1. FC Köln News: Neue Startelf unter Gisdol kristallisiert sich heraus
Seit Mitte November hat Cheftrainer Markus Gisdol als Nachfolger von Achim Beierlorzer alle Hände voll zu tun, einen drohenden Abstieg des 1. FC Köln abzuwenden. Zunächst als Feuerwehrmann gefragt, nutzt der Coach die aktuelle Vorbereitung auf die Rückrunde intensiv, um neue Abläufe einzustudieren. Zwei Neuzugänge werden dabei sehr gute Chancen auf einen Stammplatz eingeräumt.
Bereits kurz nach seinem Amtsantritt, hatte sich Gisdol über den unausgewogenen Kader der Geißböcke beschwert und sich mit Manager Horst Heldt auf eine Kaderumstrukturierung im Winter geeinigt. Ganze vier Spieler wurden bis dato bereits aussortiert. Um die aktuellen Brandherde im Kader des Effzeh zu löschen, wurden im Gegenzug zwei neue Kräfte in die Domstadt gelotst.
Gisdol verfolgt klaren Plan
Nach Ansicht des Übungsleiters hinterlässt die neu formierte Mannschaft trotz zuletzt eher dürftigen Trainingsspielergebnissen einen guten Eindruck. Nichtsdestotrotz erklärte Gisdol gebenüber dem kicker nun, dass "noch eine Menge Arbeit nötig" sei. Positiv stimmen den 50-Jährigen aber die Fortschritte in Sachen Fitness und im Spiel gegen den Ball. Dabei gelingt es seinen Schützlingen immer besser, die Anlaufhöhe aufeinander abzustimmen und zu erkennen, welche Räume zugelaufen werden müssen.
Nun, da der Rückrundenstart gegen den VfL Wolfsburg am kommenden Samstag in greifbarer Nähe ist, gilt es diese Abläufe weiter zu verfeinern und sich langsam aber sicher auf eine erste Elf festzulegen. Rein systemtechnisch wird Gisdol dabei wohl seinem bereits in der Hinrunde zuweilen angewendeten 4-2-3-1-System treu bleiben. Nominell könnte es jedoch zu der ein oder anderen Anpassung kommen.
Defensive Stabilität im Fokus
In der Hinrunde mussten die Kölner satte 32 Gegentore hinnehmen. Nur vier Ligakonkurrenten präsentierten sich bislang noch anfälliger. Vor der noch immer unangefochtenen Nummer Eins Timo Horn dürfte Gisdol bei der Besetzung seiner Viererkette daher wohl auf möglichst viel Stabilität setzen und seinen Kapitän Jonas Hector auf die linke Defensivseite zurückziehen.
In der Innenverteidigung haben Sebastiaan Bornauw und Rafael Czichos die besten Karten. Durch eine im Raum stehende Verpflichtung von Benedikt Höwedes, könnte die Abwehrzentrale aber noch einmal neu formiert werden. Auf Rechts dürfte es auf Kingsley Ehizibue hinauslaufen. Aber auch Kingsley Schindler wurde im Trainingslager als Variante für die rechte Defensivseite getestet. Leidtragender dieser Konstellation wäre Youngster Noah Katterbach, der zwar unbestritten ein großes Talent ist, in seinem zarten Alter von 18 Jahren aber verständlicherweise noch keine absolute Konstanz auf den Rasen bringen kann.
Auf der Doppelsechs steht Gisdol nach der Leihe von Elvis Rexhbecaj neben Ellyes Skhiri mittlerweile wie gewünscht nun ein zweiter äußert laufstarker und zudem auch im Zweikampf robuster Mittelfeldspieler zur Verfügung. Obwohl der 22-jährige Defensivspezialist noch nicht lange in der Domstadt ist, dürfte er im internen Kampf um den zweiten Posten in der Schaltzentrale die Nase vorn haben und wird beim Spiel gegen seinen Starmmklub am Wochenende bis in die Haarspitzen motiviert sein.
Flexiblere Offensive dank Mark Uth
Neben Rexhebaj konnte sich mit Mark Uth auch der zweite neue Leihspieler der Kölner bereits ein gutes Standing erarbeiten. Beim FC Schalke 04 zumeist nur die zweite Geige spielend, könnte Uth nach seiner Rückkehr in die Domstadt wieder ganz der Alte werden und aus dem offensiven Mittelfeld heraus für Gefahr sorgen. Dem 28-Jährigen dürften dabei Florian Kainz und Marcel Risse auf den Flügeln zur Seite gestellt werden.
Dominick Drexler und Ismail Jakobs werden aber mit Sicherheit nicht einfach so klein beigeben und somit für einen gesunden Konkurrenzkampf in der Offensive sorgen. In vorderster Front hingegen, scheint Jhon Cordoba weiterhin absolut gesetzt zu sein. Zu wenig überzeugend waren bislang die Darbietungen der ehemaligen Torgaranten Simon Terodde und Anthony Modeste.