Gladbach: Konkurrenzkampf zwischen Bensebaini und Wendt - Wer hat die Nase vorn?

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​Im Sommer verpflichtete Borussia Mönchengladbach den Algerier Ramy Bensebaini für die Position des linken Verteidigers vom französischen Erstligisten Stade Rennes. Der 24-jährige sollte ein Konkurrent für den Routinier Oscar Wendt darstellen. Wer dachte, dass Bensebaini dem Schweden auf Anhieb den Rang ablaufen würde, hat weit gefehlt. Die beiden liefern sich ein umkämpftes Duell um den Platz in der Startelf. Wer zum Schluss das bessere Ende für sich hat, ist schwer abzusehen.

Borussia Mönchengladbach gastierte am Mittwochabend im DFB-Pokal gegen ​Borussia Dortmund und unterlag in einem hochklassigen Spiel am Ende mit 2:1 nur knapp. In der Startelf stand der Algerier Bensebaini - Wendt sollte nach dem Bundesligaeinsatz gegen Eintracht Frankfurt eine Pause bekommen. Die Idee, die Trainer Rose dahinter verfolgte, scheiterte schnell: Bensebaini musste in der 30. Minute verletzt ausgewechselt werden, für ihn kam Wendt in die Partie. In der 71. Minute bereite Wendt sogar mit einer mustergültigen Flanke auf Marcus Thuram die zwischenzeitliche Führung der Fohlen vor. 

Am vergangenen Sonntag stand Oscar Wendt gegen ​Eintracht Frankfurt noch in der Startelf. Auch im Spiel gegen die Hessen konnte sich der 34-Jährige vor Trainer Marco Rose zeigen und erzielte noch vor der Halbzeit das 2:0 und trug mit dazu bei, dass die Gladbacher am Ende den Platz mit 4:2 als Sieger verlassen haben. Allerdings zeigte auch Ramy Bensebaini schon in dieser Saison, wieso Gladbach für ihn eine Ablöse von acht Millionen Euro in die Hand nahm.

Konkurrenzkampf bei Gladbach offen - Wendt als Dauerbrenner

Bei der Borussia konnte sich in dieser Saison auf der Position des Linksverteidigers noch niemand einen sicheren Platz in der Startelf erkämpfen. Mit der Verpflichtung des algerischen Nationalspielers und Afrika-Cup-Siegers, dachten die Borussen, dass Bensebaini Wendt wohl schnell den Rang ablaufen würde - auch weil der Schwede gerade in der letzten Saison nicht immer zu überzeugen wusste und sich in seinem Spiel teils haarsträubende Fehler eingeschlichen hatten. Unter Rose zeigte der 34-Jährige in dieser Saison bisher jedoch solide Leistungen und verdiente sich seinen Platz in der Mannschaft. 

Doch auch der zehn Jahre jüngere Algerier hat natürlich Ambitionen, bei der Borussia zu spielen und zeigte schon in dieser Saison (etwa bei seinem Debüt im Derby gegen den ​1.FC Köln oder bei den Partien gegen ​Augsburg und gegen die AS Roma), dass er gehobene Qualitäten mitbringt. Der Algerier ist vor allem physisch sehr stark und gerade im Offensivspiel dynamisch. Gegen den Schweden hat es Bensebaini jedoch nicht leicht. Wendt verdrängte bereits selbst Spieler wie Nico Schulz, der mittlerweile bei Borussia Dortmund spielt und auch gestern gegen Gladbach in der Aufstellung gestanden hatte. Wendt hat mit seiner Erfahrung bei der Borussia mittlerweile 256 Spiele absolviert und ist noch immer wichtiger Bestandteil des Kaders.

Gladbachs Job-Sharing der Linksverteidiger Position

Bei den Gladbachern betreiben Wendt und Bensebaini momentan eine Art Job-Sharing, heißt: sie teilen die Position des Linksverteidigers. In den letzten zehn Pflichtspielen der Gladbacher stand jeweils beide fünfmal in der Start-Formation. Trainer Marco Rose hält von beiden Spielern viel und sieht den Konkurrenzkampf der Spieler auf Augenhöhe. Gegenüber der Rheinischen Post äußerte sich Rose zu der derzeitigen Situation: "Beide sind wichtige Spieler, beide haben Qualität. Oscar hat gegen Frankfurt ein Tor gemacht, also war alles richtig. Ramy hilft uns mit seiner Dynamik immer wieder. Das ist eine Position, auf der wir es ganz entspannt machen können mit der Belastungssteuerung. Auf anderen Positionen ist das anders."

Sollte sich Bensebaini gegen Dortmund also keine schwere Verletzung zu gezogen haben, sodass er schnell wieder zur Verfügung steht, spricht vieles dafür, dass sich Wendt und Bensebaini weiterhin abwechseln werden. Möglicherweise war die Auswechslung des Algeriers auch eher eine Vorsichtsmaßnahme. ​Am Niederrhein soll möglichst vermieden werden, dass sich zu den elf Verletzten noch mehr Spieler gesellen müssen. Ohnehin geht die Borussia momentan am Stock, die Mannschaft stellt sich bei der Anzahl der Verletzten fast von selbst auf. Außer eben auf der Position des Linksverteidigers. Der Erfolg gibt Rose jedoch in jeder Hinsicht recht.