischen Medien, die Marca. Deren Bericht zufolge haben sich die Katalanen bereits Absagen vom FC Arsenal (bezüglich einer halbjährigen Leihe von Pierre-Emerick Aubameyang) und RB Leipzig (Timo Werner) eingeholt. Bei Rodrigo Moreno Machado, so sein voller Name, könnten die Blaugrana jedoch auf offene Ohren stoßen. Und auch bei Rodrigos Klub, dem FC Valencia.
Dessen singapurischer Besitzer Peter Lim hat nämlich schon vor längerer Zeit öffentlich verkündet, Rodrigo verkaufen zu wollen. 60 Millionen Euro erhofft sich der milliardenschwere Unternehmer von einem Verkauf seines Stürmerstars.
Das Interesse des FC Barcelona an Rodrigo ist nicht neu. Bereits im vergangenen Sommer sollen die Verantwortlichen des Klubs bei den Ché nachgefragt haben, sich aber eine Abfuhr eingeholt haben.
Valencia fordert 60 Millionen Euro für Rodrigo
60 Millionen Euro für einen Stürmer im besten Fußballeralter, der bereits seine Qualitäten in einer der stärksten Ligen der Welt (wenn nicht gar der stärksten) unter Beweis gestellt hat, erscheinen ein marktgerechter Preis. Der Marktwert des in Rio de Janeiro geborenen Moreno wird vom Portal transfermarkt.de seit zwei Jahren auf 50 Millionen Euro taxiert. Dennoch ist dieser Betrag alles andere als ein Pappenstiel für die Katalanen. Zumal sie aus Gründen des Financial Fairplay bis zum 30. Juni insgesamt 124 Millionen Euro an Transfererlösen erzielen müssen. Würden sie jetzt, im Winter, noch mal 60 Millionen für Moreno ausgeben, stiege dieser Betrag entsprechend.
Doch dass der Tabellenführer der Primera División nochmal aktiv wird auf dem Transfermarkt, steht so gut wie fest. Daran können auch die vorsichtig gewählten Worte von Neu-Trainer Quique Setién nichts ändern: "Wir sind dabei, die Angelegenheit zu analysieren und zu bewerten, aber das ganze muss noch ein wenig reifen. Es ist kein Thema, das mir aktuell übermäßige Sorgen bereitet. Zu gegebener Zeit werden wir die Sache mit der sportlichen Führung besprechen und dann entscheiden, was die beste Lösung ist."
Rodrigo kam mit 18 Jahren zu Real Madrid, wo er zunächst für die Filial-Mannschaft vorgesehen war. Bei den Profis der Königlichen konnte sich der Stürmer nicht nachhaltig durchsetzen, weshalb er im Jahr 2010 nach Portugal zu Benfica wechselte. Von dort wurde er jedoch erst einmal für ein Jahr in die Premier League zu den Bolton Wanderers verliehen, ehe er ab 2011 zu einem wichtigen Leistungsträger der Aguias wurde. In 119 Spielen für Benfica erzielte Rodrigo starke 45 Tore und gab 17 Vorlagen.
Mit diesen Leistungen erregte er im Jahr 2014 das Interesse des FC Valencia, der ihn nach einer einjährigen Leihe schließlich im Jahr 2015 fix für 30 Millionen Euro verpflichtete. Für die spanische Nationalmannschaft hat Rodrigo bislang 22 Spiele absolviert und dabei acht Treffer erzielt (zwei Vorlagen).