Bayern-Vorstellung von Oliver Kahn: Der Einzug von Weitsicht und Sachlichkeit
Von Yannik Möller
Am Dienstag hat der FC Bayern München Oliver Kahn in seiner neuen Funktion als Vorstandsmitglied im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt. Zusammen mit Präsident Herbert Hainer machte er einen enorm souveränen und sachlichen Eindruck, wie man sie zuletzt in München eher vermisste. Der Auftritt zeugte von großer Kompetenz.
Immer, wenn Oliver Kahn auf seiner Pressekonferenz über den großen FC Bayern sprach, merkte man ihm an, wie viel ihm an diesem Klub liegt. Dass dieser eine "Herzensangelegenheit" für ihn sei, glaubt man ihm aufs Wort. Seine Visionen, oder Ziele, wie er es lieber nennt, und die dazugehörigen Leitmotive, sollen den FCB wieder überall auf die Nummer eins bringen. National, wie international.
Kahn bringt diverse Kompetenzen sowie Verbundenheit zum FC Bayern mit
Wenn man sich an die letzten bedeutenden Pressekonferenzen der Bayern erinnert, hat man vor allem die zuletzt eher unsachlichen, teils gar merkwürdigen Aussagen von Uli Hoeneß im Kopf, während Karl-Heinz Rummenigge entweder den ersten Artikel des Grundgesetzes zitierte oder Hasan Salihamidzic ins Wort fiel. Natürlich haben die beiden eine enorm große fachliche und sportliche Kompetenz, darüber braucht man nicht zu diskutieren. Dennoch machte sich während der Kahn-PK der Eindruck breit, in München gewinne man mit dem Neuen an Weitsicht, Souveränität und Sachlichkeit. Und das liegt nicht primär am seltsamen Eindruck der letzten, öffentlichen Aussagen seitens der (Ex-)Verantwortlichen, sondern vor allem an Kahn selbst, der weitere Kompetenzen mitbringen wird.
Dabei wird er nicht nur ein weiterer ehemaliger Profi sein, der sich nun in seinem früheren Verein engagiert. Der 50-Jährige machte schnell und deutlich klar, dass er nicht nur das nötige Know-How aus dem Fußballgeschäft einbringen kann, sondern auch, dass er mit seinen angeeigneten wirtschaftlichen Fähigkeiten mehrere Ressorts abdecken kann. Auch Präsident Hainer betonte dies mehrmals, bereits in seinem Eingangsstatement. Durch das Gründen mehrerer Unternehmen, sowie dem erreichten "Master of Business Administration" hat sich der Titan weiteres Wissen beschaffen können, was ihm in seiner neuen Funktion sicherlich helfen wird.
Präsident Heiner und Vorstandsmitglied Kahn präsentierten sich ebenso sachlich wie gelassen
Dass er natürlich auch weiterhin sportlich passende Analysen vollziehen kann, hat er über die letzten Jahre regelmäßig im Fernsehen gezeigt, wo er u. a. für dasZDFals TV-Experte agierte. Für die klaren und treffenden Worte zum frühen WM-Aus der deutschen Nationalmannschaft - auch gegenüber Oliver Bierhoff - erhielt der ehemalige Nationaltorhüter schon viel Lob. Das war während und nach der Medienrunde nicht anders.
Das von ihm ausgestrahlte Selbstbewusstsein, gepaart mit der Verbindung zum Verein, den großen Ambitionen und der geballten Kompetenz aus unterschiedlichsten Bereichen lassen vermuten, dass sich der FC Bayern mit Kahn einen großen Gefallen getan hat.