Schalke ist für Kabak eine "zweite Familie" - Lucio als Vorbild, England als Ziel
Von Yannik Möller
Nach seiner Verletzung wurde Ozan Kabak (im Sommer für 15 Millionen Euro gekommen) schnell zur enorm wichtigen und sicheren Stütze in der Schalke-Abwehr. Im Interview mit der Sportbild schwärmte er über seine "zweite Familie" beim S04 , den Wunsch Champions League zu spielen und über den Traum, später in der Premier League erfolgreich zu sein.
Am 10. Spieltag rückte Ozan Kabak das erste mal in die S04-Startelf. Zuvor musste er seine Fußverletzung auskurieren, und sich zunächst mit wenigen Kurzeinsätzen zufriedengeben - immerhin waren Salif Sané und Benjamin Stambouli in sehr guter Form, zumindest bis sich letzterer mit seinem Mittelfußbruch verletzte.
Kabak als fester Bestandteil der S04-Defensive - Spielpraxis als wichtigstes Gut
Seit seinem Startelf-Debüt - bei dem er seinen ersten von bisher drei Treffern erzielte - ist Kabak nicht mehr aus der Abwehr zu denken. Trotz seines noch jungen Alters von 19 Jahren spielt er regelmäßig ruhig, sicher, und für sehr abgeklärt. Schließlich wird er neben Spielern wie Matthijs de Ligt und Jean-Clair Todibo (nun auch vorerst auf Schalke) zu den größten europäischen Innenverteidiger-Talenten ihres Alters gezählt. "Für meine Entwicklung ist es wichtig, viel zu spielen", so Kabak gegenüber Sportbild zu seiner Entscheidung für Königsblau, obwohl er auch Angebote vom FC Bayern und aus Italien hatte. Die "sehr guten Gespräche mit David Wagner und Michael Reschke" haben ihn schließlich aufgrund des aufgezeigten Konzepts überzeugt.
Der Wechsel in den Ruhrpott war "die beste Entscheidung", legt sich der 19-Jährige schon jetzt fest. Er weiß bereits vom Verein zu schwärmen: "Alle stehen hinter mir, alle helfen mir. Schalke ist eine zweite Familie für mich." Zudem sei die letzte Saison, die man nach etlichen Monaten im Abstiegskampf auf Platz 14 beendete, "eine Ausnahme" - Schalke sei ein "Top-Vier-Team" in Deutschland, was auch nach Europa gehört. Ein Ziel, was man seiner Meinung nach in dieser Saison erreichen kann, "wenn wir die Leistungen bestätigen [und] wenn wir weiter hart an uns arbeiten." Europa als Ziel, "am liebsten" natürlich die Champions League - auch finanziell wäre das für die Knappen eine große Nummer.
Als Vorbild auf dem Platz sieht er Lúcio, der in der Bundesliga für Bayer Leverkusen und die Bayern spielte. "Ich mochte seinen Stil", so Kabak, der in seinen Zeiten beim VfB Stuttgart schon von Mario Gomez darauf hingewiesen wurde, dass der Youngster schon ähnlich spiele, wie der brasilianische Abwehr-Chef. Diese Bemerkung sei für ihn "eine große Ehre" gewesen.
Nach "einigen Jahren in Deutschland" ist die Premier League sein Ziel
Auch wenn er jetzt für Königsblau spielt, und sich auf seine Zukunft dort fokussiert, ist die englische Premier League ein weiteres Ziel für die Zukunft, wie er erneut bestätigte: "Es ist eines meiner Ziele." Sorgen müssen sich die S04-Anhänger jedoch noch keine machen, wie auch Kabak betont: "Ich möchte noch einige Jahre in Deutschland bleiben, aber ich hoffe dann, den Sprung nach England zu schaffen."
Mit seinem erst 20. Geburtstag Ende März hat er wahrlich noch genug Zeit für weitere Karriere-Sprünge, auch wenn der große Traum, "einer der besten Abwehrspieler der Welt zu werden", natürlich schon jetzt besteht.