Rummenigge poltert los - Was läuft zwischen Bayern und Rangnick?

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​Nach dem ​mühsam erkämpften 3:2-Auswärtssieg bei Olympiakos Piräus machte  am ​Karl-Heinz Rummenigge Dienstagabend keinen Hehl daraus, dass er mit der Leistung der Spieler des  ​FC Bayern München nicht zufrieden war. Der Vorstandsvorsitzende verzichtete dabei zwar auf eine öffentliche Kritik an Cheftrainer Niko Kovac, dennoch soll der FCB-Boss bereits über einen Plan B nachdenken. Objekt der Begierde soll erneut Ralf Rangnick sein.

Dass Rummenigge mit Kovac nur selten auf einer Wellenlänge funkt und von den Qualitäten des ehemaligen Eintracht-Trainers nicht komplett überzeugt erscheint, ist alles andere als neu. Mit ​Präsident Uli Hoeneß hatte der Cheftrainer jedoch bislang einen mächtigen Befürworter an seiner Seite und durfte daher trotz der einen oder anderen Krise weiter werkeln. 

Der Kredit aus dem Double-Gewinn in der Vorsaison scheint aber bereits wieder aufgebraucht zu sein. Problematisch für Kovac zudem, dass Hoeneß Mitte November von seinen Ämtern beim Rekordmeister zurücktreten und ab dann eher im Hintergrund agieren wird.

Rummenigge spricht Schwächen klar an

Gegen Olympiakos feierten die Münchner nun zwar im dritten Gruppenspiel den dritten Sieg. Die Art und Weise löste bei Rummenigge aber alles andere als Begeisterungsstürme aus. "Wir sind hier ja in Griechenland. Da ist ja der Marathonlauf erfunden worden. Heute Abend war es so ein bisschen wie ein Marathonlauf mit Hürden, den wir auf dem Platz erlebt haben", wird der 64-Jährige von der BILD zitiert.

Später legte der Bayern-Boss noch nach: "Ich glaube nicht, dass die Leistung, die wir heute Abend gebracht haben, uns am Ende des Tages in diesem Jahr große Erfolge bescheren wird, wenn wir nicht die Kurve langsam kriegen. Wir spielen mir ein bisschen zu sorglos." Am meisten regte sich Rummenigge dabei über die erneut wacklige Hintermannschaft der Bayern auf und monierte, dass man nun schon "zum sechsten, siebten Mal zwei Tore wieder reingekriegt" habe. 

Rangnick als Retter in der Not?

Sollte es Kovac nicht gelingen, die Bayern-Defensive wieder zu einem echten Bollwerk zu formen, könnten die Münchner ernsthaft über einen Trainerwechsel nachdenken. Laut Informationen der Sport BILD soll dabei Ralf Rangnick die aktuelle Wunschlösung von Rummenigge sein. 

Der 61-Jährige verrichtete bei ​RB Leipzig in den vergangenen Jahren hervorragende Arbeit und führte die roten Bullen in der Vorsaison als Sportdirektor und Cheftrainer in Personalunion in die Königsklasse. Größtes Plus dabei: die mit lediglich 29 Gegentoren beste Defensive der Liga.​

Im Sommer stürzte sich der Fußballfachmann in ein neues Abenteuer und ist seitdem als "Head of Sport and Development Soccer" für die allgemeine Entwicklung der RB-Mannschaften zuständig. Eine Rückkehr auf die Trainerbank schloss der ehemalige Schalke-Coach unlängst aber keineswegs aus. Ein Engagement in Münchner wäre prinzipiell reizvoll, da Rangnick bislang noch kein Meistertitel vergönnt war.

Erste Kontaktaufnahme im Frühling

Bereits im Frühling hatte Rummenigge dem Bericht zufolge seine Fühler in Richtung Rangnick ausgestreckt. Auch damals steckten die Münchner in einer Krise und wollten auf den großen Erfahrungsschatz des gebürtigen Schwaben setzen. Schlussendlich wurde es aber nicht konkreter, auch da Hoeneß ein klares Veto eingelegt haben soll.

Nun da Hoeneß in Bälde kürzer treten wird, wäre der Weg in Richtung Rangnick wohl wieder frei. Laut der Sport BILD wäre von Seiten der Bayern aber bei einem tatsächlichen Interesse einiges an Überzeugungsarbeit von Nöten. Rangnick habe nämlich eher verschnupft darauf reagiert, dass aus den ersten Avancen vor einigen Monaten nichts Konkretes wurde und seitdem Funkstille herrschte.

Rangnick heiß begehrt​

Selbst wenn Rummenigge auch weitere Entscheidungsträger an der Säbener Straße für einen Trainerwechsel hin zu Rangnick überzeugen könnte, wäre ein Deal noch lange nicht sicher. So sind die Qualitäten des erfahrenen Übungsleiters auch über die deutschen Landesgrenzen bekannt und soll auch Manchester United ​über eine Zusammenarbeit nachdenken. Die Red Devils legten bislang eine noch weitaus schwächere Saison hin als die Münchner, wären aufgrund ihres großen Namens für Rangnick aber mit Sicherheit auch eine Überlegung wert.

Eher unrealistisch erscheint hingegen ein zuletzt kolportiertes Gerücht, wonach ​auch Borussia Dortmund über Rangnick nachdenkt. Zu sehr haftet dem RB-Macher seine Arbeit bei dem von den BVB-Ultras mehr als kritisch beäugten Brause-Konzern an. Von echter Liebe wäre da mit Sicherheit keine Rede.