Stürmertore und gutes Pressing: Burgstaller der große Verlierer von Schalkes Sieg in Bielefeld?

facebooktwitterreddit

Das gestrige Pokalspiel in der zweiten Runde zwischen Schalke 04 und ​Arminia Bielefeld markierte das erste S04-Spiel der Saison, in dem Guido Burgstaller nicht in der Startelf stand. Das Pressing funktionierte in der ersten Halbzeit sehr gut, und auch die Stürmertore fielen endlich. Wird er sich nun hinten anstellen müssen?

Guido Burgstaller ist auch nach dem neunten Spieltag der aktuellen Saison noch immer ein viel diskutierter Spieler von Schalke. Nach 801 torlosen Bundesliga-Minuten stellte sich immer wieder die Frage, warum ein anderer Stürmer - vor allem Ahmed Kutucu - nicht endlich seine Chance bekommen würde. David Wagner hielt am Österreicher auch so lange fest, weil ihm dieser zu wichtig für das (Gegen-)Pressing und im Spiel mit Ball war. 

Auch ohne Burgstaller: Gutes Pressing und Zug zum Tor - Bankplatz nun unausweichlich?

Am Dienstagabend saß er zu Beginn der ​Partie gegen Bielefeld zunächst auf der Bank, stattdessen liefen Benito Raman und Mark Uth im Sturm auf. In einer Geschichte, die der Fußball nun einmal so schreibt, lief es in der ersten Halbzeit richtig gut. Sowohl das Pressing funktionierte erneut sehr gut, sodass man den DSC zu häufigen Ballverlusten zwang. Auch das Spiel in der/die Offensive funktionierte gut: Einige Kombinationen mit schnellem Zug zum Tor wurden herausgespielt und in den ersten 45 Minuten durch den Doppelpack Ramans direkt zwei Stürmertore erzielt. 

Das, was man sich in der Offensive über die letzten Wochen weiterhin erhofft hatte, bekam man in der ersten Hälfte geboten - während Burgstaller von der Bank aus zusehen musste. Nun kann man sich die Frage stellen, ​ob der 30-Jährige dementsprechend ​in den kommenden Spielen weiterhin (zunächst) auf der Bank sitzen wird, während Raman, Uth, Kutucu und Co. sich festspielen können. Die Antwort auf die Frage ist aktuell nur sehr schwer vorherzusagen und lautet vermutlich "Jein".

Pro-Argumente für Burgstaller-Startplatz vorerst nichtig - es funktionierte auch ohne ihn

Die Argumente, die trotz der fehlenden und eigentlich so wichtigen Tore für Burgstaller sprachen, sind eigentlich ausgehebelt worden. Das Pressing funktionierte auch ohne ihn gut, und offensiv war mehr Zug zum Tor drin. Natürlich spielte man vor allem in der ersten Halbzeit gegen einen Zweitligisten, der auch einige Fehler machte. Dennoch zeigte die Leistung der Stürmer, dass sie die Abläufe ebenfalls beherrschen und sie zudem umsetzen können. Auf diesen Vorteil (der eigentlich auch zuvor schon keiner war) kann Burgstaller normalerweise nicht mehr hoffen. 

Nichtsdestotrotz ist es bisher eher schwierig zu glauben, dass Wagner nun direkt eine Wende in der Stürmerfrage einleiten wird. Wenn er Burgstaller auch am neunten Spieltag gegen ​Borussia Dortmund noch so sehr vertraute, dass er in der Startelf stand, wird er seine Meinung nach einem Spiel - bzw. eher einer starken Halbzeit - kaum richtungsweisend ändern. Womöglich wird er dem Österreicher in den nächsten zwei, drei Spielen insgesamt weniger spielen lassen, aber ganz außen vor wird er vermutlich nicht sein. 

Wenn man gesehen hat, wie es auch ohne ihn in der Spielweise bis zum Tor funktionieren kann, sollte seine Startelfgarantie jedoch vorerst erloschen sein. Ob dann ein Uth oder ein Kutucu mehr Einsatzzeiten bekommen wird, ist zwar auch ein Thema, allerdings ein anderes. Ob David Wagner nun auch weiterhin auf Burgstaller von Beginn an verzichten wird, kann man bereits am Sonntagabend gegen den ​FC Augsburg sehen.