Noch 27: Lewandowski jagt Müllers Torrekord

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​Bayern-Legende Gerd Müller hat in der Saison 1971/72 einen beeindruckenden Rekord aufgestellt, den viele für unerreichbar hielten. Der Weltmeister von 1974 erzielte in dieser Spielzeit 40 Bundesliga-Treffer - eine Marke, die in den letzten Jahrzehnten nicht einmal annähernd erreicht wurde. Robert Lewandowski schickt sich in dieser Saison jedoch an, diesen historischen Rekord zu brechen.

Der Torjäger in Diensten des ​FC Bayern München traf in den letzten Wochen fast nach Belieben und eilte von Rekord zu Rekord. Beim jüngsten ​2:1-Heimerfolg gegen den 1. FC Union Berlin war der 31-Jährige erneut zur Stelle und baute seine beeindruckende Saisonbilanz weiter aus. Lewandowski erzielte an den bisherigen neun Spieltagen immer mindestens einen Treffer und steht derzeit bei 13 Saisontoren. 

Im Schnitt trifft der Ex-Dortmunder alle 60 Minuten bzw. erzielt 1,44 Treffer pro Partie. Würde der Angreifer diese Quote bis zum Saisonende durchhalten, hätte er 49 Treffer auf dem Konto. Für das Erreichen der 40-Tore-Marke müsste Lewy an den verbleibenden 25 Spieltagen im Schnitt "nur" 1,08 Tore pro Ligaspiel erzielen. In der aktuellen Form ist dem Torjäger dieses Kunststück durchaus zuzutrauen. Obwohl der deutsche Rekordmeister zuletzt nicht wirklich zu überzeugen wusste, war der Pole immer für einen Treffer gut.

Lewandowski momentan klar vorne

Ob der Nationalspieler den Rekord von Müller knacken kann, hängt natürlich von vielen Faktoren ab. Auch wenn Lewandowski in den letzten Jahren fast nie verletzt war und perfekt austrainiert ist, könnte sich die hohe Belastung im Laufe der Saison in Form einer Muskelverletzung bemerkbar machen. Für Cheftrainer Niko Kovac gilt es daher, seinem Schützling hin und wieder eine Pause zu gönnen. Eine wirkliche Alternative zum Mittelstürmer gibt es jedoch nicht, da im Sommer auf den Kauf eines Backups verzichtet wurde. ​Thomas Müller und Serge Gnabry können zwar im Angriffszentrum auflaufen, ihre beste Position ist dies allerdings nicht. 

Im direkten Vergleich mit Gerd Müller hat Lewandowski aktuell klar die Nase vorn. In der Saison 1971/72 hatte der Bomber der Nation zum gleichen Zeitpunkt (nach neun Spieltagen) lediglich drei Treffer auf dem Konto. Der Weltmeister trumpfte anschließend jedoch groß auf und erzielte bis zur Winterpause 14 Treffer, darunter auch ein Viererpack gegen ​Borussia Dortmund (11:1). In der Rückrunde ließ Müller 23 weitere Treffer folgen. Mit einem Fünferpack gegen Rot-Weiß Oberhausen (7:0) setzte der 62-fache Nationalspieler ein weiteres Ausrufezeichen.

Will Lewandowski den Rekord brechen, muss er also munter weitertreffen. Was Hoffnung machen könnte: Sollte Bayerns Offensive im Lauf der Saison besser in Fahrt kommen, könnte auch Lewandowski noch stärker profitieren.