Stimmen und Netzreaktionen zum FC Bayern: "Fassungslos, sprachlos, unterirdisch"

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Am gestrigen Pokalabend hat sich ​Bayern München im Duell gegen den derzeit enorm formschwachen ​VfL Bochum sehr schwergetan. Durch ein Eigentor war man in Rückstand geraten, den man sehr lange nicht ausgleichen konnte - am Ende stand nach einem späten Müller-Tor ein 2:1-Sieg. Die Stimmen und Netzreaktionen zum Spiel.

In einem Pokalspiel, wo man eher eine Bayern-Rückkehr zu hohen und souveränen Siegen erwartet hätte, tat sich die Mannschaft von Trainer Niko Kovac über weite Strecken sehr schwer. Viel zu wenig klare Torchancen, die man sich herausspielen konnte; dazu zu viele Möglichkeiten für die Gastgeber zugelassen. Insgesamt ein erneut schwacher Auftritt, über den vor allem Manuel Neuer Klartext sprach. 

"Eine Enttäuschung von uns" - Manuel Neuer mit Klartext

"Es war auf jeden Fall nicht gut. Am Ende hat man den Willen gemerkt, aber nicht am Anfang. Das müssen wir uns vorwerfen. Es war nicht das, was man auswärts im Pokal gegen einen Zweitligisten erwarten kann. Das war viel zu wenig", resümierte Neuer bei Sport1, der den Auftritt als "eine Enttäuschung von uns" bezeichnete. Man müsse darüber nachdenken, wie und warum man sich über die letzten Wochen so verletzlich und kaum souverän präsentiere. 

Gegenüber Niko Kovac, der sich nach dem Spiel gegen Piräus in der Champions League erneut über vorherrschende Wetterbedingungen beschwerte, gab es vom Torwart auch noch einen kleinen Hinweis: "Wir brauchen keine Ausreden suchen. Jeder muss bei sich selbst anfangen. Deshalb ist es einfach für uns Profis wichtig, dass sich jeder hinterfragt, ob er in den Spiegel schauen kann." Etwaige Ausreden bezüglich möglicher Wetterbedingungen sprach er gezielt auch noch an. 

Torschütze Serge Gnabry hatte ebenfalls deutliche Worte übrig: "Es war heute mit Abstand eines unserer schlechtesten Spiele." Dabei sprach er u. a. "zu viele Missverständnisse im Offensivspiel" an.

Kovac lobt VfL-Leistung: "Genau das eingetroffen, was ich gesagt habe"

Kovac hingegen legte die Verantwortung eher auf die Spieler. "Der VfL hat das klasse gemacht. Genau das ist eingetroffen, was ich der Mannschaft gesagt habe", so der 48-Jährige. Ein besonderes Problem über die letzten Wochen, aber auch Monate, sind die zahlreichen Fehlpässe. 

Für Kovac hat dies aber "nichts mit Taktik zu tun" - taktische Abläufe, Laufwege, ein (fehlendes?) einstudiertes Offensiv-Spiel dementsprechend dazu nicht wichtig: "Das hat mit der Einstellung zu tun. Es waren zu viele Spieler, die Fehlpässe gespielt haben. Ich habe es in der Halbzeit gesagt, die erste Halbzeit waren nur Fehlpässe. So kommst du in keinen Spielfluss." Mit den beiden Wechseln von Thomas Müller und Philippe Coutinho habe man das Spiel zum Ende hin jedoch unter Kontrolle bringen können. 

Auch ​Sportdirektor Hasan Salihamidzic war, ähnlich wie Neuer, ziemlich erbost über das von seinem Team gebotene Spiel. "Ohne Ironie geht es nicht heute Abend. Das kann man nicht analysieren", sagte er nach dem Spiel laut kicker. Man werde es auch intern nicht analysieren, fuhr er fort: "Einfach schnell abhaken. Ich bin froh, dass wir wieder nach München fahren. [...] Zehn Minuten waren gut. Da haben wir Druck gemacht und zwei Tore geschossen. Damit muss es auch erledigt sein. Jetzt konzentrieren wir uns auf ​Frankfurt." Im Hinblick auf das Samstag-Spiel gegen die SGE hatte Kovac dessen Fans gestern bereits als die besten der Bundesliga betitelt.

Die Stimmen aus dem Netz: #KovacOut, Beschwerden über die Aussagen und Galgenhumor

In den sozialen Netzwerken gab es passend zur schlechten Leistung der Münchener erneut Diskussionen sowie Bilder mit Galgenhumor. Viele Fans fordern weiterhin, dass Niko Kovac beim deutschen Rekordmeister keine Zukunft mehr haben sollte.

Doch nicht nur die gezeigte Leistung inklusive der fehlenden Dominanz und der Souveränität sind Kritikpunkte, sondern auch die Spielweise und Herangehensweise an sich.

Die Äußerungen seitens Kovac und Salihamidzic nach dem Spiel warfen ebenfalls - erneut - Kritik auf. Dass sich ein Trainer des FCB bereits häufiger über Rahmenbedingungen beschwert, oder die Schuld auf die Spieler abwälzt, passt für viele Beobachter und Fans des Vereins nicht zum "Mia san Mia"-Gedanken des Vereins.