Schiedsrichter-Anweisung zum Rückrunden-Start: Härteres Durchgreifen und mehr Karten
Von Simon Zimmermann
Die deutschen Schiedsrichter wollen 2020 einen strengeren Kurs fahren. Wenn die Bundesliga am Freitagabend in die Rückrunde startet, sind die Unparteiischen offenbar angewiesen, deutlich schneller gelbe und rote Karten zu zeigen.
Die Bild berichtet am späten Donnerstagabend von der neuen Anweisung für die Bundesliga-Schiedsrichter. Härteres Durchgreifen und schnelleres Zücken von Verwarnungen und Platzverweisen soll den Unsportlichkeiten entgegenwirken. Der Grund liegt vor allem an der zunehmenden Gewalt gegen Schiedsrichter in unteren Ligen.
Das Verhalten der Profis diene häufig als Vorbild für die Amateurkicker, wo sich Frustration über Schiedsrichterentscheidungen in jüngster Vergangenheit häufiger in Gewalt entlud.
Schiedsrichter-Chef Fröhlich bestätigt Anweisung
"Niemand kann akzeptieren, dass Schiedsrichter an der Basis gewaltsam attackiert werden. Im Vergleich zu den europäischen Wettbewerben gibt es in der Bundesliga inzwischen zu viele Unsportlich- und Respektlosigkeiten. Wir müssen gegensteuern, um den Fußball und die Schiedsrichter in den unteren Ligen zu schützen", erklärte Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich gegenüber der Bild.
"Wenn es an diesem Wochenende die eine oder andere Karte mehr geben wird, dann sollte niemand irritiert oder verblüfft sein", meinte er zur neuen Regelauslegung für die Rückrunde.
Dann sollen die Schiedsrichter schneller Karten zeigen:
Dann soll es Gelb geben:
- Wenn ein am Boden liegender Spieler verbal attackiert wird
- Wenn ein Spieler auf den Schiedsrichter zurennt
- Wenn ein Spieler gestenreich reklamiert
- Wenn ein Spieler den Ball wegwirft oder nach dem Pfiff mitnimmt
- Wenn der VAR oder Gelb für den Gegner gefordert wird
- bei Schwalben ohne Gegnerkontakt
Dann soll es Rot geben:
- Bei größeren Rudelbildungen
- Wenn ein Spieler nach einer gelben Karte weiter reklamiert, soll er sofort mit Gelb-Rot vom Platz gestellt werden
Die neuen Richtlinien gelten dabei nicht nur für die Spieler, sondern auch für die Trainer. Auch an der Seitenlinie wird es in der Rückrunde also "farbenfroher" werden...