Rassismus beim Manchester-Derby: United-Star Fred ist außer sich

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​​​Englands Top-Spiel hielt in jedem Fall, was es vor der Partie versprach. In einer schnelllebigen und umkämpften Begegnung behielt ​Manchester United die Oberhand über den leicht favorisierten Stadt-Rivalen. Dabei kam es allerdings erneut zu rassistischen Vorfällen auf der Tribüne. United-Profi Fred äußerte nach der Begegnung sein Unverständnis.

Eigentlich sollte das Manchester-Derby allein durch sportliche Schlagzeilen geprägt werden. Doch in England kam es gestern ​Abend erneut zu einem diskriminierenden Vorfall, der in diesem Fall von einem ​Citizens-Anhänger ausging. Wie ESPN berichtet, habe sich dieser vor allem auf die United-Stars Fred und Jesse Lingard bezogen.

Ein Zuschauer führte offenkundig rassistische Gesten aus. Während der Partie bemerkte Fred diese Diskriminierung noch nicht, doch als er nur kurze Zeit später mit Gegenständen beworfen wurde, zog der 26-Jährige einige Schlüsse. Nach dem Spiel äußerte er sich dementsprechend enttäuscht und verärgert.

"Wir sind immer noch in einer rückständigen Gesellschaft"

Vor allem in Zeiten des Kampfs gegen Diskriminierung und immer neuer Initiativen ist Fred über die Vorkommnisse enttäuscht. "Leider sind wir immer noch in einer rückständigen Gesellschaft. Es ist eine Schande, dass wir uns auch 2019 noch mit diesen Problemen auseinandersetzen müssen." Erst in der Kabine hätte der Brasilianer nach dem Spiel erst so richtig mitbekommen, was überhaupt passierte.

"Die Jungs haben ​es mir gezeigt. Er hat sogar ein Feuerzeug geworfen und mich getroffen. Ich versuche, das nicht an mich heranzulassen. Ich versuche nach vorne zu blicken", so der Mittelfeldprofi.

Fred (re.) wurde von einem Feuerzeug am Hinterkopf getroffen

"Wir dürfen ihnen keine Aufmerksamkeit geben. Wir sind alle gleich, unabhängig von unserer Hautfarbe, den Haaren oder dem Geschlecht. Ich bin dankbar für die vielen Freunde die ich habe und mich in der Kabine umarmten, wie Lingard." Fred möchte den Vorfall schnell vergessen und weiter gegen jegliche Diskriminierung kämpfen.

Auch die Liga und der Verein haben Kenntnis über die Geschehnisse. Zusammen mit der Polizei wollen sie gegen den Täter vorgehen. Ein lebenslanges Stadionverbot wäre bei einer Verurteilung vermutlich die geringste Strafe. Das Ziel bleibt selbstverständlich, der Diskriminierung in den Fußballstadien dieser Welt keinen Platz mehr zu bieten. Dafür kämpfen Fred und seine Kollegen auch trotz vieler Rückschläge weiterhin.