Auf der Bayern-PK: Niko Kovac leistet sich nächsten Fauxpas
Von Jan Kupitz
Niko Kovac hat beim FC Bayern ein schweres Standing. Trotz des Double-Gewinns in der vergangenen Saison fordert ein Teil der Anhänger den Rauswurf des Kroaten. Auch innerhalb der Mannschaft soll man zumindest nicht restlos vom Chefcoach überzeugt sein - was auch an seinen oftmals unglücklichen Aussagen liegt.
Es ist noch gar nicht so lange her, da leistete sich Kovac in einem Interview die unnötige "Notnagel"-Aussage in Richtung von Thomas Müller. Der Spieler war daraufhin verärgert und machte sich in einem Gespräch mit dem kicker Gedanken über seine Zukunft - mittlerweile sollen sich Kovac und Müller allerdings ausgesprochen haben.
Doch kaum liegt die Müller-Story hinter dem 48-Jährigen, da leistet sich Kovac den nächsten Fauxpas. Auf der Pressekonferenz vor dem DFB-Pokalspiel beim VfL Bochum wurde der Cheftrainer nach den zuletzt durchwachsenen Leistungen seines Team befragt. Sky-Reporter Uli Köhler wollte zudem wissen, ob man beim FC Bayern nicht solch ein pressingintensives Spiel wie beispielsweise der FC Liverpool abliefern könne.
Ist der FC Bayern kein PS-starkes Auto?
Die Antwort des Kroaten gibt Rätsel auf, denn: Der Chefcoach warf seine Mannschaft (oder zumindest einen Teil davon) einfach mal sprichwörtlich vor den Bus: "Man muss auch die Spielertypen dafür haben. Man kann nicht versuchen, 200km/h auf der Autobahn zu fahren, wenn sie nur 100 km/h schaffen. Man muss das anpassen, was man hat."
Anders ausgesprochen: Der Bayern-Kader (wohlgemerkt der teuerste der Liga und mit zahlreichen Weltmeistern gespickt!) gleicht mehr einem Golf 3, Baujahr 1996 als einem schnieken Audi RS5 - wie diese Aussage wohl bei seinen Spielern ankommen wird?
Bei den Fans des FC Bayern jedenfalls nicht so gut, wie die Kommentare in den sozialen Netzwerken zeigen:
Um fair zu sein, muss man zu Kovac' Aussage natürlich auch hinzufügen, dass Bayern nicht die Spielertypen für ein pressingreiches System habe (unabhängig von der allgemeinen Qualität). Nicht umsonst ergänzte er, dass man "einen guten Mix finden" müsse.
Dennoch zeigt sein Kommentar, wie unglücklich er sich zeitweise verhält und agiert - von Souveränität, wie man sie beim FC Bayern nunmal braucht, ist nicht viel zu sehen. Das merken zwangsweise auch seine Spieler.